Seit Monaten schwänzen Schüler freitags ihren Unterricht, um auf der Straße für ein besseres Klima zu demonstrieren. Weil ihnen die Umwelt und ihre Zukunft so sehr am Herzen liegen, machen sie dies mit vollem Eifer, freiwillig und unentgeltlich. Das tun sie auch. Doch zumindest in Leipzig befanden sich nun offenbar auch bezahlte Statisten auf der Demo.
Wie ein Bericht jetzt enthüllt, sollen bei der Demo in Leipzig am vergangenen Freitag Demonstranten bezahlt worden sein, wie "Welt" schreibt. Zuvor hatte die "Leipziger Volkszeitung" berichtet.
Demzufolge wurden Statisten Kleidung und fertig bemalte Schilder übergeben. Von 13 bis 15 Uhr haben sie vor dem Verwaltungsgericht Leipzig gestanden, um sich später der Demo anzuschließen – und am Ende 50 Euro kassiert.
Die Jobs sollen von dem Verein "Naturschutz und Kunst Leipziger Auwald" ausgeschrieben worden sein. Der Vereinssprecher, Wolfgang Stoiber, bestätigte gegenüber "Welt", dass die Menschen bezahlt wurden, weigert sich aber, die Bezeichnung Demonstranten hinzunehmen. Es habe sich bei der Aktion um Kunst gehandelt.
Der Verein tritt für die Artenvielfalt im Leipziger Auwald ein. Dort würden seit Jahren Bäume entnommen und gefällt. Dies stand auch auf den Schildern der Demonstranten.
Der Verein habe die jungen Menschen engagiert, weil die Mitglieder schon älter seien und lieber als Ansprechpartner fungiert haben, so Stoiber.
(lin)