Aktivisten von Fridays for Future protestierten am Freitag vor der CDU-Parteizentrale für die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter.Bild: dpa / Bernd von Jutrczenka
Exklusiv
16.01.2021, 12:3716.01.2021, 15:11
joseph hausner, franziska türk
Die Klimaaktivisten von Fridays for Future (FFF) sind skeptisch, was den frisch gewählten CDU-Chef Armin Laschet und seine Ambitionen in Sachen Klimaschutz anbelangt. Sie stellen eine klare Forderung an den neuen Parteivorsitzenden.
"In knapp einem Jahr Wahlkampf hat Armin Laschet keinen Plan vorgelegt, die ökologischen Krisen unserer Zeit zu bekämpfen und die Pariser Klimaziele einzuhalten. Sein gemeinsamer 10-Punkte-Plan mit Jens Spahn ist im Hinblick auf den Klimaschutz nicht mehr als eine Aneinanderreihung leerer Phrasen, ohne das Wort Klima überhaupt einmal zu erwähnen", sagt FFF-Sprecher Nick Heubeck gegenüber watson.
"Mit Fridays for Future werden wir ab heute Druck auf Armin Laschet machen"
Fridays for Future stellt dabei konkrete Forderungen an den neuen CDU-Chef. "Um nicht vom Kohle-Ministerpräsidenten zum Kohle-Vorsitzenden zu werden, muss Armin Laschet ab heute Schluss machen mit einer Politik, die die Interessen fossiler Konzerne vor die der Bürgerinnen und Bürger stellt", so der FFF-Sprecher.
Der neue CDU-Vorsitzende sei einer der Hauptarchitekten des Kohlegesetzes, das die Laufzeit der Kohlekraftwerke bis 2038 verlängert, den Betreibern 4,35 Milliarden Euro an Steuergeldern schenke und "Dörfer an den Tagebauen vernichtet", kritisieren die Klimaaktivisten.
"Mit Fridays for Future werden wir ab heute Druck auf Armin Laschet machen, die notwendigen Entscheidungen zu treffen, um die Emissionen sofort zu senken", sagt Heubeck. Er verweist auf Umfragen aus den vergangenen Wochen, die gezeigt hätten, dass die Bewältigung der Klimakrise für die Wählerinnen und Wähler der CDU das mit Abstand wichtigste Thema ist. "Mit der bisherigen Bilanz von Armin Laschet im Klimaschutz wird die CDU diese Stimmen verlieren", mahnt der FFF-Aktivist.
Klimaaktivisten beim globalen Klimastreik im September.Bild: Getty Images Europe / Omer Messinger
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hatte sich am Samstag beim digitalen Bundesparteitag im zweiten Wahlgang gegen den früheren Unions-Fraktionschef Friedrich Merz als neuer CDU-Chef durchgesetzt. In seiner Bewerbungsrede hatte Laschet auch über die Versöhnung von Ökologie und Ökonomie gesprochen, die er sich zum Ziel gesetzt habe.
(hau)
Die Klimakrise hat gravierende Auswirkungen auf die Weltmeere. Der Temperaturanstieg lässt den Meeresspiegel ansteigen. Außerdem sorgt er dafür, dass der Sauerstoffgehalt in den Ozeanen sinkt und damit Lebewesen gefährdet werden. Auch die Versauerung der Meere durch die vermehrte Aufnahme von Kohlenstoffdioxid bedroht Ökosysteme unter Wasser, wie etwa Korallenriffe.