In öffentlichen Gebäuden soll Trinkwasser in Zukunft immer kostenlos angeboten werden, zudem sollen Kommunen Trinkwasserbrunnen anlegen.bild: Cavan Images RF / Cavan Images
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Leitungswasser zu trinken ist eine feine Sache: Es spart eine Menge Geld, bewahrt uns vor dem Schleppen schwerer Wasserflaschen in den vierten Stock und sorgt für deutlich weniger Plastikmüll. Immer wieder müssen aber auch hartgesottene Leitungswasser-Fanatiker das überteuerte Wasser in Plastikflaschen kaufen – zum Beispiel, wenn es unterwegs keine Möglichkeit gibt, die Trinkflasche aufzufüllen. Und dann ist da immer noch die Sorge vor dem Mikroplastik im Wasser aus dem Hahn.
Die europäische Bürgerintiative Right2Water hält die Versorgung mit Trinkwasser für ein Menschenrecht, sie fordert besseren Zugang zu sauberem Trinkwasser. 1,9 Millionen Menschen in der EU – darunter mehr als eine Million Deutsche – haben ihren Appell unterzeichnet.
Und das hat Folgen: Das EU-Parlament hat nun endgültig grünes Licht für strengere Vorgaben für Leitungswasser gegeben. Die Abgeordneten billigten eine mit den Mitgliedstaaten vereinbarte Reform der EU-Trinkwasserrichtlinie. Durch strengere Vorgaben soll das Leitungswasser in der EU qualitativ hochwertiger und besser verfügbar sein. Es ist das erste Mal, dass eine europäische Bürgerinitiative zu konkreten gesetzlichen Änderungen geführt hat.
Die neue Richtlinie sieht strengere Grenzwerte für Schadstoffe wie Blei und hormonverändernde Substanzen wie Bisphenol A vor. Auch der Gehalt von Mikroplastik im Leitungswasser soll erstmals überwacht werden.
Kostenloses Trinkwasser
Kommunen sollen zudem dazu verpflichtet werden, frei zugängliche Trinkwasserbrunnen anzulegen. In öffentlichen Gebäuden soll Wasser darüber hinaus immer kostenlos angeboten werden. Eine solche EU-weite Pflicht für Gastronomie-Betriebe gibt es nicht, sie sollen aber "dazu angehalten werden".
"Die EU will die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Bürger anstelle von abgefülltem Wasser Leitungswasser trinken können", erklärte das Parlament. Dies bringe Verbrauchern auch finanzielle Vorteile: EU-weit könnten so bis zu 600 Millionen Euro gespart werden. Die Mitgliedstaaten haben zwei Jahre Zeit, um ihre nationalen Gesetze entsprechend der neuen Richtlinie anzupassen. Nicht berücksichtigt wurde das von Right2Water geforderte Verbot der Liberalisierung der Wasserversorgung.
(ftk/afp)
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