Im Lietzenseepark in Berlin wurde der 222. Trinkbrunnen der Stadt von Umweltsenatorin Manja Schreiner (CDU) und der Leiterin der Berliner Wasserbetriebe, Gesche Grützmacher, offiziell eingeweiht. Aufgrund der zunehmenden Hitze wurden in den letzten Jahren immer mehr Trinkbrunnen in der Hauptstadt installiert.
Bereits im letzten Sommer kündigte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) an, zahlreiche neue Trinkwasserbrunnen aufstellen zu wollen. Bürger:innen sollen sich so besser unterwegs versorgen sowie kostenloses Wasser für den Hausgebrauch abfüllen können. "Zugang zu Trinkwasser muss für alle Menschen in Deutschland so einfach wie möglich sein", erklärte Lemke.
Lemke ergänzte:
Hitzewellen und Trockenperioden würden häufiger und intensiver. Trinkbrunnen mit Leitungswasser gehörten zu den Basisbausteinen einer guten Hitzevorsorge.
Auch die EU-Trinkwasser-Richtlinie besagt, dass alle Bürger:innen im öffentlichen Raum Zugang zu kostenlosem und qualitativ hochwertigem Trinkwasser haben sollen. Als Folge hatte die Bundesregierung im Januar 2023 das Wasserhaushaltsgesetz angepasst.
Die Trinkbrunnen sollen einem Hitzetod vorbeugen und sind damit wesentlicher Bestandteil des "Hitzeplans Deutschland". Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte über kostenlose Trinkbrunnen in großen Städten wie etwa in den USA oder Frankreich: "Das sind niedrig hängende Früchte, die aber viel bringen."
Die Trinkbrunnen sind übrigens nicht nur essenziell im Kampf gegen den Hitzetod, sondern auch umweltfreundlich. Während Wasser aus Flaschen verpackt und transportiert werden muss, verursacht Trinkwasser aus der Leitung kaum CO₂. Der Website der Berliner Wasserbetriebe zufolge ist es gerade mal ein halbes Gramm CO₂ pro Liter.
In anderen europäischen Städten gibt es der "Berliner Zeitung" zufolge allerdings deutlich mehr Trinkbrunnen als in Berlin. So gibt es etwa in Wien rund 1300, in Rom sind es sogar über 2500 Trinkbrunnen bei deutlich weniger Einwohner:innen.
Doch dabei soll es nicht bleiben: Auch in Berlin soll die Anzahl der Trinkbrunnen weiter steigen. Bis Ende des Jahres sollen es insgesamt etwa 230 Stück sein. Auf der Website der Berliner Wasserbetriebe zeigt eine Karte an, wo sich die Trinkbrunnen der Stadt befinden.