Joe Biden markiert mit seinen neuen Maßnahmen einen weiteren Bruch mit der Politik seines republikanischen Vorgängers Donald Trump.Bild: ap / Evan Vucci
Good News
28.01.2021, 07:3628.01.2021, 13:15
Der neue US-Präsident Joe Biden macht den
Klimaschutz zu einem zentralen Bestandteil der Außen- und
Sicherheitspolitik der Weltmacht USA. Biden unterzeichnete am
Mittwoch eine entsprechende Verfügung sowie weitere Anordnungen, die
seine ambitionierte Klimaschutzpolitik vorantreiben sollen.
"Wir haben mit dieser Klimakrise schon zu lange gewartet. Wir
können nicht länger warten", sagte Biden. "Es ist Zeit zu handeln."
Der Demokrat - der den Klimawandel erneut als "existenzielle
Bedrohung" einstufte - markiert mit seinen neuen Maßnahmen einen
weiteren Bruch mit der Politik seines republikanischen Vorgängers
Donald Trump.
"Wir brauchen dringend eine einheitliche nationale Antwort auf die Klimakrise"
Trump hatte wiederholt Zweifel am Klimawandel geäußert. Er
kündigte die Mitgliedschaft der USA im Pariser Klimaabkommen. Am
ersten Tag im Amt hatte Biden am 20. Januar die Rückkehr zu dem
Abkommen eingeleitet, dem die USA vom 19. Februar an wieder angehören
werden. Der neue Präsident betonte am Mittwoch: "Wir brauchen
dringend eine einheitliche nationale Antwort auf die Klimakrise." Die
USA müssten sich weltweit an die Spitze der Klimaschutzbewegung
stellen, weil sie die Bedrohung nicht alleine bewältigen könnten.
"Diese Präsidentenverfügung, die ich heute unterschreibe, macht
es auch offiziell, dass der Klimawandel das Zentrum unserer
nationalen Sicherheits- und Außenpolitik sein wird", sagte Biden.
Mit der Verfügung wird US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines
angewiesen, einen Bericht über die Sicherheitsauswirkungen des
Klimawandels zu erstellen. Außerdem bekräftigt die Biden-Regierung,
dass die USA bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens eine
Führungsrolle einnehmen werden. Biden will nach Angaben des Weißen
Hauses am Tag der Erde am 22. April einen internationalen Klimagipfel
einberufen - in welcher Form das Spitzentreffen stattfinden soll, ist
noch offen.
Einfluss der Politik auf die Wissenschaft soll weniger werden
Biden betonte: "Wir werden auf die Wissenschaft hören." In einem
von ihm am Mittwoch unterzeichneten Memorandum ordnete er an, dass
Bundesbehörden sich bei ihren Beschlüssen von wissenschaftlichen
Erkenntnissen leiten lassen müssen. Der Einfluss der Politik auf die
Wissenschaft soll beschnitten werden. "Unzulässige politische
Einmischung in den wissenschaftlichen Prozess, in die Arbeit von
Wissenschaftlern und in die Kommunikation wissenschaftlicher Fakten
untergräbt das Wohlergehen der Nation, trägt zu strukturellen
Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten bei und verletzt das öffentliche
Vertrauen", teilte das Weiße Haus mit.
Biden hat Ex-Außenminister John Kerry zum
Klima-Sonderbeauftragten ernannt, der in dieser Funktion dem
Nationalen Sicherheitsrat im Weißen Haus angehört. "Die Welt wird uns
daran messen, was wir hier zu Hause tun können", sagte Kerry am
Mittwoch. "Man kann das Problem nicht allein lösen, aber unser Tun
macht einen enormen Unterschied." Kerry betonte, beim Klimaschutz
könne nicht mehr auf dem Spiel stehen als derzeit. Es gehe nun darum,
die verlorenen letzten vier Jahre wettzumachen. Auch Biden
kritisierte den "Schaden", der unter der Vorgängerregierung von
Präsident Trump angerichtet worden sei.
(mse/dpa)
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