Letztes Jahr hat das Münchner Oktoberfest nach einer zweijährigen Pause wieder volle Fahrt aufgenommen. Und auch dieses Jahr werden vom 16. September bis zum 3. Oktober mehrere Millionen Besucher:innen auf der Theresienwiese in München erwartet.
Nachhaltigkeit ist bei dem größten Volksfest der Welt ein stetiges "Problemthema". Denn dort, wo drei Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht und 122 ganze Ochsen sowie 80 Kälber gegessen werden, steht der Umweltschutz offenbar nicht gerade im Fokus. Das soll dieses Jahr anders sein.
Die Münchner Initiative Nachhaltigkeit – kurz MIN – setzt sich für ein nachhaltigeres und faires Oktoberfest ein. Beispielsweise hat die Initiative mit einer Social-Media-Kampagne unter dem Hashtag #fairewiesn auf die Missstände des Oktoberfestes hingewiesen.
Dieses Jahr soll das berühmte Volksfest weniger umweltschädlich sein. Konkret setzt sich die Initiative für folgende Änderungen ein, wie sie in einer Pressemitteilung verkünden:
Bereits in den letzten Jahren wurden einige Maßnehmen umgesetzt, die das Oktoberfest ökologischer gestalten sollen. "Am Thema Nachhaltigkeit arbeiten wir nicht erst seit gestern", sagt Wirte-Sprecher Peter Inselkammer in einer Mitteilung.
Zum Beispiel werden seit 2012 alle Schausteller:innen, Marktkaufleute und Wirt:innen auf der Wiesn mit Ökostrom versorgt. Zudem wird in acht Zelten das Wasser recycelt – das Wasser, das in den Bierkrug-Spülmaschinen zirkuliert, wird nicht in den Abwasserkanal geleitet, sondern für die Zelttoiletten wiederverwendet. Drei Zelte sind sogar schon vollständig klimaneutral.
Auch im Bereich Ernährung hat sich etwas getan: Dieses Jahr werden in fast allen Zelten auch vegetarische und vegane Gerichte angeboten. Sogar die berühmte bayrische Weißwurst gibt es seit letztem Jahr in einer veganen Variante.
"Die Wiesn ist die beste Chance für die Stadt München, die regionale Landwirtschaft zu unterstützen, indem ihre Produkte dort platziert und auch beworben werden. Die Stadt München ist bereits seit Jahren Biostadt und Fair Trade Stadt. Gleichzeitig hat sie die Klimaneutralität beschlossen. Es ist jetzt an Zeit zu handeln und den Versprechungen Substanz zu verleihen", erklären Verena Schlegel und Susanne Kiehl, Vorständinnen des Münchner Ernährungsrates in der Pressemitteilung der MIN.