Klimaaktivistin Greta Thunberg hat einen Termin mit Kanzlerin Merkel. Ob das Gespräch Ergebnisse bringt, ist noch ungewiss.Bild: www.imago-images.de / Isopix
Klima & Umwelt
Greta Thunberg ist für ihren kompromisslosen Einsatz fürs Klima weltbekannt. Genau zwei Jahre nach ihrem ersten "Schulstreik fürs Klima" besucht sie Angela Merkel. Schwer vorstellbar, dass sie das Kanzleramt zufrieden wieder verlässt.
20.08.2020, 08:0428.09.2020, 11:48
Es ist eine Art Gipfeltreffen: Die wohl bekannteste
Klimaaktivistin der Welt trifft sich mit der – laut Forbes-Magazin – mächtigsten Frau der Welt. Greta Thunberg ist 17 und bekannt für ihre
Kompromisslosigkeit, Angela Merkel ist 66 und berufsbedingt eine
Meisterin des Kompromisses. Die Bundeskanzlerin empfängt Thunberg mit
Mitstreiterinnen an diesem Donnerstagvormittag im Kanzleramt – auf
Wunsch der Aktivistinnen von Fridays for Future, wie es am Vortag
ausdrücklich hieß. Das Thema, natürlich: Klimapolitik.
Genau zwei Jahre vor diesem Treffen, am 20. August 2018, hatte
Thunberg mit ihren wöchentlichen "Schulstreiks fürs Klima" begonnen.
Fridays for Future entwickelte sich zu einer weltweiten Bewegung, die
in Deutschland besonders viele Anhänger hat, Thunberg wurde 2019 – wie Merkel vier Jahre zuvor – vom "Time"-Magazin zur Person des
Jahres gekürt.
Nach dem für rund 90 Minuten angesetzten Gespräch wollen sich
Thunberg, die deutsche Aktivistin Luisa Neubauer und die Belgierinnen
Anuna de Wever und Adélaïde Charlier öffentlich äußern, die Kanzlerin
plant kein Statement. Es ist unwahrscheinlich, dass sie zufrieden
sein werden mit dem, was Merkel ihnen berichten kann.
Klimapolitischen Ziele für Aktivistinnen nicht ambitioniert genug
Die klimapolitische Musik spielt derzeit weniger in Berlin und mehr
in Brüssel, wo es um die Erhöhung des EU-Klimaziels für 2030 geht.
Deutschland hat seit Juli für ein halbes Jahr die Ratspräsidentschaft
inne und steht deshalb im Fokus. 50 bis 55 Prozent weniger
Treibhausgase als 1990, wie die EU-Kommission und Merkel
vorschlagen: zu wenig aus Sicht der Klimaschützer.
Treibhausgas-Neutralität, also unterm Strich keine Emissionen mehr,
bis 2050: Zu spät aus Sicht der Klimaschützer. Auch der deutsche
Kohleausstieg bis spätestens 2038 ist für Fridays vor Future viel zu
zögerlich.
Die Klimaaktivistinnen Neubauer und Thunberg haben ihre Ziele fest im Blick. Können sie auch die Kanzlerin überzeugen?Bild: dpa / Oliver Berg
Der Anlass des Gesprächs sei der offene Brief, den Thunberg, sie und
andere an Merkel und die Staats- und Regierungschefs der EU
geschrieben hätten, erklärte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur
vor dem Treffen. Die Forderungen in diesem Brief wollten sie nun mit
Merkel besprechen. "Ich erwarte einen konstruktiven Austausch", sagte
sie diplomatisch. "Welche konkreten Ergebnisse wir dann mitnehmen,
werden wir dann danach sehen müssen, schätze ich." Europa stecke in
mehreren Krisen zugleich und bisher zeichne sich nicht ab, wie der
Kontinent das Pariser Klimaabkommen einhalten könne, mit dem die
Erderwärmung auf unter 2 Grad, möglichst 1.5 Grad begrenzt werden
soll.
(lau/dpa)
Wenn man den australischen Ocean Beach, rund 400 Kilometer südlich von Perth, besucht, gibt es viele Dinge, die man erwarten kann. Erst einmal fällt natürlich der breite Sandstrand ins Auge; den nutzen manche Menschen vielleicht für ein Picknick, andere entscheiden sich für einen ausgiebigen Strandspaziergang.