Im Februar diesen Jahres hat der Rapper Marteria mit seinem Label Green Berlin die Mode-Kollektion "Back2Green" herausgebracht.
Das Besondere: Die Produktion nutzt Plastikmüll aus dem Meer und Bio-Baumwolle als Material der Kleidung. Über den Prozess der Herstellung hat das Label eine Dokumentation gedreht, die ihr euch hier anschauen könnt.
Dass Marteria ein ausgeprägtes grünes Bewusstsein hat, ist nicht neu. In diversen Songs rappt er über den Schutz unseres Planeten. Im Interview mit dem Magazin "Enorm" sprach er kürzlich über seine Kollektion, Nachhaltigkeit in der Musik-Szene – und den Traum vom eigenen grünen Festival.
Bereits in New York kam Marteria zum ersten Mal mit Mode in Kontakt. Anfang der 2000er Jahre arbeitete er als Model unter anderem für Diesel und Hugo Boss, kehrte der Branche aber wieder den Rücken. "Als Model bist du so eine Art Instrument, da hast du was an und rennst einmal hoch und wieder runter. Es war verrückt das mal kennenzulernen, ich finde es aber geiler, selbst etwas zu gestalten", erzählt Marteria im "Enorm"-Interview.
2004 kamen seine Crew und er selbst auf die Idee, "Green Berlin" zu gründen.
Der gebürtige Rostocker hat eine Passion fürs Angeln. Dadurch sei er auf das Problem vom Plastik im Ozean aufmerksam geworden. Marteria sieht die Bewohner von Orten an der Küste in einer besonderen Verantwortung. Daraus entstand die Idee für die Kollektion.
Im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit in der Musikbranche fallen auch Namen wie Billie Eilish, Massive Attack, Björk oder die Toten Hosen. Billie Eilish entwarf in diesem Jahr eine nachhaltige Kollektion für H&M, worauf Marteria im Interview meint: "Ich bin praktisch Billie Eilish von Deutschland!"
Eine Frage im Interview ist auch: Kann Live-Musik nachhaltiger werden? Durch das Herumkarren des Equipments und dem massiven Stromverbrauch ist ein Konzert nicht gerade "grün". Coldplay hatte kürzlich sogar angekündigt, nicht auf Tour zu gehen, bis die Band eine CO2-neutrale Lösung gefunden habe.
Marteria sieht noch eine weitere Baustelle: Festivals. "Deutschland ist ein krasses Festivalland, wo wir den absoluten Müllwahnsinn haben", sagt der Rapper, der im vergangenen Jahr zusammen mit seiner Crew auf E-Bikes von Berlin zum Splash-Festival in Chemnitz gefahren ist. "Wir würden als Label auch gerne mal ein eigenes Festival in Berlin machen, darüber denken wir nach, und das muss dann ökologisch und geil sein. Vom Strom bis zum Essen."
(vdv)