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Klima & Umwelt
20.09.2019, 08:1414.11.2019, 14:24
Von Albanien bis Uruguay, von Aalen bis
Zweibrücken: Zum globalen Streik für mehr Klimaschutz an diesem
Freitag erwartet die Jugendbewegung Fridays for Future mehrere
Hunderttausend Teilnehmer.
- Allein in Deutschland sind in Dutzenden Städten mehr als 500 Aktionen und Demonstrationen angemeldet. Eine der größte Demonstrationen mit 10.000 erwarteten Teilnehmern soll es in Berlin geben.
- In den anderen deutschen Millionenstädten München, Hamburg und Köln sind ebenfalls größere Proteste geplant.
Begonnen hatte der globale Streik in der Nacht mit
Demonstrationen in Australien. Mehrere Zehntausend Schüler blieben
aus Protest gegen unzureichende Maßnahmen der Politik gegen den
Klimawandel dem Unterricht fern. In der Stadt Alice Springs legten
sich Hunderte Menschen auf den Boden und stellten sich tot. Für die
internationale Streikwoche, die Freitag beginnt, haben Aktivisten
schon Proteste in mehr als 2600 Städten in fast 160 Staaten
angekündigt.
Breite Unterstützung für Fridays for Future
Die von der Schwedin Greta Thunberg angestoßene Protestbewegung
wird von Schülern und Studenten getragen. Sie fordern von der Politik
mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderhitzung und die drohende
Klimakatastrophe. Vor allem müsse gemäß dem Pariser Klimaabkommen die
globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad im Vergleich zur
vorindustriellen Zeit eingedämmt werden.
Für Deutschland fordert Fridays for Future, schon bis Jahresende
alle Subventionen für fossile Energieträger wie Öl und Kohle zu
streichen, ein Viertel der Kohlekraft abzuschalten und eine Steuer
auf Treibhausgasemissionen zu erheben. Die Bewegung bekommt breite
Unterstützung. Mit dabei sind Umwelt- und Entwicklungsorganisationen
wie Greenpeace und Brot für die Welt, aber auch die Evangelische
Kirche, die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Kulturrat.
Die IG Metall allerdings warnte vor sozialen Verwerfungen und
Massenarbeitslosigkeit. "Klimaschutz ist zwingend notwendig, um
unseren Planeten lebenswert zu erhalten", sagte Gewerkschaftschef
Jörg Hofmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag). "Wir
dürfen aber den Klimaschutz nicht gegen Wachstum und Beschäftigung
setzen."
Laut ARD-"Deutschlandtrend" sind allerdings knapp zwei Drittel
der von Infratest-dimap befragten Bundesbürger (63 Prozent) der
Meinung, dass der Klimaschutz Vorrang haben sollte, selbst wenn dies
dem Wirtschaftswachstum schadet. Ein Viertel (24 Prozent) findet,
dass dem Wirtschaftswachstum Priorität eingeräumt werden sollte.
Der Fridays-For-Future-Protest richtet sich auch gegen die Sitzung des Klimakabinetts am Freitag in Berlin:
Der Ausschuss der
Bundesregierung will ein milliardenschweres Gesetzespaket zum
Klimaschutz auf den Weg bringen. Viele Umweltorganisationen
befürchten, dass die Maßnahmen nicht ausreichen, um die drohende
Klimakatastrophe abzuwenden.
Die vom Verfassungsschutz beobachtete Interventionistische Linke
(IL) kündigte für den Klimastreik "Verkehrsblockaden und radikale
Aktionen" in mehreren deutschen Städten an. Auch die Umweltbewegung
Extinction Rebellion will während der Demonstrationen strategisch
wichtige Punkte in Berlin blockieren. Geplant seien friedliche und
kreative Aktionen unter dem Motto "Ungehorsam für alle", erklärte die
Gruppe. Überdies wollen junge Umweltschützer mit einem Protestcamp
nahe dem Bundeskanzleramt gegen die Klimapolitik protestieren.
Die Schwedin Thunberg, die zurzeit in den USA ist, demonstriert
seit vergangenem Sommer jeden Freitag – also meistens während der
Schulzeit – für mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz. Ihr Schulstreik hat
weltweit Menschen zu Demonstrationen unter dem Motto "Fridays for
Future" inspiriert.
Vor der Aktivistin liegen eine Reihe von Klimakonferenzen,
Protesten und weiteren Terminen. Der Jugend-Klimagipfel der Vereinten
Nationen in New York startet am 21. September, ihm folgt zwei Tage
später der UN-Klimagipfel mit Staats- und Regierungschefs vor der
UN-Generalversammlung.
Fridays for Future appelliert erstmals auch an alle Erwachsenen, sich den Protesten anzuschließen.
Doch kann nicht jeder Beschäftigte
seinen Arbeitsplatz unbesorgt verlassen. Unproblematisch ist es nur,
wenn die Firma dazu ermuntert oder zumindest duldet, dass sich die
Belegschaft am Klimastreik beteiligt. So machen etwa die GLS-Bank und
der Energieversorger Naturstrom mit jeweils Hunderten Mitarbeitern
extra am Freitag dicht. Auch der Düsseldorfer Oberbürgermeister hat
seine Amtsleiter gebeten, den städtischen Mitarbeitern das
Demonstrieren zu ermöglichen. Auf die Straße gehen kann auch, wer
Gleitzeitregelungen nutzt oder spontan Urlaub beziehungsweise einen
freien Tag nimmt.
Anders sieht es aus, wenn die Firma sich nicht äußert oder Nein
sagt. In diesem Fall wäre eine Streikteilnahme illegal. Denn nach
herrschender Rechtslage, die auf Richterrecht aus den 50er Jahren
fußt, müssen Arbeitskämpfe Ziele verfolgen, die in einem Tarifvertrag
geregelt werden können. Streiks mit politischen Zielen oder aus
Solidarität sind demnach rechtswidrig.
(hau/dpa)
Mehr Fotos von der "Fridays for Future"-Demo am 24. Mai
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quelle: felix huesmann/watson
#FridaysForFuture: Schüler erklären, warum sie demonstrieren
Video: watson
Die Verschmutzung durch Plastik ist eines der größten und dringendsten Umweltprobleme, die wir als Menschheit lösen müssen. Denn dieser bleibt nicht nur auf unseren Müllhalden oder dem Boden unserer Städte liegen. Plastikabfall und Mikroplastik sind inzwischen überall zu finden. Auf den Meeren treiben sogar ganze Müllinseln, denn die Strömung der Meere treibt den Müll häufig zusammen.