Models jetten normalerweise für schöne Fotos rund um den Globus: Die italienische "Vogue" hat nun für den Umweltschutz erstmals und vorerst einmalig auf Fotoshootings verzichtet. Stattdessen erscheint die Januar-Ausgabe des Modemagazins nur mit Illustrationen.
Damit stelle man die Kreativität in den Dienst der Nachhaltigkeit, teilte das Magazin mit. "Die Herausforderung ist, über Kleider etwas zu erzählen, ohne sie zu fotografieren." Keine "Vogue" habe, seit es Fotografie gebe, jemals auf diese verzichtet.
In der Januar-Ausgabe, die am Dienstag erscheint, haben acht Künstler das Cover und die Modestrecken gestaltet. So stellt zum Beispiel David Salle das Model Lili Sumner in Gucci dar. Auch andere bekannte Models werden in Gucci illustriert.
Für Fotoaufnahmen fliegen Models und Produktionsteams üblicherweise an entlegene Ecken der Welt. Das kostet viel Geld und treibt den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 durch Flugzeuge nach oben.
Emanuele Farneti, Direktor der Vogue Italia, erklärt dazu in der aktuellen Ausgabe laut "New York Times":
Das eingesparte Geld gehe an eine Kultureinrichtung, die von dem dramatischen Hochwassser im November in Venedig stark beschädigt worden sei. "Sich zu ändern ist schwierig, aber wie können wir es von anderen erwarten, wenn wir uns nicht selbst in Frage stellen?"
Die "Vogue" in Italien hat eine lange Tradition, sich sozialen Themen anzunehmen. 2008 zeigte eine Ausgabe nur schwarze Models. 2017 war auf dem Cover ein Kuss von zwei Männern zu sehen.
(ll/dpa)