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Berliner Wohnungsbesichtigung artet aus – Hunderte Menschen versammelt

Beautiful restored houses at the Prenzlauer Berg district in Berlin
Bezahlbarer Wohnraum ist besonders in Berlin sehr knapp.Bild: Getty Images/iStockphoto7elxeneize
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Wohnungsbesichtigung in Berlin artet völlig aus

04.04.2023, 14:36
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Der deutsche Wohnungsmarkt in Deutschland ist laut vielen Suchenden eine einzige Farce. Besonders in Berlin sind die Umstände teilweise dramatisch, Tausende Bewerber:innen kommen häufig auf eine einzige Anzeige. Einen Mietvertrag für eine hübsche, nicht allzu überteuerte und halbwegs zentrale Wohnung zu ergattern, kommt bei so manchem einem Jackpot im Lotto gleich.

Hunderte Menschen erscheinen vor Berliner Wohnung

Nummer eins der Plattformen, die dabei andauernd akribisch im Blick behalten werden müssen, ist Immoscout24. Häufig sind die Anzeigen hier nur wenige Minuten online, da der Ansturm sonst zu groß ist. In manchen Fällen kommt es allerdings auch dazu, dass die Vermieter:innen zu einer öffentlichen Besichtigung einladen.

So geschehen am Montag in der Leibnizstraße im Bezirk Charlottenburg. Eine Anzeige bei Immoscout24 hatte Interessenten dazu eingeladen, um 12.30 Uhr zur Besichtigung zu erscheinen. Geboten wurde dabei eine Dreizimmerwohnung im Altbau mit Einbauküche und modernem Badezimmer. Die Fläche: 74,23 Quadratmeter; die Warmmiete: 1072,53 Euro – für viele Wohnungssuchende ein unschlagbarer Deal.

Doch wie die Trusthouse GmbH der "BZ" mitteilte, gingen schon allein in der ersten Stunde nach Veröffentlichung am Donnerstag über 600 Anfragen ein. Bei der Besichtigung zeigte sich dann jedoch das volle Ausmaß, als sich, wie mehreren Videos zu entnehmen ist, eine über 100 Meter lange Schlange vor der Wohnungstür in der Leibnizstraße bildete. Um 13.30 Uhr habe man daher abbrechen müssen, erklärte das Unternehmen und räumte ein: "Wahrscheinlich haben nicht mal alle die Wohnung gesehen."

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Nutzer:innen fordern bezahlbaren Wohnraum

Auf Twitter, Instagram und Tiktok gingen die Clips, die von der Schlange gemacht wurden, anschließend viral, unzählige Menschen teilten in den Kommentaren ihr Leid.

Viele Nutzer:innen prangerten allerdings auch an, dass sich dringend etwas ändern müsse, während andere schrieben, nicht zu verstehen, warum überhaupt noch so viele Menschen in diese "überbewertete Stadt" ziehen wollen.

Einige bezogen sich dabei auch auf den am Montag vorgestellten Berliner Koalitionsvertrag, der hier vor allem auf Wohnungsbau setzt. Auf dem Tempelhofer Feld etwa sei eine "behutsame Bebauung" geplant. Kritisiert wird in Berlin dabei schon länger, dass es häufig nicht daran scheitere, eine Wohnung zu finden, sondern diese finanzieren zu können.

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