Nach der Freilassung von Florian R., dem Schwager der vermissten Rebecca aus Berlin, erhebt seine Anwältin schwere Vorwürfe. Petra Klein kritisierte das Vorgehen der Polizei.
Die Anwältin beklagte, dass eine Vorverurteilung ihres Mandanten, die Veröffentlichung seines Fotos und die damit verbundene Aufmerksamkeit der Medien den Alltag von Florian R. sehr erschwere. Der Umgang der Behörden habe dazu geführt, dass vielerorts spekuliert und zur Jagd auf ihren Mandanten aufgerufen worden sei, sagte die Anwältin dem rbb.
Doch auch außerhalb des Berufslebens hat der Mann von Rebeccas Schwester offenbar zu kämpfen. Er werde von Journalisten verfolgt. Die Eltern des vermissten Mädchens sollen ihm sogar verboten haben, sein Kind in die Kita zu bringen.
Vor allem die Veröffentlichung des Fotos von Florian R. sei nach Ansicht der Anwältin des 27-Jährigen nicht notwendig gewesen. Ihrzufolge hätte es gereicht, Foto, Kennzeichen und Wegstrecke des Autos von Florian R. zu veröffentlichen: "So bekommt man eine viel höhere Trefferquote, und die Beweiskraft dieser Aussage ist viel höher", sagte sie zu Focus Online.
Die Ermittlungen gegen Florian R. laufen nach seiner Freilassung weiter. Die Staatsanwaltschaft erklärte, er sei weiterhin Beschuldigter des Verfahrens. Es bestehe Verdacht auf Totschlag. Nach drei Wochen Untersuchungshaft ist Rebeccas Schwager seit vergangenem Freitag wieder auf freiem Fuß. Seit Mitte Februar fehlt von der 15-jährigen Rebecca jede Spur.
(so)