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Deutschland
Nach der Tötung eines Kindes am Frankfurter
Hauptbahnhof will Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) Kontrollen
an der Schweizer Grenze einführen. Ein in der Schweiz lebender
Eritreer soll den Jungen dort vor einen fahrenden Zug gestoßen haben.
"Ich werde alles in die Wege leiten, um intelligente Kontrollen an
der Grenze vorzunehmen", sagte Seehofer dem Magazin "Der Spiegel".
2018 seien 43.000 unerlaubte Einreisen nach Deutschland registriert
worden. "Diesem Umstand müssen wir begegnen, durch eine erweiterte
Schleierfahndung und anlassbezogene, zeitlich befristete Kontrollen
auch unmittelbar an der Grenze – auch an der Grenze zur Schweiz." Bis
September wolle er ein entsprechendes Konzept vorlegen. Schon am
Dienstag hatte Seehofer in allgemeiner Form eine Ausweitung der
Grenzkontrollen und Beratungen zur Sicherheit an Bahnhöfen
angekündigt.
Erhöhte Sicherheit an Bahnhöfen
Seehofer will dem Bericht zufolge zudem die Sicherheitsvorkehrungen
an den Bahnhöfen erhöhen. Etwa über Schleusen oder Sperren, wie sie
in London oder Paris an Bahnsteigen zum Einsatz kommen, solle
diskutiert werden. Im September werde es hierzu ein Treffen mit
Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), dem Bahn-Vorstand sowie
Experten für Bahnsicherheit geben, kündigte Seehofer an. Die Kosten
für die Maßnahmen könnten in die Milliarden Euro gehen: "Über die
Jahre werden wir mit einem Millionenbetrag nicht auskommen", sagte
der Minister.
Der FDP-Innenpolitiker Benjamin Strasser warf Seehofer vor, er wolle
politisches Kapital aus der Tat von Frankfurt schlagen.
"Auch den mutmaßlichen Frankfurter Täter hätte man mit solchen Kontrollen nicht gestoppt, da gegen ihn keine europaweite Ausschreibung zur Fahndung lief."
Benjamin Strasser, FDP.
Zudem seien heute schon stichprobenartige und anlassbezogene
Kontrollen an der Grenze zur Schweiz möglich.
(ts/dpa)
Als wäre der russische Angriffskrieg in der Ukraine nicht schon genug, eskaliert der Konflikt weiter. Nach russischen Angaben hat das Land am Donnerstagmorgen mit einer neu entwickelten Mittelstreckenrakete die ukrainische Großstadt Dnipro beschossen, eine "Hyperschall-Rakete". Sechs Sprengköpfe schlugen dort ein. Der russische Präsident Putin sagte, es seien keine Atomsprengköpfe gewesen.