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Deutschland
30.08.2019, 05:5829.04.2021, 14:40
Er hat Bock auf den Job: Bei Markus Lanz stellte sich am Donnerstagabend Boris Pistorius (SPD) vor. Der Sozialdemokrat und Innenminister Niedersachsens bewirbt sich mit der sächsischen Integrationsministerin Petra Köpping um den SPD-Vorsitz.
- Für den zusätzlich kritischen Blick auf Pistorius und die in der Krise hängenden SPD hatte Lanz den "Spiegel"-Redakteur Markus Feldenkirchen eingeladen.
- Feldenkirchen hatte mit einem Buch über den Aufstieg und Fall des früheren SPD-Chefs Martin Schulz nach der Bundestagswahl 2017 für Aufsehen gesorgt.
Wie Pistorius mit Köpping zusammengefunden habe, wollte der SPD-Politiker in der Sendung nicht verraten. Lanz spekulierte: Half Gabriel? Oder Schröder? Doch Pistorius will nicht bestätigen, dass ihm ein "Heiratsvermittler" aus Niedersachsen (so der Journalist Feldenkirchen) geholfen habe.
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Feldenkirchen beschrieb das Lavieren vieler männlicher SPD-Spitzenpolitiker vor der Kandidatur so: "Es waren so viele Männer in den letzten Wochen unterwegs – auf verzweifelter Frauensuche." Lanz freute sich und rief dazwischen: "SPD-Tinder!" Feldenkirchen konnte mit dem Begriff gut leben.
Partei-Kenner verrät, wer die Attraktivste im "SPD-Tinder" ist
Pistorius verteidigte seine Genossen gegen Feldenkirchen: "Ob die verzweifelt waren, wissen wir nicht." Feldenkirchen hielt dagegen. Er blieb bei dem Vergleich des Rennens um den SPD mit einer Partnersuche: "Nach den Schilderungen waren es schon so wie bei einer Dorfdisco nachts um halb drei, wo die Männer nur noch alleine rumstehen und keine finden."
Zahlreiche prominente Sozialdemokratinnen wie die Ministerpräsidentinnen von Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz, Manuela Schwesig und Malu Dreyer, oder die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey bewerben sich nicht um den Vorsitz. Über die Gründe war in den vergangenen Wochen viel spekuliert worden.
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Feldenkirchen wollte mit Giffey eine besonders beliebte Kandidatin im "SPD-Tinder" ausgemacht haben: "Ich glaube bei Frau Giffey hat in den letzten Wochen jeder Mann angerufen. Wenn die alle einen Maibaum um ihr Haus gesetzt hätten, würde sie heute in einem dichten Birkenwald wohnen."
Pistorius will Kandidatur von Scholz nicht kommentieren
Giffey hatte ihren Verzicht auf eine Kandidatur mit den Prüfungen begründet, die ein Team der Freien Universität Berlin in diesen Tagen an ihrer Doktorarbeit vornimmt. Gegen Giffeys wissenschaftliche Arbeit gibt es einen Plagiatsverdacht. Pistorius dementierte bei "Lanz", auch bei Giffey angerufen zu haben.
Während sich Pistorius mit deutlichen Worten gegen Olaf Scholz, Finanzminister und laut Umfragen Favorit auf den SPD-Parteivorsitz, zurückhielt, teilte der "Spiegel"-Autor Feldenkirchen ordentlich aus. Er nannte Scholz' Kehrtwende hin zur Spitzenpostenkandidatur als "von Arroganz getragen".
Pistorius verweigerte jede Bewertung von Olaf Scholz: "Wenn ich nicht in diesem Rennen als Wettbewerber wäre, würde ich meine Meinung dazu äußern." Auch über andere Personen wollte er nicht reden. Dafür versprach Pistorius Lanz, sein Amt als Innenminister in Niedersachsen im Falle eines Wahlsieges aufzugeben.
Pistorius will höhere Steuern für Spitzenverdiener
Pistorius sprach sich für eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes aus: "Wenn Sie sehen, dass 40 Prozent der deutschen Haushalte keine Luft haben, um vorsorgen zu können, dann ist in diesem Land irgendwas nicht in Ordnung."
Wie hoch der Spitzensteuersatz genau ausfallen soll, wollte Pistorius nicht sagen. Das sei "Verhandlungssache". Der SPD-Politiker sprach sich bei Lanz auch für die Vermögenssteuer aus, die die Union strikt ablehnt. Dies sei eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Pistorius: "Ich kann keinem erklären, wieso Einkommen aus Arbeit höher besteuert werden als Einkommen aus Kapitalerträgen. Ich finde, das muss man anpassen."
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Keine Stiche gegen interne Parteirivalen, kommunale Bodenhaftung – so will Pistorius bei den SPD-Mitgliedern punkten. Was plant der Niedersachse im Fall einer Niederlage beim Kampf um den SPD-Parteivorsitz? Lanz fragte bei dem als konservativ geltenden Pistorius spöttisch nach: "Gehen Sie dann zur CDU?"
Dem Sozialdemokraten entglitten die Gesichtszüge: "Bei wem? Eher gefriert die Hölle. Die wollen mich auch gar nicht." Feldenkirchen spöttelte: "Es könnte aber sein, dass da die nächste Stelle als Vorsitzender frei werden könnte."
(pb)
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