In Kassel und Halle haben tausende Demonstranten am Samstag ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt.
In Halle war eine Aktion der rechtsextremen Identitären Bewegung angekündigt.
Das Haus der Identitären Bewegung war am Nachmittag rundum blockiert. Es kam zu spontanen Protesten von Nachbarn und überwiegend jungen Menschen, die lautstark und mit Sitzblockaden ihrem Unmut Luft machten. Bis auf vereinzelte Rangeleien blieb es laut Polizei weitgehend friedlich.
watson-Reporter Felix Huesmann ist vor Ort und berichtet, dass sich die Identitären beschweren, das Haus nicht verlassen und loslaufen zu können.
Am späteren Nachmittag erfolgte dann laut Polizei die Entscheidung der Versammlungsbehörde: Die Identitären dürfen nicht marschieren.
Zum Protest gegen die IB gab es im Herzen der rund 230.000 Einwohner zählenden Stadt auch ein Bürgerfest mit einem bunten Bühnenprogramm, Informationsständen sowie einer Kunstinstallation mit Zitaten zum Thema Weltoffenheit. Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) sagte auf dem Marktplatz, Extremismus jeder Art werde nicht hingenommen. Zugleich warnte er:
Ebenfalls am Samstag war ein Aufzug der rechtsextremen Kleinstpartei "Die Rechte" in Kassel angekündigt. Weniger als zwei Monate nach dem Mord an Kassels Regierungspräsident Walter Lübcke (CDU) wollten die Rechtsextremen in der Stadt marschieren.
Ein Bündnis gegen Rechts aber setzte ein klares Zeichen: Rund 8000 Menschen kamen in der Stadt bei drei Veranstaltungen zu Gegen-Protesten zusammen.
Der Veranstaltungsort der Rechtsextremen wurde komplett abgeriegelt. Eigentlich sollte der Aufmarsch um 12 Uhr losgehen, verzögerte sich aber, weil Teilnehmer erst später kamen.
Nach Polizeiangaben wurde ein Teilnehmer der Gruppe festgenommen. Der Grund: Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
(ll/mit dpa)