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Deutschland
Björn Höcke und Interviews – dass das eine schwierige Konstellation ist, wissen wir alle spätestens seit seinem abgebrochenen Interview im ZDF vor wenigen Wochen. Nun hat der AfD-Spitzenpolitiker erneut ein Interview platzen lassen – allerdings bevor dieses überhaupt geführt wurde. Die "Thüringer Allgemeine" machte den Vorfall nun auf besondere Art und Weise öffentlich.
"Der bereits fest geplante Termin für das Gespräch und die Aufzeichnung eines Podcasts wurden ohne Begründung per E-Mail abgesagt."
Thüringer allgemeine
Dieses Zitat erschien am Montag als Reaktion auf die Interview-Absage auf einer fast weißen Seite in der Zeitung. Das Blatt ließ den
Raum schlicht frei, auf dem das Interview hätte erscheinen sollen.
Der Zeitung sei von einem Sprecher mitgeteilt worden, dass Björn Höcke
entschieden habe, bis zur Landtagswahl am 27. Oktober grundsätzlich
keine Interviews mehr zu geben, hieß es in der Montagsausgabe.
In den vergangenen Wochen hatte die Zeitung bereits Interviews
mit Spitzenkandidaten anderer Parteien gedruckt.
Chefredakteur Jan Hollitzer schreibt:
"Da wir allen Parteien und Spitzenkandidaten der im Landtag vertretenen Parteien plus der FDP den gleichen Platz für Interviews und die gleiche Aufmerksamkeit einräumen, bleibt der für Björn Höcke eingeplante Raum leer."
Eine weitere Absage von Höcke bekam der Radiosender MDR Aktuell. Statt eines Gesprächs mit dem thüringischen Spitzenkandidaten wurde am
Sonntag ein Interview mit dem AfD-Landessprecher Stefan Möller
gesendet. Möller begründete die Höcke-Absage unter anderem mit einem
"unsäglichen Interview", das es vor einigen Wochen mit Höcke gegeben
habe.
Mitte September hatte das ZDF ein Interview mit Höcke
geführt und im Internet veröffentlicht, das mit einem Abbruch
des Gesprächs durch den AfD-Politiker endete.
Niemand sei gezwungen, ein Interview zu geben, sagte ein Sprecher des AfD-Thüringer Landesverbandes abschließend.
Die Reaktionen auf seine Absage bei der "Thüringer Allgemeinen" sind hauptsächlich negativ:
(joey/dpa)
Die AfD will die gesichert rechtsextreme Junge Alternative (JA) durch eine neue Jugendorganisation ersetzen. Durch eine engere Bindung an die Mutterpartei erhofft sich die AfD mehr Kontrolle über ihre eigene Jugend.