Die Deutsche Bahn ist nicht unbedingt für ihre besonders gewitzte Kommunikation bekannt. Stichwort: Sänk ju for träwelling... Am Sonntag aber konnte das Bahnunternehmen entscheidend an seinem Ruf als schlagfertiger Gesprächspartner arbeiten. Denn den plumpen Kommentar eines AfD-Abgeordneten auf Twitter konterte man lässig und souverän.
Ausgangspunkt war ein Tweet der Bahn zum Global Pride. Mithilfe diverser Emojis formte man eine Regenbogenfahne. Dazu der eindeutige Hashtag: #GlobalPride2020. Hintergrund war natürlich genau jene Global Pride, die am Samstag stattfand und für Diversität und mehr Akzeptanz von Homosexuellen, Transsexuellen und Queeren steht.
Das gefielt Gunnar Lindemann, seines Zeichens Abgeordneter der AfD im Berliner Abgeordnetenhaus, anscheinend gar nicht. Offenbar im Versuch, witzig zu sein, reagierte er mit einem eher verbittert wirkenden: "Das erklärt natürlich Ihre regelmäßigen Verspätungen."
In welchem Zusammenhang genau er gleiche Rechte für alle und Zugverspätungen sieht, erläuterte er nicht.
Der Deutschen Bahn fiel zunächst auch nicht viel mehr dazu ein, als mit einem eindeutigen Smiley zu reagieren: Das berühmte 'Mann schlägt sich die Hand vors Gesicht"-Emoji machte auch ohne Worte deutlich, was das Unternehmen von Lindemanns Aussage hielt.
Der jedoch ließ nicht locker und legte unverdrossen mit einem ebenfalls nicht direkt einleuchtenden: "Und das erklärt Ihre linksextremistische Gesinnung!" nach.
Das wiederum nahm die Bahn nun zum Anlass, den inhaltlich kryptischen Aussagen des AfD-Manns eine klare, unmissverständliche Botschaft entgegenzustellen.
Zack, das hatte gesessen. So sah es auch die überwältigende Mehrheit der Twitter-Nutzer, die auf den Deutsche-Bahn-Tweet reagierten.
(om)