Gesundheitsminister Karl Lauterbach strebt bessere Vorhersagen über Corona-Wellen an. Bild: dpa / Jörg Carstensen
Deutschland
25.06.2022, 09:3325.06.2022, 10:10
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will mit einem neuen "Pandemie-Radar" bessere Vorhersagen über neue Coronavirus-Wellen ermöglichen. Krankenhäuser sollen zum Beispiel mehr aktuelle Angaben zu Bettenbelegungen machen.
"Bislang wissen wir nur, wie viele Betten in den Kliniken frei sind – und das mit Verspätung. Das ist zu wenig", sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Abwasserüberwachung soll Rückschlüsse auf Infektionsgeschehen geben
Außerdem sollten "stärker als bisher Infektions- und Durchimpfungsraten in Gesundheitseinrichtungen" erhoben werden, berichtet das RND unter Berufung auf einen Formulierungsvorschlag des Ministeriums für eine Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes.
Auch die Abwasserüberwachung solle dort ausgebaut werden. "Daraus lassen sich Rückschlüsse aufs Infektionsgeschehen ziehen", sagte Lauterbach. Im Abwasser lassen sich Virenkonzentrationen nachweisen. In allen Pflegeheimen soll es zudem künftig einen Impf- und Medikamenten-Beauftragten geben.
Corona-Bürgertests ab Juli nicht mehr kostenlos
Lauterbach hatte am Freitag mitgeteilt, dass Corona-Bürgertests in Teststellen und Apotheken bald nicht mehr für alle gratis zu haben sind. Kostenlos bleiben die Schnelltests nur für bestimmte Risikogruppen – in der Regel werden ab kommendem Donnerstag aber je drei Euro aus eigener Tasche fällig. Der Bund will damit Milliardenkosten senken.
Die Neuregelung bringt die Länder unter Druck, die drei Euro der Bürger zu übernehmen. Angesichts der nun dominierenden Untervariante BA.5 mit leichterer Übertragbarkeit zeichnet sich aus Expertensicht eine angespanntere Corona-Lage ab.
Kritik an Neuregelung
Der Deutsche Städtetag forderte die Rückkehr zu kostenlosen Tests spätestens im Herbst: "Das Infektionsgeschehen lässt sich mit weniger Tests schlechter einschätzen als bisher", sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Städtetages, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
(fw/dpa)
Russland hat jüngst die Größe der Armee massiv aufgebläht. Rund 1,5 Millionen Soldaten sollen künftig Putins Politik durchsetzen. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 150.000 russische Soldaten bereits ihr Leben im Krieg gegen die Ukraine verloren haben. Etwa das Vierfache an Kämpfern wurde bereits verwundet.