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ZDF-Fernsehrat kritisiert eigenen Sender für Umgang mit AfD

Jörn Urban im ZDF-Wahlstudio (Archivbild)
Jörn Urban im ZDF-Wahlstudio (Archivbild)Bild: picture alliance/dpa
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ZDF-Fernsehrat kritisiert eigenen Sender für Umgang mit AfD

13.09.2019, 19:24
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Die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender über die Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen hatten für Kritik gesorgt. Auf Twitter beschwerten sich Nutzer über den Umgang von Moderatoren mit Politikern der AfD.

  • Aber auch in den Sendern selbst regt sich Kritik: Mitglieder des ZDF-Fernsehrates sind unzufrieden mit der Berichterstattung des eigenen Senders. Darüber berichtet der Evangelische Pressedienst am Freitag.
  • Bei einer Sitzung des ZDF-Fernsehrates in Mainz bemängelte demnach Franz Josef Jung (CDU), Vertreter des Bundes im Fernsehrat, die Journalisten des Senders seien oft nicht gründlich auf Gespräche mit AfD-Vertretern verbereitet.
  • Der stellvertretende Fernsehratsvorsitzende Wilhelm Schmidt kritisierte: "Es stehenzulassen, dass es sich um eine bürgerliche Partei handelt, ist einfach unerträglich."

Der Aufreger in der ARD während des Wahlabends

Für große Kritik hatte eine Äußerung der MDR-Moderatorin Wiebke Binder gesorgt. Sie nannte eine Koalition aus CDU und AfD "bürgerlich".

MDR-Chefredakteur Torsten Peuker sagte hinterher auf Anfrage von watson: "Hier handelte es sich klar um einen Versprecher, für den wir uns entschuldigen."

Im ZDF trat nach Bekanntgabe der ersten Ergebnisse Sachsens AfD-Spitzenkandidat Jörn Urban in einer TV-Runde auf.

Das sagen die ZDF-Verantwortlichen zu der Kritik

ZDF-Chefredakteur Peter Frey verteidigte seine Mitarbeiter. Das ZDF sei sich sehr wohl bewusst, dass der "extremistische Flügel" innerhalb der AfD an Einfluss gewinne. Die Partei zeige zugleich in der Öffentlichkeit eine "nettere Oberfläche", was Interviews sehr schwierig mache.

Er warf auch anderen Politikern vor, sich nicht einer Diskussion mit AfD-Vertretern zu stellen. "Andere Parteien gehen der Auseinandersetzung aus dem Weg."

ZDF-Intendant Thomas Bellut sagte: Wahlsendungen seien "per se nicht besonders geeignet, um Populisten zu stellen".

(ll)

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