Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht mit Blick auf die Erfahrungen anderer europäischer Staaten keine Alternative zu den seit Samstag geltenden Regeln der sogenannten Corona-Notbremse. "Kein Land, das es geschafft hat, die dritte Welle der Pandemie zu brechen und dann Lockerungen vorzunehmen, hat das ohne vorher harte Maßnahmen wie nächtliche Ausgangsbeschränkungen geschafft", sagte die Kanzlerin in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. Auch Deutschland komme deshalb "nicht um die Maßnahmen herum". Nur mit den in dieser Woche beschlossenen bundesweiten Einschränkungen sei es möglich, in überschaubarer Zeit von den sehr hohen Corona-Infektionsraten wieder herunterzukommen.
"Unsere Impfkampagne, sie nimmt immer mehr Fahrt auf – sie ist der Schlüssel zur Überwindung der Pandemie", fügte Merkel hinzu. Bislang sind rund sieben Prozent der Menschen in Deutschland vollständig geimpft. Den Anteil der Menschen, die die erste Dosis eines Covid-19-Vakzins erhalten haben, gab das Robert Koch-Institut am Samstag mit 22,8 Prozent an.
Merkel verwies die angespannte Lage auf den Intensivstationen vieler Krankenhäuser. Sie sagte: "Was wir von Ärzten und dem Pflegepersonal hören, das sind wahre Hilferufe."
In zahlreichen Städten und Landkreisen greift seit Samstag die Corona-Notbremse des Bundes. In Gebieten, wo die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag über dem Wert von 100 lag, gilt zwischen 22.00 und 5.00 Uhr eine Ausgangssperre, wobei gewichtige Gründe wie etwa die Pflege von Angehörigen, die Versorgung von Tieren, Notfälle oder berufliche Notwendigkeiten Ausnahmen bilden.
(lfr/dpa)