Die Lokomotivführer-Gewerkschaft GDL sorgte mir ihrem Streik für bundesweites Verkehrschaos. Zugausfälle und Verspätungen waren die Folge. Seit Mittwoch zwei Uhr morgens streikten die in der GDL organisierten Lokführer Streiks im Personenverkehr. Der Streik ist am Freitag planmäßig beendet worden.
Viele Fahrgäste mussten während des Streiks improvisieren, es galten Ersatzfahrpläne. Im Fernverkehr fuhr noch jeder vierte Zug. Bei der S-Bahn und im Regionalverkehr gab es erhebliche Ausfälle.
Alle wichtigen Informationen rund um den Streik der Bahnfahrer kannst Du hier nachlesen.
Nach zwei Tagen Streik beginnt für Fahrgäste der Bahn am Freitag die Rückkehr zur Normalität. Der Ausstand der Lokführergewerkschaft GDL kam um 2 Uhr planmäßig zum Abschluss. Wie ein Bahnsprecher in der Nacht sagte, startete der Bahnverkehr am Freitagmorgen weitgehend normal. Da es allerdings vereinzelt noch zu Einschränkungen kommen könne, werden die Fahrgäste darum gebeten, sich vor Fahrtantritt in den digitalen Auskunftsmedien der Deutschen Bahn zu informieren.
Damit gilt wieder der reguläre Fahrplan. Im Hochlauf am Freitag könne es aber noch zu einzelnen Einschränkungen kommen, hatte die Bahn schon während des Streiks deutlich gemacht. Das kann etwa der Fall sein, wenn Züge zu Betriebsbeginn an anderen Orten stehen. Man arbeite daran, den reibungslosen Betrieb auf allen Linien möglichst schnell wiederherzustellen, hieß es.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer will am Vormittag (11.00 Uhr) in Berlin eine Bilanz ihres Streiks bei der Deutschen Bahn ziehen. Die Solidarität der Mitglieder sei über alle Berufsgruppen hinweg riesengroß gewesen, teilte die Gewerkschaft mit. "Sie alle haben der Deutschen Bahn die Rote Karte gezeigt."
Bahn und GDL ringen in der Tarifrunde um eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent. Strittig ist jedoch, wann die Erhöhung greifen und wie lang der neue Tarifvertrag gelten soll. Auch Betriebsrenten sind ein Streitthema.
Der Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn hat am Donnerstag erneut große Teile des Schienenverkehrs lahmgelegt. Unmittelbar vor dem angekündigten Streik-Ende in der Nacht zum Freitag stand noch nicht fest, ob die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nach dem Wochenende eine weitere Streikwelle organisieren wird. Die GDL hatte für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch ein verbessertes Angebot der Bahn verlangt, das zunächst ausgeblieben ist.
Die Deutsche Bahn will an diesem Freitag wieder ihr volles Programm mit rund 800 Fernzügen fahren. Hunderte Bahnbeschäftigte in Leitstellen, Disposition, Werken und beim Bordservice arbeiten derzeit daran, nach dem Streik-Ende so schnell wie möglich wieder das vollständige Fahrplan- und Serviceangebot sicherzustellen, erklärte das bundeseigene Unternehmen.
Man rechne für dieses Wochenende mit den reisestärksten Tagen im Bahnverkehr in diesem Jahr. Viele Kunden hätten ihre Fahrten auf Freitag verschoben und zudem ließen die Ferien in noch zwölf Bundesländern sowie das hochsommerliche Wetter eine hohe Auslastung erwarten, teilte die Bahn mit.
Gewerkschaftschef Claus Weselsky hat für den Freitagvormittag eine Pressekonferenz in Berlin einberufen, auf der er seine Bilanz des Arbeitskampfs vorstellen will. Die Solidarität der Mitglieder sei über alle Berufsgruppen hinweg riesengroß gewesen, teilte die Gewerkschaft bereits mit. "Sie alle haben der Deutschen Bahn die Rote Karte gezeigt."
SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat das Vorgehen der Lokführergewerkschaft GDL beim aktuellen Bahnstreik kritisiert. Wirksame Interessenvertretung setze voraus, "Kräfte zu bündeln und Verständnis bei den Reisenden zu gewinnen", sagte Walter-Borjans dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Beides gelingt nicht, wenn die Beschäftigtengruppen der Bahn auseinanderdividiert und die Kunden durch praktisch unangekündigten Streikaktionen düpiert werden." Die Gewerkschaften EVG und GDL müssten an einem Strang ziehen, sagte der SPD-Chef. "Wir brauchen eine leistungsfähige Bahn mit attraktiven Arbeitsbedingungen." Die SPD stehe an der Seite der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Bahn, die "zweifellos zu den systemrelevanten Beschäftigten" gehörten.
Wegen des Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kommt es bundesweit weiter zu Zugausfällen und Verspätungen. Wie am Mittwoch gelten Ersatzfahrpläne, wie die Bahn mitteilte. Im Fernverkehr fahren damit etwa 25 Prozent der Züge, im Regionalverkehr waren es am Mittwoch um die 40 Prozent - mit starken regionalen Unterschieden. Die Bahn setzt nach eigenen Angaben alles daran, nach dem Ende des Streiks in der Nacht zum Freitag schnellstmöglich den Regelbetrieb zu erreichen.
Nach wie vor ist der Osten stärker von dem Streik betroffen als der Westen: Insbesondere in den westdeutschen Regionetzen könnten auch am Donnerstag etwas mehr Züge fahren, weil hier noch mehr beamtete Lokführer ohne Streikrecht ihren Dienst tun.
Deutschlands größter Autovermieter Sixt erwartet durch den Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn in den kommenden Tagen eine größere Nachfrage. In der Vergangenheit sei die Nachfrage nach Mietautos, Fahr- und Taxidiensten bei Zugausfällen während eines Lokführerstreiks gestiegen. Insbesondere bei Streiks im Nahverkehr steige die Zahl der Fahrten, sagte eine Sixt-Sprecherin am Mittwoch. "Für die kommenden Tage rechnen wir daher mit einem erhöhten Buchungsaufkommen." Sixt sei in der Lage, die Autos seiner Flotte flexibel an Standorte mit erhöhter Nachfrage zu verschieben.
Ein einwöchiger Lokführerstreik im Mai 2015 hatte Sixt eine Rekordnachfrage beschert: Der Beginn des Ausstands hatte dem Vermieter nach Angaben des damaligen Vorstandschefs Erich Sixt den besten Montag in der Unternehmensgeschichte mit einer Auslastung von 100 Prozent beschert: "Da waren wir leergefegt." Die Streiks waren aber zu kurz, um sich deutlich aufs Konzernergebnis auszuwirken.
Das Vergleichsportal Check24 teilte mit: "Nach der Streikankündigung am Dienstag um 11 Uhr sind die Mietwagenbuchungen deutlich gestiegen." In Deutschland seien 74 Prozent mehr Leihwagen gebucht worden als am vorausgegangenen Dienstag. "Für eine Abholung in Berlin und Hamburg haben sich die Buchungen sogar mehr als verdoppelt." Der Daimler und BMW gehörende Dienstleister Free Now vermietet Carsharing-Autos, E-Scooter und -Mopeds bis Freitag mit Rabatt. Kunden könnten einen Aktionscode in der App hinterlegen und so fünfmal von einem Zuschuss von zehn Euro profitieren, teilte das Unternehmen in Hamburg mit.
Auf Pendler und Touristen kommen daher auch an diesem Donnerstag Probleme zu. Nach dem Ersatzfahrplan werden erneut drei Viertel der Fernzüge nicht fahren, während es in den Regio-Netzen zu unterschiedlich Störungen kommen soll. Die Bahn setzt nach eigenen Angaben alles daran, am Freitag wieder den Regelbetrieb zu fahren.
GDL-Chef Claus Weselsky drohte mit weiteren Streiks. Man werde mit der ersten Maßnahme nicht durchkommen, sagte er vor Gewerkschaftern in Berlin. "Von daher brauchen wir einen langen Atem." Insbesondere die von der Bahn vorgeschlagene lange Laufzeit von 40 Monaten müsse vom Tisch. Zu seinen Gefolgsleuten sagte Weselsky: "Ich verspreche Euch nicht, dass es am Freitag schon vorbei ist. Aber wir gehen sorgsam mit unserer Tarifmacht um." Eine Entscheidung über weitere Arbeitskampfmaßnahmen soll in der kommenden Woche fallen.
Die Deutsche Bahn beklagt angesichts der GDL-Streiks eine Störung der Lieferketten in der Industrie. Es stünden bereits 190 Güterzüge im Rückstau, teilte die Bahn am Mittwoch mit. Die von der Lokführergewerkschaft GDL ausgerufenen Streiks hatten bereits am Dienstagabend im Güterverkehr begonnen, in der Nacht zum Mittwoch wurden sie auf den Personenverkehr ausgeweitet.
Nach Angaben der Bahn wurde am Mittwoch sowohl im Personenverkehr als auch im Güterverkehr nur rund ein Viertel aller Züge und Kapazitäten genutzt. Priorität hatten im Güterverkehr demnach "volkswirtschaftlich wichtige Züge", die etwa Kraftwerke und große Industriebetriebe versorgen.
Der Streik könne "massive Auswirkungen auf Lieferketten für die deutsche und europäische Industrie haben", warnte die Bahn. Zudem sei zu befürchten, dass Kunden ihre Verkehre in dieser Situation "auf die Straße zurückverlagern könnten". Alle Kundinnen und Kunden seien jedoch rechtzeitig informiert worden.
Die GDL sprach unterdessen angesichts des Streiks von einer "eindeutigen Antwort", die die Gewerkschaftsmitglieder aus dem Personen- und Güterverkehr sowie der Infrastruktur gegeben hätten. Die Streikenden "zeigen Flagge", teilte die GDL mit und sprach von einer "sehr hohen Beteiligung am Arbeitskampf". Viele Züge seien verspätet oder ganz ausgefallen. Die Bahn müsse nun "endlich ein verhandelbares Angebot unterbreiten".
Durch die ausfallenden Verbindungen kommt es derzeit zu überfüllten Zügen – Abstandsregeln sind kaum einzuhalten. Auch der coronabedingte Reservierungsstopp bei einer Auslastung von 50 Prozent fällt aus. Dennoch gibt es Möglichkeiten sich vor der Verbreitung des Virus zu schützen.
Detlef Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn, hält es für ausgeschlossen, dass der Mindestabstand unter diesen Voraussetzungen eingehalten wird, wie er der deutschen Presse-Agentur sagte.
Daher empfiehlt er den Fahrgästen nicht am Morgen oder am Nachmittag – also den Hauptverkehrszeiten – sondern am Vormittag zu reisen. Wer kann, der solle auf die erste Klasse ausweichen.
In einigen Bundesländern ist es Pflicht, aber Bahnkunden sollten besonders darauf achten: das Tragen einer FFP2-Maske anstatt einer medizinischen Maske.
Grundsätzliche Hygieneregeln sollten ebenfalls eingehalten werden. Die Passagiere sollten möglichst oft ihre Hände desinfizieren und so wenig wie möglich berühren. Die Türen am Bahnhof öffnen automatisch, sagt der Experte.
Doch Neuß beruhigt: "Die Ansteckungsgefahr ist im öffentlichen Personenverkehr, durch Studien belegt, zwar gering. Unnötige Gefahren, auch wenn sie gering sind, sollte man aber immer vermeiden".
Durch den derzeit stattfindenden Lokführerstreik der Deutschen Bahn erwartet Deutschlands größter Autovermieter Sixt eine steigende Nachfrage. Bei vergangenen Streiks der Bahn war ein solcher Effekt durch die Zugausfälle aufgetreten. Eine Pressesprecherin sagte der deutschen Presse-Agentur am Mittwoch: "Für die kommenden Tage rechnen wir daher mit einem erhöhten Buchungsaufkommen."
Nach dem einwöchigen Lokführerstreik im Jahr 2015 zog der damalige Vorstandschef Erich Sixt Bilanz: "Da waren wir leergefegt." Tatsächlich bescherte der Streik dem Unternehmen eine Rekordnachfrage mit einer Auslastung von 100 Prozent am Montag des Streiks.
Sixt war beim derzeitigen Streik in der Lage die Autos flexibel an Standorte mit erhöhter Nachfrage zu verschieben.
Lufthansa profitiert von dem Streik der Lokführer der Deutschen Bahn. Das Unternehmen hat angekündigt, bis einschließlich Freitag innerhalb Deutschlands größere Flugzeugtypen einzusetzen, berichtete eine Sprecherin am Mittwoch der deutschen Presse-Agentur.
Es seien zwar keine zusätzlichen Flüge geplant, doch auf den existierenden 70 bis 80 Flügen werden nun verstärkt Airbus A321 eingesetzt. In das Flugzeug passen bis zu 215 Passagiere – es ist somit das größte Mittelstreckenflugzeug der Flotte.
Auch der Fernbus-Anbieter Flixbus verzeichnet eine höhere Nachfrage. Für Flixbus sind es 70 Prozent und für den Zuganbieter Flixtrain 30 Prozent.
Das Unternehmen teilte mit, dass sich der Streik am Mittwochvormittag auf den Straßen noch nicht bemerkbar gemacht habe.
Der Streik und die damit erhöhte Nachfragen an Flug- und Bustickets, lässt die Preise der Anbieter steigen. Sowohl Lufthansa als auch Flixbus arbeiten mit einem automatisierten Buchungssystem, automatisch teurere Buchungsklassen aufmachen, wenn Plätze knapp werden.
Die Bahn hat es nach eigenen Angaben geschafft funktionierende Ersatzfahrpläne einzurichten. "Trotz der kurzfristigen Ankündigung ist es gelungen, die Ersatzfahrpläne im Fern- und Nahverkehr stabil umzusetzen", heißt es vonseiten des Unternehmens. Dennoch sind deutlich weniger Züge im Einsatz, wodurch es zu Einschränkungen für die Passagiere kommen kann.
Die Bahn teilte den Kunden bereits ihre Reisen zu verschieben, falls es möglich sei. "Die DB kann nicht garantieren, dass alle Reisenden heute wie gewünscht an ihr Ziel kommen", teilt das Unternehmen mit.
Der regionale Bahnverkehr sei großen Schwankungen unterworfen, verkündete die Bahn. Im Fernverkehr mit ICE, Intercity und Eurocity fahre etwa jeder vierte Zug.
Die östlichen Bundesländer seien von dem Streik besonders betroffen, so die Bahn.
Nachdem der Streik der Lokführergewerkschaft (GDL) in Deutschland begonnen hat, sind viele Pendler unzufrieden mit den ausfallenden Zügen und den Verspätungen. Aber um die langen Wartezeiten zu überbrücken, setzen sich offenbar manche an ihr Smartphone und beginnen die Situation mit Humor zu nehmen.
Der deutsche Comedian Lutz van der Horst macht sich über die Bahn lustig, die oft für verspätete Züge kritisiert wird. In einem Tweet schreibt er: "Die Bahn streikt 2 Tage lang. Hätten sie einfach gesagt 'Ihr Zug hat 2880 Minuten Verspätung' wär‘s gar nicht aufgefallen…"
Ein Fan liefert ihm dann passend dazu noch einen Wortwitz. "Wenn die Lokführer streiken: Nennt man das dann #lokdown ?", fragte der kreative Follower und fügt hinzu: "Danke, ich finde alleine den Ausgang...".
Ein anderer Nutzer postet eine Werbung des Autovermieters Sixt, der für seine oftmals satirische Werbung bekannt ist. Darauf abgebildet ist der GDL-Chef Claus Weselsky, der sich bei den Verhandlungen für die Bahnmitarbeiter einsetzt.
Sixt kürt den Streikführer zum Mitarbeiter des Monats, denn die Ausfälle der Bahnführen regelmäßig zu mehr Autovermietungen.
Ein Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat offenkundig begonnen und legt den Personenverkehr der Deutschen Bahn weitestgehend lahm. Ein Bahnsprecher teilte am frühen Mittwochmorgen mit: "Erste Auswirkungen des Streiks sind spürbar." Der Ersatzplan sei angelaufen. Am Mittwochmorgen standen die Personenzüge in vielen Bahnhöfen still, Bahnsteige waren leer, wie Fotos zeigten. "Zug fällt aus", war vielfach an den Anzeigetafeln zu verschiedenen Reisezielen zu sehen.
Nicht zwingend notwendige Reisen sollten verschoben werden, teilte die Bahn mit. Auch aufgrund des Coronavirus rief sie zur Rücksichtnahme in den Zügen auf. Der Streikt beginnt mitten in der Reisezeit: In 11 der 16 Bundesländer sind Schulferien. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler bezeichnete den Streik als "völlig unangemessen und überzogen". GDL-Chef Claus Weselsky verwies auf den ungelösten Tarifkonflikt. "Mit diesem ersten Signal muss dem Management klar werden, dass mit uns nicht gut Kirschen essen ist."
Die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den GDL-Streik kannst du hier lesen.