Die Inzidenz steigt weiter an. Grund ist die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus. Bund und Länder haben sich mit Blick auf den Herbst auf neue Regeln geeinigt. Der wohl weitreichendste Beschluss mit dem Ziel, die Menschen zum kostenlosen Impfen zu bewegen: Corona-Tests werden ab dem 11. Oktober kostenpflichtig.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.017.116 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.783.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.413 (Stand: Dienstag).
Wie sich die Corona-Lage entwickelt, liest Du in unserem News-Ticker.
Die Corona-Quarantäne in Schulen soll künftig nur noch für fünf Tage gelten – und auch nicht mehr für ganze Klassen. Dies hat die Gesundheitsministerkonferenz am Montag beschlossen, wie deren Vorsitzender Klaus Holetschek (CSU) mitteilte. Bislang wird die Schulquarantäne bei auftretenden Corona-Fällen unterschiedlich gehandhabt – mit teilweise strengeren Regeln. Die Reaktionen von Lehrern und Ärzten auf den Beschluss fielen gemischt aus.
Bei Schülerinnen und Schülern ohne Symptome, die als enge Kontaktpersonen eingestuft werden, kann die Quarantäne bereits frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen PCR-Test oder Antigenschnelltest aufgehoben werden, erläuterte Bayerns Gesundheitsminister Holetschek. Geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler würden von Test- und Quarantänepflichten komplett ausgenommen, sagte Holetschek.
Quarantäne werde in der Schule "mit höchstem Augenmaß" angeordnet. "Bei einer Corona-Infektion muss also nicht mehr die ganze Schulklasse in Quarantäne." "Unser gemeinsames Ziel ist, im neuen Schuljahr so viel Präsenzunterricht wie möglich zu garantieren – bei bestmöglichem Infektionsschutz für alle", sagte Holetschek. "Wir alle wollen so wenig Quarantäne wie möglich."
Grundsätzlich bedürfe es neben einem Testkonzept auch Regelungen zum Lüften und zum Tragen von medizinischen Masken. Die jetzt vereinbarte Regelung mit der Möglichkeit einer Freitestung nach frühestens fünf Tagen gelte auch für Kinderbetreuungseinrichtungen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist leicht gefallen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag sie bei 83,8 – am Vortag hatte der Wert bei 84,3 gelegen, vor einer Woche bei 74,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 6726 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 5750 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 59 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 60 Todesfälle gewesen.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI in seinem Lagebericht am Montag mit 1,64 an (Freitag 1,83). Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Neuseeland hebt den landesweiten Corona-Lockdown nach drei Wochen weitgehend wieder auf. Die Beschränkungen würden ab Mittwoch gelockert, sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Montag. Lediglich in der Großstadt Auckland auf der Nordinsel, dem Zentrum des derzeitigen Ausbruchs, würden die Regeln zunächst weiter gelten, so Ardern. Die Regierung in dem Inselstaat hatte am 18. August nach der Entdeckung eines einzigen Corona-Falls einen landesweiten Lockdown verhängt. Ende August wurden zeitweise mehr als 80 Fälle am Tag verzeichnet. Mittlerweile ist die Zahl aber auf etwa 20 gesunken.
Einige Regeln sollen dennoch weiter bestehen bleiben. So müssen die Bürger jetzt in Innenräumen Masken tragen. Zudem dürfen sich in geschlossenen Räumen nur noch maximal 50 Personen versammeln, im Freien bis zu 100 Personen.
Das WM-Qualifikationsspiel zwischen Brasilien und Argentinien ist nach chaotischen Zuständen abgebrochen worden. In São Paulo waren erst wenige Minuten gespielt, als Beamte der Bundespolizei und der staatlichen Gesundheitsbehörde Anvisa den Rasen betraten. Vier in England spielende Argentinier sollen zuvor gegen die Anti-Corona-Vorschriften verstoßen haben. Das Team um Superstar Lionel Messi ging daraufhin zunächst geschlossen in die Kabine. Knapp 50 Minuten nach dem Vorfall brach der Schiedsrichter Jesus Valenzuela (Venezuela) die Partie schließlich ab. Der Weltverband FIFA wird nun als Ausrichter der Weltmeisterschaft über die nächsten Schritte entscheiden. Die brasilianische Selecao, die während der Unterbrechung den Rasen nicht verlassen hatte, führte nach der Entscheidung noch an Ort und Stelle ein Training durch.
"Es musste so weit kommen, weil die argentinische Delegation von Beginn an die Vorgaben der Anvisa nicht befolgt hatte", sagte Antonio Barra Torres aus dem Vorstand der Gesundheitsbehörde und erklärte weiter: "Die vier Spieler werden jetzt aus Brasilien abgeschoben und wegen einer Reihe von Verstößen gegen sanitäre Regeln mit Geldstrafen belegt."
Die Gesundheitsbehörde Anvisa hatte schon vor Anstoß erklärt, dass die vier England-Legionäre im Team der Argentinier (Emiliano Buendia und Emiliano Martinez von Aston Villa sowie Cristian Romero und Giovani Lo Celso von Tottenham Hotspur) falsche Angabe über ihre Reiseroute gemacht haben sollen. Für Personen aus England gelten in Brasilien aber besondere Corona-Regeln, darunter eine Quarantäne von 14 Tagen. Romero, Lo Celso und Martinez standen am Sonntag in der Startelf. Die Superstars Neymar und Messi auf dem Rasen sowie Vertreter beider Nationalverbände hinter den Kulissen versuchten zunächst die Behörden umzustimmen, um eine Fortsetzung der Partie zu gewährleisten. Vertreter der argentinischen Botschaft machten sich ebenfalls auf den Weg ins Stadion - vergeblich.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag sie bei 84,3. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4749 Corona-Neuinfektionen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 8 Todesfälle verzeichnet.
Bei Protesten gegen den Gesundheitspass sind am Wochenende in mehreren französischen Städten rund 140.000 Menschen auf die Straßen gegangen. In der Hauptstadt Paris beteiligten sich nach Angaben des Innenministeriums am Samstag rund 18.500 Menschen an den Demonstrationen, landesweit gab es 215 Protestaktionen. Die Menschen protestierten gegen eine Regelung, die für die Teilnahme am öffentlichen Leben eine Corona-Impfung, -Genesung oder einen negativen Test vorschreibt. Zuletzt waren die Teilnehmerzahlen bei den Protesten jedoch rückläufig.
In Paris zogen die Menschen, größtenteils ohne Mund-Nase-Bedeckung, in mehreren Demonstrationszügen durch die Stadt. "Am Ende wird dieser Gesundheitspass gekippt", sagte der Organisator der Proteste in der Hauptstadt, Florian Philippot, und kündigte an, "notfalls bis zum Generalstreik" zu gehen. Mehrere Demonstranten drangen in das Pariser Einkaufszentrum Les Halles ein, wodurch ein Polizeieinsatz ausgelöst wurde. Landesweit wurden bei den Protesten laut Polizei 21 Menschen festgenommen, darunter drei in Paris. Ein Polizist erlitt leichte Verletzungen.
Seit Mitte Juli gehen samstags landesweit zehntausende Menschen gegen die verschärften Corona-Regeln in Frankreich auf die Straße. Zuletzt waren die Teilnehmerzahlen jedoch rückläufig: Am vergangenen Wochenende zählten die Behörden knapp 160.000 Demonstranten, vor drei Wochen waren es noch fast 215.000.
Laut einer aktuellen Umfrage des Unternehmens Odoxa Backbone, die von der Zeitung "Le Figaro" veröffentlicht wurde, befürworten 67 Prozent der Franzosen den Gesundheitspass. Eine mögliche Verlängerung der strikteren Corona-Regeln in Zusammenhang mit dem Pass steht am 15. November an.
Star-Quarterback Tom Brady hat sich nach der Super-Bowl-Parade der Tampa Bay Buccaneers im Februar mit dem Coronavirus infiziert. Das enthüllte der 43-Jährige am Samstag im einen Interview mit der Tampa Bay Times. Die Bucs sind eines von zwei Teams in der US-Footballliga NFL, die mittlerweile zu einhundert Prozent geimpft sind.
Trotzdem glaubt Brady, dass das Virus in diesem Jahr eine größere Rolle als im letzten Jahr spielen werde, "einfach wegen der Art und Weise wie das Stadion aussehen wird und wie die Reisen ablaufen werden und wegen der Leute und Fans im Gebäude". Es werde nicht so sein wie im letzten Jahr, auch wenn genauso getestet werde. "Ich glaube auf jeden Fall, dass Spieler zu unterschiedlichen Zeiten ausfallen werden und wir dann damit umgehen müssen", so der siebenmalige Super-Bowl-Gewinner.
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich mehr als vier Millionen Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert. Bislang haben die Gesundheitsämter 4.005.641 Ansteckungen gemeldet, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntagfrüh hervorging. Die tatsächliche Zahl der Ansteckungen hierzulande dürfte höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Im Laufe des Samstags übermittelten die Ämter demnach 10.453 Fälle. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8416 Ansteckungen gelegen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen stieg erneut an. So lag sie zuletzt bei 83,1 - am Vortag hatte der Wert bei 80,7 gelegen, vor einer Woche bei 74,1. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.13 Uhr wiedergeben.
Zum Start des neuen Schuljahres ziehen die Corona-Zahlen bei Kindern an. Ein Infektiologe warnt angesichts der Delta-Variante vor einem zu leichtfertigen Umgang mit dem Virus im Klassenzimmer – auch, weil es den Weg nach Hause finden könnte.
Die Corona-Maßnahmen an den Schulen sollten aus Sicht des Jenaer Infektiologen Mathias Pletz auch im neuen Schuljahr nicht komplett aufgehoben werden. "Nach allem, was wir über Delta wissen, kann man es nicht einfach laufen lassen", sagte der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Uniklinikum Jena der Deutschen Presse-Agentur. Zum einen, weil die mittlerweile auch in Deutschland vorherrschende Delta-Variante für Kinder gefährlicher sein könne als bisherige Varianten. Und zum anderen, weil auch viele Erwachsene noch nicht geimpft seien.
Grundsätzlich erkrankten Kinder weniger schwer als Erwachsene an Covid-19, sagte Pletz. Auch gegenüber Teenagern hätten Kinder unter 14 Jahren ein deutlich geringeres Risiko zu erkranken. Während einer schweren Grippewelle etwa sterben demnach mehr Kinder als 2020 durch Covid-19. "Ob das nun mit Delta auch noch gilt, bleibt abzuwarten." Bei der Variante wisse man noch nicht, ob sie möglicherweise für schwerere Verläufe bei Kindern verantwortlich ist. "Es gibt aber Berichte aus verschiedenen Regionen der Welt, dass aktuell die Hospitalisierungsrate bei Kindern steigt."
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, liegt die Inzidenz nun bei 80,7 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Freitag hatte der Wert bei 80,2 gelegen und am Samstag vergangener Woche bei 72,1. Binnen 24 Stunden wurden 10.835 Neuinfektionen gemeldet. 24 weitere Menschen starben den Angaben zufolge im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
Die Inzidenz steigt seit Wochen kontinuierlich an. Deutschland befindet sich nach Einschätzung des RKI inzwischen am Beginn der vierten Corona-Welle.
Die große Koalition hat sich nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) darauf verständigt, dass Arbeitgeber in besonders sensiblen Bereichen wie Altenpflege und Kinderbetreuung nach dem Impfstatus ihrer Beschäftigten fragen dürfen. Spahn sagte im Gespräch mit dem Magazin "Der Spiegel", Union und SPD seien sich darin einig. In einer am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedeten Corona-Arbeitsschutzverordnung war ein Auskunftsrecht für Arbeitgeber zum Impfstatus der Beschäftigten noch nicht enthalten gewesen.
Der Minister hob hervor, bei Krankenhäusern gelte seit vielen Jahren "aus gutem Grund", dass ein Arbeitgeber seine Beschäftigten im Patientenkontakt fragen dürfe, ob sie gegen Infektionskrankheiten geimpft seien. "Wir wollen in dieser Pandemie dieses Auskunftsrecht auch auf andere Bereiche ausdehnen", sagte Spahn. Konkret nannte der Gesundheitsminister Pflegeheime, Kitas oder Schulen. In diesen Bereichen seien den Beschäftigten Menschen anvertraut, die einen besonderen Schutz bräuchten, argumentierte Spahn. "Wie wollen Sie einem Angehörigen erklären, dass die Mutter an Covid gestorben ist, weil der Pfleger nicht geimpft war?", sagte er dem "Spiegel".
Eine weiter gefasste Auskunftspflicht, etwa um auch das Arbeiten im Großraumbüro zu ermöglichen, soll es demnach jedoch nicht geben. "Sinn würde es machen. Aber dafür sehe ich aktuell keine Mehrheit im Parlament", sagte Spahn.
Der Bundesgesundheitsminister sprach sich in dem Interview außerdem für eine Lockerung der Corona-Quarantäneregeln für Schüler aus. Nötig sei eine "alltagstaugliche Lösung" und eine "einheitliche Vorgabe für die Quarantäne in Schulen. Darauf sollten sich die Gesundheitsminister der Länder endlich einigen", sagte Spahn. Wenn die Schüler im Unterricht Masken getragen hätten, müsse nicht die ganze Klasse in Quarantäne geschickt werden, wenn ein positiver Fall auftrete. "Pragmatisch wäre, dass nur die Sitznachbarn für fünf Tage in Quarantäne gehen und sich dann freitesten können", sagte Spahn dem "Spiegel". "Eine ganze Schulklasse wie jetzt in Quarantäne zu schicken, führt dazu, dass irgendwann hunderttausende Schülerinnen und Schüler für zwei Wochen nicht am Unterricht teilnehmen, obwohl sie gar nicht infiziert sind", fügte der CDU-Politiker hinzu. Bislang gibt es in den Ländern höchst unterschiedliche Quarantäneregeln.
Spahn sprach sich überdies für den Einsatz von PCR-Tests an Schulen aus. "Am besten bundesweit" sollten vor dem Unterricht Lolli-PCR-Tests vorgenommen werden.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen lag sie bei 80,2. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 14.251 Corona-Neuinfektionen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 45 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 14 Todesfälle gewesen.
Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, erwartet nach den Lockerungen der vergangenen Monate im Herbst wieder verschärfte Anti-Corona-Beschränkungen. "Damit rechne ich fest", sagte Drosten am Donnerstag im Deutschlandfunk.
Ein Papier des Robert-Koch-Instituts (RKI), das für Anfang Oktober eine 10-prozentige Kontaktreduktion und für den November eine Reduktion um weitere 30 Prozent empfiehlt, sei an mehreren Punkten bereits wieder überholt, sagte Drosten. So sei die Übertragungsrate der Delta-Variante des Coronavirus höher als angenommen, das RKI habe zu optimistische Impfquoten eingerechnet.
Indirekt verlangte Drosten von den politisch Verantwortlichen, sich deshalb jetzt Gedanken zu machen. Er als Virologe könne nur die Situation beschreiben - es müsse sich jetzt aber hingesetzt werden und geguckt werden, wie die Planung für den Herbst ist.
Drosten sprach davon, dass bei verschärften Maßnahmen "gesamtgesellschaftlich" dann die Kontakte beschränkt werden müssten, also auch für bereits Geimpfte. Diese würden neuen Studien zufolge bereits "nach ein paar Monaten" an Übertragungsschutz des Coronavirus verlieren, also andere anstecken können.
Nach eineinhalb Jahren Corona-Pandemie fragen sich viele Menschen erschöpft: Wie lange noch? Vielleicht noch ein halbes bis Dreivierteljahr, meint der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). "Ich gehe davon aus, dass im Frühjahr 2022 Schluss sein wird mit Corona", sagte Andreas Gassen der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Bis dahin wird die Impfquote noch einmal etwas höher liegen, vor allem nimmt aber auch die Zahl der Genesenen mit Antikörpern zu. Einschränkungen werden dann wohl gänzlich unnötig werden."
Gassen sagte aber auch, im Herbst würden die Infektionszahlen noch einmal steigen. Die Zahl schwerer Erkrankungen werde allerdings deutlich unter der des letzten Winters bleiben.
Der Generalsekretär der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Florian Hoffmann, rechnet ab 2022 mit Impfstoffen auch für Säuglinge. "Wir gehen fest davon aus, dass es ab kommendem Jahr Impfstoffe für alle Altersklassen geben wird, sogar zugelassen bis hin zu Neugeborenen", sagte der Kinderarzt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Aktuell liefen verschiedene Studien von Biontech und Moderna, zum Teil sogar mit Säuglingen. Einen Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren erwarte er bereits Ende dieses Jahres, so Hoffmann. Diese Gruppe werde voraussichtlich eine reduzierte Impfstoffdosis bekommen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen ist wieder leicht angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen lag sie bei 76,9 – am Vortag lag der Wert bei 75,7. Vor einer Woche betrug er 66,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 13.715 Corona-Neuinfektionen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 33 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 21 Todesfälle.
Die Inzidenz der Neuinfektionen war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie die Zahl der Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Die Hospitalisierungs-Sieben-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Aufnahmen von Covid-19-Patienten in stationäre Behandlung je 100.000 Einwohner in sieben Tagen gemeldet wurden. Am Mittwoch gab das RKI den seit Wochen langsam steigenden Wert im Lagebericht mit 1,81 an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen.
Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. Die Berechnung der Sieben-Tage-Inzidenz erfolgt nach RKI-Angaben auf Basis des Meldedatums an das lokale Gesundheitsamt. Zwischen einer Infektion und der Krankenhauseinweisung vergehen demnach im Schnitt etwa zehn Tage, die Hospitalisierungs-Inzidenz spiegelt die Infektionslage also merklich verzögert wider.
Von Berlin aus will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) künftige Pandemien in der Welt frühzeitig erkennen und bekämpfen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus eröffneten am Mittwoch ein neues WHO-Frühwarnzentrum, das zu einer globalen Drehscheibe für die künftige Pandemievorsorge werden soll. Das so genannte WHO Hub soll weltweit Daten sammeln, verknüpfen, auswerten und schnelle Risikoabschätzungen vornehmen.
Von dem neuen Wissenschaftsstandort sollten Menschen weltweit profitieren, sagte Merkel. "Die Erkenntnisse sollen mit allen Staaten geteilt werden." Die Corona-Pandemie habe "gezeigt, wie viel wir erreichen können, wenn wir unsere Kräfte bündeln". Dass der Hub nun in Berlin angesiedelt sei, drücke "unsere Wertschätzung für die WHO" aus, sagte Merkel. "Die Arbeit der WHO war mir immer eine Herzensangelegenheit."
Der Global Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence soll helfen, Pandemieausbrüche in Zukunft frühzeitig zu erkennen und möglichst zu verhindern. Im Kern geht es um eine verbesserte interdisziplinäre Risikoanalyse, auf deren Grundlage schneller auf eine Epidemie oder Pandemie reagiert werden kann. So soll die Arbeit von Gesundheitsexperten und politischen Entscheidungsträgern unterstützt werden.
Dazu werden weltweit Daten erhoben, ausgewertet und die Erkenntnisse gebündelt. Dabei sollen auch technische Innovationen vorangetrieben werden, um die Datenanalytik zu verbessern, Frühwarn- und Vorhersagemodelle zu entwickeln und die Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung zu überwachen.
Das Zentrum wird demnach in den kommenden Monaten seine Arbeit aufnehmen. Bundeskanzleramt und Gesundheitsministerium stellten nach WHO-Angaben hundert Millionen Euro zur Finanzierung der Einrichtung bereit. Andere Geber sollen sich ebenfalls beteiligen.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte, die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass die Welt "einen deutlichen Sprung nach vorn bei der Datenanalyse braucht". Das Zentrum will demnach "die klügsten Köpfe" aus verschiedenen Disziplinen und Ländern für die Arbeit zur Bewältigung globaler Gesundheitsrisiken gewinnen.
Für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist das WHO-Zentrum ein Werkzeug zur globalen medizinischen Prävention. "Wir können keine Gesundheitssicherheit weltweit erreichen ohne die WHO und ohne dieses Hub", sagte Spahn bei der Eröffnung. Von dem neuen Zentrum verspreche er sich "bessere Daten, bessere Analysen, bessere Entscheidungen".
Die Bundesregierung prüft die Einführung eines Rechtsanspruchs für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auf Auskunft von Beschäftigten über deren Impfstatus. "Wir prüfen das", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. "Es gibt Argumente dafür und dagegen." Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums sagte: "Die Gespräche dazu laufen."
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) tendiert nach eigenen Worten dazu, das Infektionsschutzgesetz so zu ändern, dass Arbeitgeber in den nächsten sechs Monaten nach dem Impfstatus der Beschäftigten fragen dürfen.
In der kommenden Woche soll das Infektionsschutzgesetz im Bundestag behandelt werden. Geplant ist dann die abschließende Beratung des Vorhabens, nach dem die Corona-Schutzmaßnahmen künftig an der Auslastung der Krankenhäuser ausgerichtet werden und nicht mehr an der Zahl der Neuinfektionen (Inzidenz). Ob auch die Frage eines Auskunftsrechts für Unternehmen dann auf die Tagesordnung kommt, blieb offen.
Bereits geändert wurde auch eine Corona-Arbeitsschutzverordnung für Unternehmen. Dadurch bekommen Arbeitgeber aber weiterhin nicht das Recht, Auskunft über den Impf- oder Genesenenstatus der Beschäftigten zu erhalten. Allerdings sollen sie diesen Status der Beschäftigten bei der Festlegung der erforderlichen Schutzmaßnahmen berücksichtigen, sofern sie ihn kennen.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) plant in der Corona-Pandemie eine zeitnahe Empfehlung zu Auffrischungsimpfungen für Senioren und Immungeschwächte. Die Aufarbeitung der vorliegenden Daten sei in vollem Gange, sagte Stiko-Chef Thomas Mertens am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Lange werde es nicht mehr dauern, auf ein genaues Datum für die Empfehlung könne er sich aber noch nicht festlegen.
Geplant sei auch eine Aktualisierung der Empfehlung für Schwangere, wenn die Datenaufarbeitung bei der Stiko in diesem Bereich voranschreite. Bisher ist die Empfehlung für Schwangere stark eingeschränkt: Sie gilt nur für Frauen mit Vorerkrankungen und einem hohen Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung oder für Frauen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände. Nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung und nach ausführlicher ärztlicher Aufklärung kann diesen Gruppen seit Mai eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel angeboten werden.
Für Kinder unter 12 Jahren gibt es in Europa bisher keine zugelassenen Impfstoffe. Hersteller wollen bis zum Herbst Daten dafür vorlegen.
Belgische Wissenschaftler haben eine Studie an etwa 1600 Mitarbeitern von belgischen Krankenhäusern durchgeführt, die zu dem Ergebnis kam, dass Menschen, die mit dem Moderna-Impfstoff geimpft wurden, mehr als doppelt so viele Antikörper aufweisen wie Menschen nach einer Biontech-Impfung. Darüber berichten unter anderem die Ärztezeitung und Fokus .
Laut den Forschern gibt es zwei mögliche Erklärungen für diesen Umstand: Erstens ist der Moderna-Impfstoff höher dosiert als Biontech und zwar 100 Mikrogramm Wirksubstanz versus 30 Mikrogramm. Zweitens wurden die Moderna-Impfdosen in einem Abstand von vier Wochen verabreicht während der von Biontech nur drei Wochen betrug. Hierzu muss man sagen, dass der in Deutschland üblicherweise praktizierte Abstand bei beiden Impfstoffen sechs Wochen beträgt.
Die Antikörper-Anzahl ist nicht die einzige entscheidende Größe bei einer Abwehr von Infektionen. „Die Antikörper alleine sagen nicht unbedingt etwas darüber aus, wie gut man wirklich geschützt ist. Es kann durchaus sein, dass ich kaum Antikörper habe, sprich: Ich könnte mich noch mit dem Virus infizieren. Aber die Antwort meiner T-Zellen ist so stark, dass ich nicht schwer erkranke“, erklärte Immunologe Carsten Watzl vom Leibniz-Institut der TU Dortmund Anfang August der „Deutschen Welle“. Die Menge der T-Zellen, die nach der ersten Impfung mit mRNA-Impfstoffen ausgeschüttet werden, war nicht Teil dieser Studie.
Der Focus zitiert allerdings auch eine Untersuchung aus den USA, wonach Impfdurchbrüche bei Moderna-Geimpften zweifach niedriger ausfielen. Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte, erwartet nach der belgischen Antikörper-Studie Ähnliches, wie er bei Twitter schrieb:
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) pocht auf eine engere Einbindung der Arbeitgeber in die Impfkampagne gegen das Coronavirus. "Der Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hat für mich als Arbeitsminister weiterhin oberste Priorität. Deswegen ist es wichtig, dass wir die Arbeitgeber enger in die Impfkampagne einbinden", sagte Heil der "Rheinischen Post" vom Mittwoch. "Wir wollen, dass die Beschäftigten bei der Wahrnehmung von Impfangeboten unterstützt werden: durch gezielte Information und betriebliche Impfangebote. Zudem wollen wir, dass Beschäftigte freigestellt werden, um sich impfen zu lassen", sagte Heil. "Wir verlängern außerdem die Verpflichtung der Arbeitgeber, zwei Mal die Woche einen kostenlosen Test anzubieten. Zudem gilt weiterhin das bewährte Hygienekonzept." Das Kabinett will an diesem Mittwoch über Heils Entwurf für die neue Arbeitsschutzverordnung beraten.
Trotz eines seit mehr als zwei Monaten geltenden Lockdowns haben die Behörden im australischen Bundesstaat New South Wales erneut mehr als 1100 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Die Regierung in der Region mit der Millionenstadt Sydney gestand am Mittwoch ein, dass die Null-Covid-Strategie, die das Land lange verfolgt hatte, gescheitert sei. "Es ist unmöglich, die Delta-Variante zu eliminieren", sagte Regional-Premierministerin Gladys Berejiklian.
Bisher sei New South Wales erfolgreich darin gewesen, andere Varianten unter Kontrolle zu bringen. "Aber die Delta-Variante ist ein Wendepunkt – und jeder Bundesstaat in Australien wird früher oder später damit leben müssen." Die Behörden versuchen derzeit, so schnell wir möglich 70 Prozent der Bevölkerung vollständig zu impfen, um eine Herdenimmunität zu erreichen. In New South Wales könnte dies bereits Mitte Oktober der Fall sein, sagte Berejiklian.
Das 25-Millionen-Einwohnerland Australien hatte mit strengen Regeln und geschlossenen Außengrenzen lange versucht, das Coronavirus vollständig auszumerzen. Bereits bei einer Handvoll Fällen wurden ganze Regionen unter Lockdown gestellt. Jedoch kämpfen mehrere Landesteile seit Monaten wegen der Ausbreitung der Delta-Variante mit steigenden Zahlen. Der Großraum Sydney ist besonders betroffen.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist wieder leicht gestiegen und liegt nun bei 75,7. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden binnen 24 Stunden 13.531 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle in diesem Zeitraum wurde mit 23 angegeben. Die Inzidenz steigt seit Wochen in Deutschland kontinuierlich an. Am Dienstag war der Wert erstmals seit mehr als einem Monat leicht zurückgegangen, von 75,8 auf 74,8. Am vergangenen Mittwoch hatte die Inzidenz bei 61,3 gelegen.
In Österreich startet am 17. September eine Reihe von Prozessen um Corona-Ansteckungen im Tiroler Skiort Ischgl. Zum Auftakt wollen der Sohn und die Witwe eines Österreichers, der nach einer Corona-Infektion gestorben ist, von der Republik 100.000 Euro Schadenersatz. Das teilte der Verbraucherschutzverein (VSV), der die Kläger vertritt, am Dienstag mit.
Die Kläger werfen den Behörden vor, zu spät vor dem Virus gewarnt und zu zögerlich den Skibetrieb geschlossen zu haben. Der Ort ist für seine Partyszene bekannt und gilt als einer der Hotspots für die Verbreitung des Virus in der ersten Welle im März 2020. Der Staat Österreich hat ein schuldhaftes Handeln bestritten.
In dem ersten Fall gehen die Kläger davon aus, dass sich der 72-jährige Journalist während der chaotischen Abreise aus dem Tal im Bus auf dem Weg zur Bahnstation angesteckt hat. Tausende Urlauber waren am 13. März 2020 von der Ankündigung von Kanzler Sebastian Kurz überrascht worden, dass das Paznauntal ab sofort isoliert werde. Daraufhin packten viele – darunter auch deutsche Urlauber – umgehend die Koffer und versuchten, den Ort noch zu verlassen. Aus Sicht der Kläger haben diese Umstände dazu beigetragen, dass sich das Virus in Teilen Europas derart ausbreiten konnte.
Rund 100 weitere Klagen gegen die Republik Österreich sind laut VSV in Vorbereitung. Eine unabhängige Experten-Kommission hatte zwischenzeitlich festgestellt, dass es im Krisenmanagement zu Fehlern und Fehleinschätzungen gekommen war.
Bei der Debatte um die künftigen Richtwerte in der Corona-Pandemie hat der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach deutschlandweit einheitliche Quoten bei den Klinik-Einlieferungen von Corona-Patienten gefordert. Er sei dafür, "dass wir bundesweit einheitliche Hospitalisierungsraten festlegen", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Sonst droht ein Flickenteppich." Lauterbach sprach sich auch weiterhin für die Berücksichtigung der Sieben-Tage-Inzidenz aus.
Derzeit sei der Wert, ab dem es kritisch werden könnte, "regional sehr unterschiedlich", erklärte der SPD-Politiker. So hänge die Bedeutung der Hospitalisierungsquote etwa davon ab, "wie viele Geimpfte und wie viele Krankenhausbetten es in einer Region gibt". Auch der Altersdurchschnitt spiele eine Rolle. Wenn die Hospitalisierungsquote in einem Bundesland mit hohem Altersdurchschnitt stark ansteige, "hat dies eine andere Bedeutung als in einer Studentenstadt mit vielen jüngeren Bewohnern", sagte Lauterbach.
Der SPD-Politiker kritisierte zugleich, derzeit seien die medizinischen Kriterien offen. "Es gibt keine Vorgaben, wo genau der Grenzwert liegen soll", sagte er. Unklar sei auch, was passiere, wenn bei der Einlieferungsrate eine bestimmte Schwelle überschritten werde. Lauterbach sprach sich daher dafür aus, die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner weiterhin als ein Gesichtspunkt zu berücksichtigen. "Eine eindeutige Verknüpfung von Inzidenz und Hospitalisierung ist notwendig und wird im Zuge der parlamentarischen Beratungen noch kommen. Sonst ergibt es keinen Sinn", sagte Lauterbach.
Eine neue Corona-Variante mit einer ungewöhnlich hohen Mutationsrate beschäftigt derzeit Wissenschaftler in Südafrika. Die Verbreitung der als C.1.2 bezeichneten Variante habe in den vergangenen Monaten leicht zugenommen, erklärte das südafrikanische Institut für Infektionskrankheiten (NICD) am Montag. C.1.2 wurde demnach in allen neun südafrikanischen Provinzen nachgewiesen. Auch in China, Mauritius, Neuseeland und Großbritannien wurde die Variante bereits festgestellt.
Die NICD-Wissenschaftlerin Penny Moore betonte, dass die Verbreitung von C.1.2 nach wie vor "sehr gering" sei. Vorhersagen dazu, ob die bestehenden Corona-Impfstoffe auch gegen diese Variante wirkten, könnten deshalb noch nicht getroffen werden. Sie sei jedoch "zuversichtlich, dass die in Südafrika verwendeten Vakzine uns weiterhin gegen schwere Erkrankungen und Tod schützen werden".
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach schrieb im Online-Dienst Twitter mit Blick auf C.1.2 von einer "potenziell sehr gefährlichen" Corona-Variante. Ob sie aber gefährlicher sei als die derzeit weltweit grassierende Delta-Variante sei noch unklar. Das Auftreten von C.1.2 zeige aber: "Wir müssen Afrika Impfstoff geben", mahnte Lauterbach. Südafrika ist das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land mehr als 2,7 Millionen Corona-Infektionsfälle registriert. Mindestens 81.830 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erstmals seit Anfang Juli wieder gefallen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag sie bei 74,8 – am Vortag hatte der Wert 75,8 betragen, vor einer Woche 58,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 5750 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 5747 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 60 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 42 Todesfälle gewesen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet im Zeitraum bis zum 1. Dezember 236.000 neue Corona-Todesfälle in Europa. In der vergangenen Woche sei die Zahl der Covid-19-Toten in der Region um elf Prozent gestiegen, berichtete am Montag WHO-Europadirektor Hans Kluge. "Eine glaubwürdige Hochrechnung kommt auf 236.000 Todesfälle von jetzt bis zum 1. Dezember." Bisher starben in Europa 1,3 Millionen Menschen an den Folgen einer Corona-Erkrankung.
Zugleich äußerte sich Kluge besorgt über den Verlauf der Impfkampagne in vielen Ländern. "Die Stagnation bei den Impfzahlen in unserer Region bereitet uns ernsthafte Sorge". Das Europa-Büro der WHO ist für 53 Länder und Regionen zuständig, darunter auch einige Länder in Zentralasien.
Die Schulschließungen im Zuge der Corona-Pandemie waren nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) katastrophal für die Lernenden. Dies dürfe sich nach den Sommerferien nicht wiederholen, verlangten die WHO und das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Montag. Sie rufen Regierungen in der Europa-Region auf, dafür zu sorgen, dass alle Schulen trotz Corona geöffnet werden und offen bleiben.
Zu den Maßnahmen dafür gehörten Impfangebote für Lehrpersonal und Kinder ab zwölf Jahren, gute Lüftung in den Klassenzimmern, möglichst kleine Klassen, Abstand halten und regelmäßiges Testen. Zur WHO-Europaregion gehören 53 Länder, von der EU über Turkmenistan und Belarus bis Russland.
"Die Pandemie hat für die "katastrophalste Unterbrechung der Schulausbildung in der Geschichte gesorgt", sagte WHO-Europa-Direktor Hans Kluge. Der Schulbetrieb sei neben dem üblichen Lernstoff absolut wichtig für die seelische Gesundheit und soziale Kompetenz von Minderjährigen. Schulen machten Kinder zu zufriedenen und produktiven Mitgliedern der Gesellschaft.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter gestiegen und liegt nun bei 75,8. Bundesweit wurden binnen 24 Stunden 4559 Neuinfektionen registriert, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen meldete. Die Zahl der Todesfälle in diesem Zeitraum wurde mit zehn angegeben. Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 56,4.
Bislang gilt die Sieben-Tage-Inzidenz als der entscheidende Richtwert, an dem sich die Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern orientieren. Dies soll sich aber ändern: Die Bundesregierung bereitet derzeit eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vor, der zufolge künftig anstelle des Inzidenzwertes die Auslastung der Krankenhäuser die zentrale Rolle spielen soll. Deutschland befindet sich nach Einschätzung des RKI inzwischen am Beginn der vierten Corona-Welle. Auch jüngere Altersgruppen sind diesmal stark betroffen.
Große Impfaktion in Berlin: Am Montag startet ein Sonderzug der Berliner S-Bahn, in der sich die Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen können. Dabei wird die Ringbahn drei Runden gegen den Uhrzeigersinn fahren und alle Interessierten können einsteigen und sich impfen lassen.
Geimpft wird beim Halten oder bei gleichmäßiger Fahrt. Im Anschluss müssen die Geimpften noch eine Viertelstunde zur Beobachtung bleiben. Es wird der Impfstoff Johnson & Johnson verabreicht. Interessierte können sich vorher auf der Website der Bahn anmelden oder spontan kommen. Start ist 10:38 Uhr am S-Bahnhof Treptower Park.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat im Gespräch mit der von Corona schwer getroffenen Club- und Kulturbranche die Rolle des Impfens betont. Zu Frage nach einer Perspektive für die Branche sagte Spahn, die sicherste Bedingung für die Gesellschaft sei eine Impfquote von deutlich über 80 Prozent. "Dann kämen wir ziemlich sicher durch Herbst und Winter." Die Voraussetzung: "Solange sich das Ding nicht nochmal verändert" - also keine neuen Varianten auftreten. Aktuell sind mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Ein Datum könne er nicht nennen. Er unterstrich, wie wenig planbar die Lage ist. "Ich kann euch nicht sagen, was im Dezember ist." Einen "Freedom Day" für eine allgemeine Öffnung wie in Großbritannien sieht Spahn skeptisch.
Offen zeigte er sich für Modellprojekte der Clubs, die das Tanzen innen möglich machen könnten. Spahn traf sich im Kreuzberger "Ritter Butzke" mit Vertretern der Club-, Kultur- und Veranstaltungsbranche. Diese leidet seit 18 Monaten besonders stark unter den Folgen der Pandemie. So sind die Innenräume der Berliner Clubs seit März 2020 weitgehend lahmgelegt. Das Gespräch verlief zum Teil hitzig. "Ich kenne Clubs, ich sage es noch einmal, ob Sie es mir zutrauen oder nicht, besser als Sie denken", so Spahn, als ihm vorgeworfen wurde, er wisse nicht, wie die Branche funktioniere. Spahn unterstrich: "Es ist die schwerste Krise seit Bestehen unseres Landes."
Für ein Modellprojekt mit PCR-Tests zusammen mit der Charité hatten mehrere Berliner Clubs kürzlich trotz anhaltender Pandemie ein Wochenende lang öffnen dürfen. Das Ergebnis wird in der Clubszene als mutmachend gewertet. Spahn räumte ein, er habe das Ergebnis noch nicht gekannt und zeigte sich offen. Wenn diese Modellprojekte zeigten, es gehe sicher, dann sollte ein Betrieb auch wieder möglich gemacht werden, Schritt für Schritt. Man müsse die Dinge nicht länger beschränken, als notwendig sei, da habe keiner Spaß dran.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Sonntagmorgen lag sie bei 74,1 - am Vortag hatte der Wert 72,1 betragen, vor einer Woche 54,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8416 Corona-Neuinfektionen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 12 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es drei Todesfälle gewesen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.932.547 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.726.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.130.
Der Epidemiologe Klaus Stöhr geht davon aus, dass die Corona-Pandemie in Deutschland nach dem Winter vorüber ist. "Ab dem Frühjahr werden wir eine dramatische Entspannung der Situation erleben", sagte Stöhr dem "Münchner Merkur" (Samstag). "Die Pandemie ist dann vorbei. Im Sommer wird trotz einiger Infektionen wieder absoluter Normalzustand herrschen.
"Die steigenden Corona-Infektionszahlen seien bislang zwar "eine erwartbare Entwicklung" und "kein Grund zur Aufregung", sagte Stöhr. Allerdings müsse man sich Sorgen um die mehr als vier Millionen ungeimpften über 60-Jährigen in Deutschland machen: "Die sind für das Virus noch voll empfänglich", sagte Stöhr. "Das reicht im Winter aus für eine dramatische Zunahme von schweren Verläufen und Einweisungen in die Krankenhäuser. Darüber muss man sich Sorgen machen und hier den Impffortschritt verbessern." Deshalb müssten Auffrischungsimpfungen und eine bessere Impfquote in der Pflege "Priorität werden".
Die US-Geheimdienste haben ihren mit Spannung erwarteten Bericht zum Ursprung des Coronavirus veröffentlicht - und kein eindeutiges Ergebnis präsentieren können. In dem am Freitag publik gemachten Bericht werden sowohl eine Übertragung von Tier zu Mensch als auch ein Laborunfall in China als "plausible Hypothesen" bezeichnet. Für eine abschließende Bewertung fehlten klinische Proben oder Daten zu den frühen Infektionsfällen in China, erklärten die Geheimdienste.
Die Nachrichtendienste seien "weiterhin gespalten" in der Frage, was der "wahrscheinlichste Ursprung" der Corona-Pandemie sei, hieß es in dem Bericht. Vier US-Geheimdienste kommen demnach mit "niedriger" Sicherheit zu dem Schluss, dass die Pandemie auf eine Virusübertragung von Tier zu Mensch zurückgeht. Zwei andere Geheimdienste gehen dagegen mit "mittlerer" Sicherheit davon aus, dass ein Laborunfall zu der Pandemie führte. Analysten in drei anderen Diensten wiederum konnten sich nicht auf eine Zuordnung einigen. Grund für die Unterschiede sei die unterschiedliche Gewichtung der "nachrichtendienstlichen Berichte und wissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie der nachrichtendienstlichen und wissenschaftlichen Lücken", hieß es.
In dem von US-Präsident Joe Biden angeforderten Bericht der Nationalen Geheimdienstdirektion wird allerdings ausgeschlossen, dass das Coronavirus als "biologische Waffe" entwickelt wurde. Die meisten Geheimdienste gehen auch nicht davon aus, dass das Virus durch Genmanipulation entstand - auch wenn zwei Dienste sich diesem Urteil nicht anschließen wollten, weil die Sachlage nicht ausreichend eindeutig sei. Hervorgehoben wird in dem Bericht schließlich, "dass Chinas Regierungsvertreter vor dem ursprünglichen Ausbruch von Covid-19 keine vorherige Kenntnis über das Virus" hatten.
In der Diskussion um eine neue Formel für Corona-Auflagen hat sich der Leiter des Covid-19-Registers in Rheinland-Pfalz für eine impfkorrigierte Sieben-Tage-Inzidenz ausgesprochen. "Die Beschreibung der Infektionslage durch die Parameter der Sieben-Tage-Inzidenz ist heute anders zu bewerten als vor einem Jahr, als keinerlei Anteile der Bevölkerung einen Impfschutz hatten", sagte Anselm Gitt vom Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen der Deutschen Presse-Agentur.
Das Festhalten an der Inzidenz unterschätze die aktuelle gefährliche Infektionslage, warnte Gitt. "Diese Zahlen beziehen sich seit Beginn der Pandemie auf die gesamte Bevölkerung und lassen völlig außer Acht, dass sich mittlerweile die Hälfte hat impfen lassen.
"Korrigiere man dies, erhalte man ein realistisches, allerdings auch bedrohliches Bild. "Im Mittel wäre die Sieben-Tage-Inzidenz dann für die gesamte Bundesrepublik um mehr als den Faktor Zwei höher. Die impfkorrigierte Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit in 11 der 16 Bundesländer weit über 100 und in Nordrhein-Westfalen sogar bei 277."
Bei einer Infektion mit der Delta-Variante des Coronavirus besteht ein doppelt so hohes Risiko einer Krankenhauseinweisung wie bei der Alpha-Variante. Dies berichten die Verfasser einer britischen Studie, die am Samstag in dem Fachmagazin "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler analyisierten die Gesundheitsdaten von 43.338 Covid-19-Fällen in England zwischen dem 29. März und dem 23. Mai, darunter Impfstatus, Notfallversorgung, Krankenhauseinweisung und andere Patientendaten.
Nur 1,8 Prozent der Betroffenen waren vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Dreiviertel waren gar nicht geimpft, 24 Prozent hatten nur eine von zwei erforderlichen Impfdosen erhalten.
"Die Ergebnisse dieser Studie zeigen uns in erster Linie das Risiko einer Krankenhauseinweisung für diejenigen, die nicht oder nur teilweise geimpft sind", sagte Ko-Autorin Anne Presanis, Statistikerin an der Universität Cambridge.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen lag sie bei 72,1 – am Vortag hatte der Wert 70,3 betragen, vor einer Woche 51,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10.303 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.42 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 8092 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 17 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.924.131 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Ganz Spanien gilt ab Sonntag nicht mehr Corona-Hochrisikogebiet. Das teilte das Robert-Koch-Institut am Freitag mit. Vergangene Woche hatte es bereits eine Entwarnung für Teile Spaniens gegeben. Auch der Großraum Lissabon in Portugal wird nach den neuen Einstufungen vom Freitag ab Sonntag nicht mehr als Hochrisikogebiet eingestuft, dies gilt auch für Chile. Neu als Hochrisikogebiet gilt dagegen ab Sonntag Jamaika.
Einreisende aus Hochrisikogebieten müssen in Deutschland für zehn Tage in Quarantäne. Geimpfte und Genesene können die Quarantäne aber abwenden, wenn sie bereits vor ihrer Einreise einen Genesenen- oder Impfnachweis an die deutschen Behörden übermitteln. Bei nachträglicher Einreichung eines Genesenen- oder Impfnachweises oder eines Negativtests kann die Quarantäne verkürzt werden.
Auch ein Jahr nach ihrer Erkrankung leiden einer Studie zufolge rund die Hälfte der wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingelieferten Patienten noch an Langzeitfolgen. Die Autoren der chinesischen Studie, die am Freitag in der Fachzeitschrift "The Lancet" erschien, forderten daher eine bessere Berücksichtigung der Langzeitfolgen der Krankheit. Einer von drei Patienten sei auch nach einem Jahr noch kurzatmig. Bei Patienten, die mit einem schweren Verlauf der Erkrankung auf einer Intensivstation lagen, sei der Anteil der Menschen mit Langzeitfolgen der Studie zufolge noch höher.
Die Forscher nutzten die Krankenakten von fast 1300 Patienten, die zwischen Januar und Mai 2020 in einem Krankenhaus in der chinesischen Stadt Wuhan behandelt wurden, wo das Virus zuerst entdeckt wurde. Für die Studie wurden Daten sechs und zwölf Monate nach dem Ende der Behandlung gesammelt. Demnach lag der Anteil der Patienten mit mindestens einem verbleibenden Symptom oder einer Folgeerkrankung nach einem halben Jahr bei 68 Prozent, nach einem Jahr bei 49 Prozent. Der Anteil der Patienten, die unter Angstzuständen und Depressionen litten, stieg leicht von 23 auf 26 Prozent.
Trotz der Langzeitfolgen stellten die Forscher fest, dass eine große Mehrheit von 88 Prozent ein Jahr nach ihrer Erkrankung wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt war. Dennoch müssten sich die Gesundheitssysteme darauf einstellen, Covid-19-Patienten langfristige Unterstützung anzubieten.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen und liegt nun bei 70,3. Bundesweit wurden binnen 24 Stunden 12.029 Neuinfektionen registriert, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen meldete. Die Zahl der Todesfälle in diesem Zeitraum lag bei 14.
Die Corona-Impfungen in Deutschland gehen weiter voran. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Donnerstag nun fast 49,7 Millionen Menschen oder 59,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben 53,7 Millionen Menschen oder 64,6 Prozent aller Einwohner. Damit hätten 73 Prozent aller über 12-Jährigen mindestens eine Impfung erhalten, schrieb Minister Jens Spahn (CDU) auf Twitter und ergänzte: "Danke an alle, die mithelfen!"
Unter den Bundesländern nähert sich Bremen als erstes der Marke von 70 Prozent voll geimpften Einwohnern – aktuell sind es 69,8 Prozent.
Ärzte haben sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie gegen eine Fokussierung auf die Krankenhausbelegung ausgesprochen. "Wir befinden uns wieder im exponentiellen Wachstum der Infektionen und auch der schweren Erkrankungen. Immer mehr junge Menschen landen im Krankenhaus, weil sie sich nicht impfen lassen haben oder es bislang nicht ernst genug genommen haben", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin, Christian Karagiannidis, der "Rheinischen Post" am Donnerstag.
"Das Signal, das vom Streichen des Inzidenzwerts 50 ausgeht, ist kritisch. Natürlich hat sich die Bedeutung verändert, wir sollten den Inzidenzwert aber keinesfalls aufgeben. Ein Dreiklang aus Inzidenzen, Krankenhausfällen und Intensivbettenbelegung ist wichtig." Der bisherige Wert von 50 bei der Sieben-Tage-Inzidenz, der noch im Infektionsschutzgesetz als Schwelle für schärfere Maßnahmen genannt ist, soll nach Plänen der Bundesregierung gestrichen werden. Künftig soll die Zahl der Krankenhausaufnahmen entscheidend sein. Welche Schwellen hierfür gelten sollen, ist aber noch offen.
"So wie wir seit Wochen sagen, dass die Inzidenz nicht alleiniger Indikator sein kann, so gilt das jetzt auch für die Hospitalisierung", sagte der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Notwendig sei, verschiedene Indikatoren nebeneinander qualitativ zu betrachten, um sich ein wirkliches Bild von der Infektions- und Gefahrenlage im Gesundheitswesen zu machen. So müssten neben der Inzidenz und der Hospitalisierung zum Beispiel auch die Impfquote und die Dynamik der jeweiligen Parameter berücksichtigt werden. "Es gibt nicht die Glücksformel, bei der die eine Zahl herauskommt, die die Pandemie umfassend erklärt."
Der Bundestag hat unterdessen am Mittwochabend die "epidemische Lage von nationaler Tragweite" vorerst für weitere drei Monate verlängert. Für den von der Koalition eingebrachten Antrag zur Verlängerung votierten 325 Abgeordnete. Dagegen stimmten 253 Parlamentarier, fünf enthielten sich. Die Sonderlage gilt damit vorerst bis Ende November. Ohne erneute Bestätigung des Parlaments läuft sie nach drei Monaten aus. Auf der festgestellten Lage basieren unter anderem Länder-Verordnungen zu Maßnahmen wie Maskenpflicht oder Kontaktbeschränkungen. Der Bund kann zudem bestimmte Verordnungen wie zur Impfstoffbeschaffung ohne Zustimmung des Bundesrats erlassen.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte: "Die Pandemie ist leider noch nicht vorbei." Es gehe darum, dass die Länder und Behörden vor Ort eine Rechtsgrundlage für Maßnahmen wie Maskentragen in Bussen und Bahnen bräuchten, solange es noch eine so hohe Zahl Ungeimpfter gebe. Ziel bleibe, eine Überlastung des Gesundheitswesens weiter zu vermeiden. Um sicher durch die vierte Corona-Welle zu kommen, brauche es noch eine höhere Impfquote. Spahn rief bisher zögernde Menschen erneut dazu auf, Impfangebote anzunehmen. "Bitte machen Sie mit."
In Deutschland sind 12.626 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen mitteilte, starben 21 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Vor einer Woche waren 8400 neue Fälle und 22 Tote gemeldet worden. Deutschland befindet sich nach Einschätzung des RKI am Beginn der vierten Corona-Welle. Auch jüngere Altersgruppen sind diesmal stark betroffen.
Der Impfschutz der Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Astrazeneca nimmt laut einer britischen Studie innerhalb von weniger als sechs Monaten ab. Die Autoren der am Mittwoch vorgestellten "Zoe Covid"-Studie halten für einen anhaltenden Schutz daher Auffrischungsimpfungen für nötig.Einen Monat nach der zweiten Biontech/Pfizer-Dosis schützt der Impfstoff der Studie zufolge zu 88 Prozent vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Dieser Schutz sinke allerdings nach fünf bis sechs Monaten auf 74 Prozent. Der Schutz des Astrazeneca-Impfstoffes sinke von 77 Prozent einen Monat nach der zweiten Dosis auf 67 Prozent nach vier bis fünf Monaten.Die Studie hatte über die britische Handy-App Zoe Daten von über einer Million Nutzern gesammelt, die dort Details zu ihren Impfungen und Testergebnissen eingegeben hatten. Die Daten wurden dann unter anderem von Forschern des King's College London ausgewertet.
Der für die Zoe-App zuständige Epidemiologe Tim Spector vom King's College befürchtet, dass der Impfschutz bei älteren Menschen und Beschäftigten im Gesundheitswesen, die in Großbritannien zuerst geimpft wurden, bis zum Winter unter 50 Prozent sinken könnte. Dies könne im schlimmsten Fall zu einer wieder steigenden Zahl von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen führen. "Wir müssen dringend Pläne für Auffrischungsimpfungen machen", forderte Spector.
Mehrere Länder haben bereits mit Auffrischungsimpfungen für zweifach Geimpfte begonnen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) forderte dagegen einen vorübergehenden Stopp für dritte Impfdosen, um erst einmal in Ländern zu impfen, in denen große Teile der Bevölkerung noch gar keine Impfung erhalten haben.
Der Bundestag berät heute über die Verlängerung der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" wegen der Corona-Pandemie. Die festgestellte Lage gibt dem Bund das Recht, direkt ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests, Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise. Zudem beziehen sich konkrete Maßnahmen wie Maskenpflicht oder Kontaktbeschränkungen, die die Länder festlegen können, laut Infektionsschutzgesetz auf die Feststellung der "epidemischen Lage". Aus der Opposition kam vor der Abstimmung Kritik an der von den Koalitionsfraktionen beantragten Verlängerung. "Die Bundesregierung hat uns auf unsere Nachfrage nicht einmal ansatzweise überzeugend darlegen können, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems absehbar droht", sagte der FDP-Parteivize Wolfgang Kubicki dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Dies sei aber die zwingende rechtliche Voraussetzung für die Verlängerung dieser Notlage.
"Dass breitflächige Grundrechtseinschränkungen und Verordnungsermächtigungen mit einer Ausnahmesituation begründet werden, die gar nicht mehr vorhanden ist, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verfassungsrechtlich nicht haltbar. "Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte dem RND, eine unveränderte Verlängerung der "epidemischen Lage" halte sie für falsch. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei, wir müssen weiterhin vorsichtig sein." Dennoch sei durch die Impfstoffe die Lage eine andere als noch im Winter. "Wir brauchen jetzt eine Regelung, die für die neue Situation passt und der Zahl der Geimpften Rechnung trägt, kein Weiter-so". Es müssten die Voraussetzungen geschaffen werden "für eine rechtssichere befristete Fortführung bestimmter, auf die aktuelle Covid-19-Situation zugeschnittener Maßnahmen wie Masken, AHA-Regeln und Tests". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten den Bundestag gebeten, "zu erwägen", die epidemische Lage über den 11. September hinaus zu verlängern.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält bei starkem Infektionsgeschehen weitergehende Einschränkungen für Ungeimpfte für notwendig. "Wenn die Fallzahlen weiter so rapide steigen, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, dann wird es notwendig werden, die Regeln für Ungeimpfte zu verschärfen", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Dazu zählt dann auch eine möglichst konsequente 2G-Regel, zumindest in den Bereichen, wo ein sehr hohes Risiko besteht." Damit ist gemeint, dass etwa bestimmte Veranstaltungen nur für Geimpfte oder Genesene zugänglich sind - nicht aber für andere Menschen, selbst wenn diese einen negativen Corona-Test haben.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des RKI vom Mittwochmorgen lag sie bei 61,3. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.561 Corona-Neuinfektionen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 39 Todesfälle verzeichnet.
Die Corona-Impfungen in Deutschland gehen weiter voran. 49,2 Millionen Menschen oder 59,2 Prozent der Bevölkerung sind nun vollständig geimpft, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag per Twitter mitteilte. Mindestens eine erste Impfung haben 53,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger beziehungsweise 64,2 Prozent der Bevölkerung erhalten. Spahn warnte davor, dass sich die vierte Corona-Welle aufbaue. "Wie hoch und gefährlich sie wird, haben wir noch in der Hand: Jede zusätzliche Impfung hilft, die Welle abzuflachen", twitterte er.
Wer einen Corona-Test braucht, muss sich auf längere Wege einstellen. Viele Betreiber entschlossen sich in den vergangenen Wochen zur Schließung von Teststellen oder beabsichtigen dies zu tun: In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel ging die Zahl der Testzentren zuletzt binnen vier Wochen um 640 auf 8127 zurück, wie das NRW-Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte. Ende Mai waren es noch 9064 gewesen. In anderen Bundesländern war es ähnlich. In Niedersachsen sind laut dortigem Ministerium derzeit 2093 Testzentren aktiv, gut 600 sind in einem Meldeportal mit "außer Betrieb" aufgeführt.
Grund ist die perspektivisch sinkende Nachfrage, weil es immer mehr Geimpfte gibt. Zudem sind die Tests ab dem 11. Oktober nicht mehr kostenlos. Man werde "dynamisch auf Veränderungen" reagieren, hieß es vom Betreiber Covimedical mit Blick auf ein vermutlich geringere Nachfrage im Oktober. Kurzfristig zog die Coronatest-Nachfrage unlängst mancherorts aber an, etwa in NRW. Das lag auch an Urlaubern, die zum Beispiel vor der Rückkehr an ihren Arbeitsplatz einen Test machen mussten. Zudem sehen neue Regeln vor, dass Menschen, die nicht geimpft sind und nicht als genesen gelten, beim Besuch der Innengastronomie inzwischen ein negatives Testergebnis brauchen. Spätestens im Oktober, wenn die Bürger für die Tests zahlen müssen, dürfte sich der Bedarf aber abschwächen. In Niedersachsen sank die Zahl der Testungen während der dort noch laufenden Sommerferien deutlich.
Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Kreta und weitere griechische Urlaubsinseln nun als Hochrisikogebiet ein. Die Regelung gilt seit diesem Dienstag. Nach jüngsten Schätzungen des Deutschen Reiseverbands (DRV) sind derzeit etwa 150.000 Pauschalurlauber aus Deutschland in Griechenland unterwegs. Hinzu kommt eine unbekannte Anzahl an Individualreisenden. Das Land zählt zu den beliebtesten Zielen rund ums Mittelmeer.
Neben Kreta ist nun auch die südliche Ägäis mit Urlaubsinseln wie Rhodos, Kos, Mykonos oder Naxos Hochrisikogebiet. Die Inseln gelten auch wegen ihres intensiven Nachtlebens als Keim der Corona-Ausbreitung in Griechenland. Einreisende aus Hochrisikogebieten, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen für zehn Tage in Quarantäne. Sie können sich aber nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Für vollständig Geimpfte und Genesene gibt es keine Quarantänepflicht.
Die Regierung in Athen versucht, mit so genannten Mini-Lockdowns die Lage in den Griff zu bekommen. Auf Kreta gilt bis auf wenige Ausnahmen ein Ausgehverbot zwischen 01.00 Uhr bis 06.00 Uhr für die beliebten Urlaubsregionen von Chania, Rethymno und Iraklio. Zudem darf in Lokalen keine Musik mehr gespielt werden. Damit soll vermieden werden, dass die Menschen dicht beieinander tanzen. Diese Maßnahmen gelten auch für andere kleinere Inseln.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut leicht angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag sie bei 58,0 - am Vortag hatte der Wert 56,4 betragen, vor einer Woche 37,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 5747 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.30 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3912 Ansteckungen gelegen.
Daneben stieg auch die Zahl der Toten im Vergleich zur Vorwoche. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 42 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 28 Todesfälle gewesen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigte die geplante Abkehr von der Corona-Inzidenz als maßgeblichen Gradmesser für Einschränkungen in Deutschland. Er sagte am Montag in den ARD-"Tagesthemen", niemand habe gesagt, dass die Inzidenz gar kein Maßstab mehr sein solle. "Was klar ist: Die 50er Inzidenz, wie sie aktuell im Gesetz steht, hat ausgedient."
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Mittel des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer als erstem Corona-Impfstoff in den USA die vollständige Zulassung erteilt. Sie gelte für Menschen ab 16 Jahren, teilte die FDA am Montag mit und nannte die Entscheidung einen "Meilenstein" im Kampf gegen die Pandemie. Die Notfallzulassung für Personen ab zwölf Jahren bleibe weiterhin bestehen.
Der Impfstoff wird in den USA seit Dezember mit einer Notfallzulassung eingesetzt, im Mai hatten Biontech und Pfizer die vollständige Zulassung beantragt. Dafür musste die FDA, die ein beschleunigtes Verfahren nutzte, etwa zehnmal so viele Daten prüfen wie für die Notfallzulassung – darunter viele, die aus dem massenhaften Einsatz des Impfstoffs im Land in den vergangenen Monaten gewonnen wurden.
Die vollständige Zulassung könnte den Erwartungen vieler Experten zufolge weitere Impfpflichten nach sich ziehen – etwa bei Stadtverwaltungen, Universitäten oder Gesundheitseinrichtungen, die unter anderem aus rechtlichen Gründen die vollständige Zulassung für einen solchen Schritt abwarten wollten. Zudem erhoffen sich Experten auch davon abgesehen einen Schub für die Impfkampagne, da viele Menschen, die sich bislang nicht haben impfen lassen, in Umfragen das Fehlen einer vollständigen Zulassung als Grund dafür nannten. Dies könnte womöglich aber auch nur als Vorwand angegeben worden sein.
US-Präsident Joe Biden nutzte die Entscheidung der FDA für einen Appell an alle Ungeimpften: Die Zulassung sollte "zusätzliches Vertrauen in die Sicherheit und Wirksamkeit dieses Impfstoffs geben. Wenn Sie noch nicht geimpft sind, ist jetzt der richtige Zeitpunkt", so Biden bei Twitter.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant die Streichung der Sieben-Tage-Inzidenz von 50 als zentrales Kriterium im Infektionsschutzgesetz. "Die 50er-Inzidenz im Gesetz hat ausgedient", sagte Spahn am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Er forderte, als Orientierung bei der Regelung von Corona-Maßnahmen die Hospitalisierungsrate zu verwenden.
Spahn sagte, er wolle noch vor der Bundestagswahl einen entsprechenden Vorschlag für eine Gesetzesänderung vorlegen. Am Montagvormittag tagt auch das Corona-Kabinett der Bundesregierung. Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) sprach sich bei "Bild TV" ebenfalls für eine schnelle Abkehr von der 50er-Inzidenz aus. "Wir haben gelernt: Die Inzidenz alleine ist nicht mehr aussagekräftig", sagte er. Es sei bekannt, "dass 50 heute nicht mehr das Gleiche ist wie vor einem Jahr, weil so viele Menschen geimpft sind".
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag sie bei 56,4 - am Vortag hatte der Wert 54,5 betragen, vor einer Woche 36,2. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3668 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2126 Ansteckungen gelegen.
Die Corona-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen ist unterdessen wieder dreistellig und damit so hoch wie in keinem anderen Bundesland. Das Robert Koch-Institut gab sie am Montagmorgen mit 103,3 an. Am Vortag war sie noch bei 99,2 gewesen, vor einer Woche hatte der Wert 57,2 betragen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 4 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls 4 Todesfälle gewesen.
In Neuseeland ist der landesweite Lockdown wegen drei Dutzend neuer Corona-Fälle verlängert worden. Ministerpräsidentin Jacinda Ardern kündigte am Montag in der Hauptstadt Wellington an, dass die strengen Auflagen in dem gesamteen Pazifikstaat nun mindestens bis Samstag gelten. Zuvor waren 35 neue Fälle bekannt geworden. Die meisten Ansteckungen des derzeitigen Ausbruchs wurden in Auckland auf der neuseeländischen Nordinsel registriert, der größten Stadt des Landes. Auch die Hauptstadt selbst ist betroffen.
Der Inselstaat mit fünf Millionen Einwohnern hat sich seit März 2020 weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Im April hatte die Regierung einen Reisekorridor mit dem Nachbarland Australien eröffnet, der aber Ende Juli wegen einer Corona-Welle beim großen Nachbarn wieder geschlossen wurde. Am Dienstag vergangener Woche verhängte Ardern wegen eines einzigen bestätigen neuen Falls in Auckland einen strikten Lockdown – den ersten seit März 2020.
Die meisten Geschäfte und die Schulen sind nun zu. Mittlerweile wurden nach Angaben der Behörden in Neuseeland insgesamt 107 Infektionen registriert – auch wegen der gefährlicheren Delta-Variante des Virus. Ardern sagte: "Wir brauchen mehr Informationen. Wir wollen mit Delta kein Risiko eingehen. Wenn uns die Welt etwas gelehrt hat, dann ist es, mit dieser Variante vorsichtig zu sein."
Deutsche Spanien-Urlauber können jetzt zum Teil wieder unbeschwerter an ihr Ziel reisen. Fünf der 17 spanischen Regionen stehen aufgrund ihrer stark verbesserten Corona-Lage seit Mitternacht nicht mehr auf der Liste der Hochrisikogebiete der Bundesregierung. Es sind dies Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava, die Kanaren, Valencia, Kastilien-La Mancha und Asturien. Für zahlreiche Menschen wird damit eine Reise in diese Regionen um einiges attraktiver: diejenigen nämlich, die weder geimpft noch genesen sind. Denn sie müssen nicht mehr die zehntägige Quarantäne in Kauf nehmen, die für sie nach einem Aufenthalt in einem Hochrisikogebiet bei der Rückkehr in die Heimat Pflicht ist.
Für vollständig Geimpfte und Genesene gibt es ohnehin keine Quarantänepflicht. Andere spanische Regionen, die stark vom Tourismus abhängig sind, wie etwa die Balearen mit der beliebten Insel Mallorca oder Andalusien mit der Costa del Sol bleiben ebenso wie die Hauptstadt Madrid weiterhin Hochrisikogebiete.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des RKI vom Sonntagmorgen lag sie bei 54,5 - am Vortag hatte der Wert 51,6 betragen, vor einer Woche 35,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 7050 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 4728 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden drei Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls drei Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.868.197 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.698.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.976.
Zur Ankurbelung der lahmenden Corona-Impfkampagne sollen sich Beschäftigte gegebenenfalls auch während der Arbeitszeit impfen lassen können. "Wir müssen weiter dafür sorgen, dass der Arbeitsplatz nicht zum Ansteckungsort wird. Deshalb passen wir die Corona-Arbeitsschutzverordnung an", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). "Wir werden die Arbeitgeber anhalten, dass sie stärker an der Impfaufklärung mitwirken und Impfungen im Zweifelsfall auch während der Arbeitszeit ermöglichen."
Bislang haben Arbeitnehmer keinen allgemeinen Anspruch darauf, sich während der Arbeitszeit bei einem Arzt oder im Impfzentrum eine Spritze gegen das Coronavirus geben zu lassen.
Nach der Mitteilung des Robert Koch-Instituts vom Freitag haben sich bisher 63,8 Prozent aller Einwohner mindestens einmal impfen lassen, 58,5 Prozent sind vollständig geimpft. Die Länder beginnen jetzt mit Auffrischungsimpfungen für alte Menschen, die vor mindestens sechs Monaten ihre zweite Impfung erhalten haben, weil nach diesem Zeitraum die Wirkung deutlich nachlassen kann. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) gesagt: "In einem zweiten Schritt können wir dann darüber nachdenken, auch allen anderen eine Auffrischimpfung anzubieten."
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen bei 51,6 – und damit erstmals seit Mai wieder über 50. Am Vortag hatte die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner noch bei 48,8 gelegen, vor einer Woche bei 32,7. Einen Wert von über 50 hatte die zur Einschätzung der Infektionslage wichtige Kennziffer zuletzt am 25. Mai (58,4) erreicht, der tiefste Wert des Sommers war Anfang Juli (4,9 am 3. und 6. Juli) gemeldet worden.
Nach Einschätzung des RKI hat in Deutschland die vierte Welle der Corona-Pandemie begonnen. Von Infektionen betroffen seien vor allem jüngere Menschen, hieß es im Wochenbericht des Instituts vom Donnerstag. Die Corona-Inzidenz werde trotz der Impfungen auch im Herbst und Winter ein wichtiger Wert zur Einschätzung der anstehenden Belegung von Intensivbetten bleiben, hatten Experten kürzlich erläutert. Ab 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sei wieder "eine erhebliche Belastung der Intensivstationen" mit mehr als 3000 Intensiv-Patienten zeitgleich zu erwarten, sofern die Impfquote nicht noch deutlich gesteigert werde, heißt es in der vergangene Woche vorgestellten Analyse.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 8092 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus den Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.05 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 5644 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 17 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 11 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.861.147 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.696.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.973.
Die Kassenärzte haben von der Bundesregierung genaue Vorgaben für die anstehenden Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus gefordert. "Selbstverständlich können die Booster-Impfungen in den Praxen vorgenommen werden", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der "Rheinischen Post" (Samstag). Doch die Praxen bräuchten Klarheit, wann und für wen Impfungen vorgenommen werden könnten. "Hierzu wäre es wichtig, eine möglichst klare wissenschaftlich begründete Definition zu haben, für wen eine Booster-Impfung sinnvoll wäre."
Die Hausärzte stellen sich zum Start der Auffrischimpfungen auf Konflikte mit Patienten ein. "Jetzt, da die dritte Impfung angeboten wird, kommen viele Menschen auf uns zu, die eine Auffrischung haben möchten, aber noch keinen Anspruch darauf haben", sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Das führt zu Diskussionen, die aber in den Beratungsgesprächen in unseren Praxen geklärt werden."
Im Moment liegt die Altersgrenze für die dritte Impfung bei 80 Jahren. "Ob die Hausärztinnen und Hausärzte auch jüngeren Patienten diese Auffrischungsimpfung anbieten, ist dann jeweils abhängig von der persönlichen Konstitution und dem Vorliegen schwerer Krankheiten", erklärte er. Gesunde Personen unter 80 Jahren würden in der Regel derzeit kein Angebot bekommen.
Bei der Finalrunde der Fußball-EM in London mit Zehntausenden Zuschauern und etlichen Fans rund um das Wembley-Stadion haben sich Tausende Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Zahlen der Gesundheitsbehörde Public Health England zu den beiden England-Spielen im Halbfinale und Finale am 7. und 11. Juli hervor, die diese am Freitag veröffentlichte. 2295 der Anwesenden in und um das Stadion sollen demnach zum Zeitpunkt des Finales höchstwahrscheinlich infektiös gewesen sein. 3404 weitere Menschen sollen sich rund um dieses Ereignis infiziert haben. Beim Halbfinale sollen 375 Fans infektiös gewesen sein und sich 2092 angesteckt haben.
Für den Zutritt zum Wembley-Stadion war eigentlich ein Corona-Test notwendig, allerdings mussten Besucher selbst angeben, dass dieser negativ ausgefallen war. Insbesondere beim Finalspiel von England gegen Italien hatten sich in Wembley chaotische Szenen abgespielt. Tausende waren ohne Ticket ins Stadion eingedrungen, außerdem gab es etliche gewaltsame Zusammenstöße.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwägt, allen Bürgern eine Corona-Auffrischimpfung anzubieten. Die Länder starteten jetzt schrittweise mit den sogenannten Booster-Impfungen in den Pflegeeinrichtungen und für besonders gefährdete Menschen, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Zudem könnten sich die noch einmal impfen lassen, die bislang nur Vektorimpfstoffe – dazu zählt etwa Astrazeneca – bekommen hätten. "In einem zweiten Schritt können wir dann darüber nachdenken, auch allen anderen eine Auffrischimpfung anzubieten", sagte er.
"Eine Booster-Impfung ist von den Zulassungen gedeckt, sie verstärkt und verlängert den Impfschutz", erklärte Spahn. Auch sei Impfstoff ausreichend vorhanden. Für die Auffrischimpfungen setzt Spahn nach eigenen Worten vor allem auf die Arztpraxen. Ende September gingen viele Impfzentren in den Standby-Modus, sagte er. "Aber die Arztpraxen sind ja noch da. Allein die schafften bis zu fünf Millionen Impfungen in der Woche."
Zur Forderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), vor einer dritten Impfung zunächst die ärmeren Staaten mit Impfstoff zu versorgen, sagte Spahn: "Mein Ziel ist beides: Auffrischimpfungen gewährleisten und den ärmeren Staaten Impfstoff spenden." Letzteres tue Deutschland bereits, indem alle noch ausstehenden Astrazeneca-Lieferungen direkt an die internationale Impfstoffinitiative Covax gingen.
Der Virologe Christian Drosten hatte erklärt, dass seiner Meinung nach für den Großteil der Geimpften im Herbst keine Auffrischungsimpfung gegen Sars-CoV-2 nötig sein wird. "Die Schutzwirkung der Corona-Vakzinen ist viel besser als beispielsweise bei den Influenza-Impfstoffen", hatte er der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Bei alten Menschen sowie bestimmten Risikopatienten hält Drosten eine Auffrischungsimpfung in diesem Herbst für sinnvoll. Für die übrige Bevölkerung werde irgendwann vielleicht ein Altersniveau definiert werden, ab dem eine Auffrischungsimpfung sinnvoll werde.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt und steigt: Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Freitag eine Inzidenz von 48,8 im Vergleich zu 44,2 am Vortag. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 30,1 gelegen. Darüber hinaus registrierte das RKi 9280 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und 13 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung.
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat sich der Kritik von Kinder- und Jugendärzten an Corona-Impfungen an Schulen angeschlossen. Es sei unbedingt notwendig, dass die betroffenen Kinder gemeinsam mit ihren Eltern und nach einer eingehenden Beratung durch den jeweiligen Kinder- oder Hausarzt eine informierte Entscheidung treffen, sagte der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann am Donnerstag laut einer Mitteilung. "Ob dies einzulösen ist, wenn die Impfung in Impfmobilen vor der Schule erfolgt, halten wir für fraglich."
Beckmann warnte auch vor möglichen Konflikte, wenn Eltern oder Jugendliche, die gegen eine Impfung sind, sich durch die Präsenz von Impfteams bedrängt sähen. Wie zuvor schon der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte wies auch der VBE-Vorsitzende auf möglicherweise entstehenden Gruppenzwang an Schulen hin.
"Es hilft natürlich, dass wir mehr Sicherheit an den Schulen haben, wenn sich die zwölf- bis 17-Jährigen auch impfen lassen, aber es muss natürlich Freiwilligkeit gewahrt werden und deshalb ist eine eingehende Beratung der Eltern im Vorfeld erforderlich", sagte Beckmann der Deutschen Presse-Agentur. Die nun erfolgte Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Kinder ab zwölf Jahren wird vom Verband grundsätzlich begrüßt.
Die Kinder- und Jugendärzte hatten die Pläne mehrerer Bundesländer kritisiert, Kinder und Jugendliche an und im Umfeld von Schulen gegen das Coronavirus zu impfen und stattdessen zur Impfung in den Praxen geraten. Nach der Empfehlung der Stiko zur Corona-Impfung von Kindern und Jugendlichen ab zwölf sind in mehreren Bundesländern spezielle Impfaktionen für diese Altersgruppe angelaufen oder in Planung.
Die Corona-Impfungen in Deutschland gehen weiter voran. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Donnerstag nun 48,4 Millionen Menschen oder 58,2 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben demnach inzwischen 52,9 Millionen Menschen oder 63,7 Prozent aller Einwohner.
Minister Jens Spahn hob den generellen Impffortschritt hervor. Mehr als 71 Prozent der Personen in Deutschland, für die ein Impfstoff zugelassen und von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlen sei, hätten damit bereits mindestens eine Impfung erhalten, schrieb der CDU-Politiker bei Twitter.
Nach dem Votum der Ständigen Impfkommission für eine Impfung gegen Covid-19 bei allen Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren ist die Nachfrage bundesweit sprunghaft angestiegen. "Das ging sofort am Montag los", sagte Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Der Andrang sei groß, es sei aber generell genug Impfstoff da. Engpässe seien nicht zu erwarten. Wegen der Nachbestellungen in den Praxen könnten Impftermine im Moment aber manchmal bis zu zwei Wochen dauern.
Die Kommission hatte sich nach wochenlanger Prüfung am vergangenen Montag für die Impfung aller Kinder und Jugendlichen ab 12 ausgesprochen. Zuvor galt die Empfehlung des Gremiums nur eingeschränkt für chronisch kranke Kinder und Teenager. Nach dem gegenwärtigem Wissensstand überwögen die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen, hieß es nun. Für Kinder bis zwölf ist noch kein Impfstoff zugelassen.
Für die meisten Geimpften wird nach Überzeugung des Virologen Christian Drosten im Herbst keine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus nötig sein. "Die Schutzwirkung der Corona-Vakzinen ist viel besser als beispielsweise bei den Influenza-Impfstoffen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Auch das baldige Aufkommen einer neuen Virusvariante, die gegen die verfügbaren Impfstoffe resistent ist, erwartet er nicht.
Bei alten Menschen sowie bestimmten Risikopatienten hält Drosten eine Auffrischungsimpfung in diesem Herbst jedoch durchaus für sinnvoll. "Nach einem halben Jahr geht das über die Impfung erworbene Antikörper-Level vor allem bei sehr alten Menschen deutlich runter." In besonderen Umfeldern wie Seniorenheimen sei eine Auffrischung daher denkbar. Die dafür benötigten Dosen nicht ins Ausland abzugeben sei trotz der internationalen Impfstoff-Knappheit vertretbar. Für die übrige Bevölkerung werde irgendwann vielleicht ein Altersniveau definiert werden, ab dem eine Auffrischungsimpfung sinnvoll werde. "In diesem Herbst kommt es aber darauf an, überhaupt erst einmal die Impflücken bei den über 60-Jährigen zu schließen."
Die US-Regierung hatte am Mittwoch angekündigt, die gesamte amerikanische Bevölkerung voraussichtlich ab September mit Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus versorgen zu wollen. Vollständig Geimpfte sollen rund acht Monate nach der zweiten Spritze mit den Präparaten von Moderna oder Biontech eine dritte Dosis bekommen, wie hochrangige Gesundheitsbeamte mitteilten. Grund dafür seien die Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante sowie Datenauswertungen zum allmählich abnehmenden Impfschutz.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen lag sie bei 44,2 – am Vortag hatte der Wert 40,8 betragen, vor einer Woche 27,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8400 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 5638 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 17 Todesfälle gewesen.
In allen 16 Bundesländern ist mindestens jeder zweite Einwohner vollständig gegen Corona geimpft. Als letztes Land schaffte Sachsen die Marke mit 50,1 Prozent, wie aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums von Mittwoch hervorgeht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief die noch nicht geimpften Menschen in Deutschland, für die eine Impfung in Frage kommt, zu dem Schritt auf. "Lassen Sie sich impfen, Sie tun damit ein gutes Werk – nicht nur für sich, sondern auch für unsere Gemeinschaft, für die der öffentliche Gesundheitsdienst so sehr arbeitet", sagte Merkel bei der Entgegennahme einer Ehrung des Berufsverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Berlin.
Vier Länder sind bereits über der Marke von 60 Prozent komplett Geimpfter: Bremen mit 68,3 Prozent, das Saarland mit 62,5 Prozent, Schleswig-Holstein mit 61,4 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit 60,3 Prozent. Bundesweit sind 57,8 Prozent der Bevölkerung – 48,1 Millionen Menschen – vollständig geimpft.
Mindestens eine erste Impfung bekommen haben nunmehr 52,8 Millionen Menschen oder 63,5 Prozent der Bevölkerung. Dabei nimmt die Zahl der Erstimpfungen wieder etwas zu, wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Demnach bekamen am Dienstag gut 92.000 Menschen eine Erstimpfung, an den Dienstagen der beiden Vorwochen waren es jeweils rund 75.000.
Nach der Entdeckung weiterer Corona-Fälle hat Neuseeland die Pandemie-Maßnahmen verschärft. Für Menschen ab zwölf Jahren gelte eine Maskenpflicht, teilte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Mittwoch mit. Medienberichten zufolge sollte die Regelung von Donnerstag an unter anderem in geschlossenen Räumen wie Supermärkten, Tankstellen, medizinischen Einrichtungen sowie öffentlichen Verkehrsmitteln gelten.
Am Vortag hatte die Regierung nach dem ersten lokalen Corona-Fall seit knapp sechs Monaten bereits einen landesweiten Lockdown verhängt. Bürger dürfen nur noch unter bestimmten Bedingungen das Haus verlassen. Schulen und viele Geschäfte bleiben geschlossen. Der am Dienstag in Auckland nachgewiesene Fall hängt nach Informationen der Regierung mit dem Ausbruch im australischen Bundesstaat New South Wales zusammen. Es gelte nun herauszufinden, wie und wann das Virus – die Delta-Variante – nach Neuseeland gekommen sei, sagte Ardern.
Bis Mittwoch kamen in Neuseeland mindestens sechs weitere Fälle hinzu, die alle im Zusammenhang mit dem Fall aus Auckland stehen, wie Ardern weiter sagte. Behördenangaben zufolge war der Fall vom Dienstag der erste gemeldeten lokale Corona-Fall seit Ende Februar. Infektionen seien bis dahin nur an der Grenze nachgewiesen worden.
Der Inselstaat im Südpazifik hatte sich im März 2020 weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Im April hatte die Regierung einen Reisekorridor mit dem Nachbarland Australien eröffnet, der aber Ende Juli wegen einer Corona-Welle in Down Under wieder geschlossen wurde. Das Land mit fünf Millionen Einwohnern gilt als Vorzeigestaat im Kampf gegen die Pandemie. Bislang wurden rund 2900 Infektionen bestätigt, 26 Menschen sind in Verbindung mit dem Virus gestorben.
Papst Franziskus hat per Videobotschaft die Menschen weltweit dazu aufgerufen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. "Dank Gott und der Arbeit vieler haben wir jetzt Impfstoffe, um uns vor Covid-19 zu schützen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in der am Mittwochmorgen veröffentlichten Botschaft. Die Impfstoffe gäben Hoffnung, die Pandemie zu beenden, jedoch nur, wenn diese allen zur Verfügung stünden und wenn alle zusammenarbeiteten.
Mit zugelassenen Impfstoffen immunisiert zu sein und beizutragen, dass die Mehrheit der Menschen geimpft sei, sei "ein Akt der Liebe", sagte der 84-Jährige. Die Impfung sei ein einfacher Weg, um das Wohl aller voranzubringen und füreinander zu sorgen.
Papst Franziskus hatte in der Vergangenheit immer wieder dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen und Impfstoffe allen zugänglich zu machen. Der Vatikan hatte außerdem Corona-Impfstoffe, für deren Entwicklung Zell-Linien zweier abgetriebener Föten verwendet wurden, als moralisch vertretbar eingestuft.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat den angedrohten erneuten Bahnstreik in der Corona-Pandemie kritisiert. "Der Streik der Lokführer wird zu mehr Corona-Infektionen führen", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch. Überfüllte Züge würden erheblich zur Weiterverbreitung der Delta-Variante beitragen. Ein Tarifstreit "in dieser Form auf dem Rücken der gesunden Bevölkerung ist ziemlich rücksichtslos", kritisierte Lauterbach.
Der SPD-Politiker betonte mit Blick auf die jüngste Streikandrohung der Lokführergewerkschaft GDL, er bedauere, dass zu diesem Zeitpunkt der Pandemie und auf diese Art gestreikt werde. "Es hätte Wege geben, andere Bereiche oder Abteilungen der Bahn wirksam zu bestreiken und gleichzeitig das Gesundheitsrisiko gering zu halten. Aber das war offenbar von vornherein nicht geplant", bemängelte Lauterbach. Es gehe der Gewerkschaft offenbar auch "um möglichst viel Außenwirkung".
Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn hatte der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, zuletzt einen längeren Streik als vergangene Woche angekündigt. Arbeitsniederlegungen am Wochenende könne er dabei "nicht ausschließen", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Die Bahn forderte die Gewerkschaft abermals zu Verhandlungen auf; die GDL dringt auf ein verbessertes Angebot des Konzerns.
Golden Retriever Pokaa ist laut seinen Ausbildern der erste Corona-Schnüffelhund, der in Frankreich im Einsatz ist. Er arbeitet in einem elsässischen Altenheim in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze. Das zwei Jahre alte Tier soll dabei helfen, Infektionen in der Einrichtung schnell und sicher zu erkennen – und könnte bald auch für deutsche Heime arbeiten.
Die Methode wurde mit der tierärztlichen Hochschule EnvA nahe Paris erarbeitet. Die zu testenden Personen drücken sich eine Zeit lang ein Baumwolltüchlein unter die Achsel. Die Tücher kommen anschließend einzeln in durchlöcherte Metallboxen. Pokaa läuft an der Boxenreihe vorbei - auf der Suche nach dem Geruch des sogenannten Spike-Proteins des Coronavirus. Vor Schweißproben von Infizierten setzt er sich hin und stupst mit der Nase gegen den Kasten. Dass Hunde in der Lage sind, mit ihrem ausgezeichneten Geruchssinn Corona-Infektionen aufzuspüren, ist wissenschaftlich belegt.
Möglicherweise könne er die Infektion sogar früher feststellen als PCR-Tests: So habe Pokaa eine eigentlich negativ vermutete Probe markiert. Die betreffende Person sei erneut einem PCR-Test unterzogen worden - und sei doch infiziert gewesen. "Als wir gesehen haben, dass er sich einfach nicht irrt, dachten wir "wow"", sagt Schreiber. Demnächst soll Pokaa regelmäßig die mehr als 200 Bewohner und Angestellten des Heims durchtesten.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages hat sich sprunghaft erhöht. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 8324 Neuinfektionen - und damit über 4400 mehr als am Vortag (3912). Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 4996 Ansteckungen gelegen. Zuletzt lag der Wert am 21. Mai über 8000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.
Darüber hinaus stieg die Sieben-Tage-Inzidenz weiter an und über die Marke von 40. Nach Angaben des RKI lag sie bei 40,8 - am Vortag hatte der Wert 37,4 betragen, vor einer Woche 25,1. Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 14 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.835.375 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 687 600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91 921.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat erneut dazu aufgerufen, Angebote für Corona-Impfungen wahrzunehmen. Es gehe für jeden um die Entscheidung, "ob man eine Infektion riskiert ohne Schutz mit allen möglichen Folgen einer Erkrankung – oder ob man sich mit einer Impfung schützt", sagte der CDU-Politiker am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Angesichts steigender Fallzahlen und der ansteckenderen Delta-Virusvariante werde jeder Nicht-Geimpfte "ziemlich sicher infiziert werden in den nächsten Wochen und Monaten".
Spahn betonte, Impfstoff für jede Altersgruppe ab 12 Jahren sei da, es gebe auch immer mehr einfache Impfangebote vor Ort.
Vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft sind nach Ministeriumsangaben nun 47,8 Millionen Menschen oder 57,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben knapp 52,7 Millionen Menschen oder 63,3 Prozent aller Einwohner. Als letztes der 16 Bundesländer hat nun auch Sachsen die Marke von 50 Prozent bei den vollständig geimpften Einwohnern fast erreicht – die dafür nötige Spritze haben dort jetzt 49,9 Prozent bekommen. Beim Spitzenreiter Bremen sind es inzwischen 68 Prozent der Einwohner.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag sie bei 37,4 - am Vortag hatte der Wert 36,2 betragen, vor einer Woche 23,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3912 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.05 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2480 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 28 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 19 Todesfälle gewesen.
Nach der Corona-Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige durch die Ständige Impfkommission (Stiko) hat die Bundesregierung betont, dass damit für diese Altersgruppe kein Zwang zur Impfung verbunden ist. "Die Impfung bleibt freiwillig und darf nicht zur Voraussetzung für den Schulbesuch gemacht werden", teilte Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) am Montag mit. Ähnlich hatte sich zuvor auch Regierungssprecher Steffen Seibert geäußert.
Lambrecht nannte die Impfempfehlung einen wichtigen Schritt bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Es gebe nun eine klare, auf wissenschaftlicher Erkenntnis beruhende Orientierung für Eltern und Kinder. "Die Empfehlung erleichtert Eltern und ihren Kindern die Entscheidung. "Die Familienministerin betonte, die unabhängige Kommission habe ihre Bewertung "allein auf der Grundlage der sorgfältigen Auswertung und Abwägung wissenschaftlicher Fakten" getroffen.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich für Corona-Impfungen für alle Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren aus. Nach sorgfältiger Bewertung neuer wissenschaftlicher Beobachtungen und Daten komme man zu der Einschätzung, "dass nach gegenwärtigem Wissensstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen", teilte das Gremium am Montag mit und berief sich auf einen Beschlussentwurf. Der offizielle Empfehlungstext liegt noch nicht vor, Änderungen sind möglich. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) begrüßte die Aktualisierung der Stiko als "gute Nachricht".
"Eltern und Jugendliche haben damit eine klare Empfehlung, sich für die Impfung zu entscheiden. Die Fakten sprechen für die Impfung", erklärte Spahn in Berlin. Es gebe genug Impfstoff. Wenn gewünscht, könne eine Impfung "diese Woche noch" erfolgen.
Nach Angaben der Stiko erfolgte die Anpassung nach Auswertung weiterer Daten über mögliche Nebenwirkungen, die insbesondere aus dem großangelegten Impfprogramm für Jugendliche in den USA stammten. Dort wurden dem Gremium zufolge inzwischen bereits beinahe zehn Millionen junge Menschen immunisiert. Dazu kam außerdem eine veränderte Lage durch die Verbreitung der neuen sowie deutlich ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus.
Die Stiko lehnte es "ausdrücklich" ab, Impfungen bei Kindern und Jugendlichen "zur Voraussetzung sozialer Teilhabe" zu machen. Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) bekräftige in Berlin, Impfungen dürften nicht zur Voraussetzung für Schulbesuche sein. Die Immunisierungen seien "freiwillig".
Eine Impfung von Jugendlichen ist in Deutschland allgemein auch ohne Empfehlung möglich. Impfstoffe der Hersteller Biontech und Pfizer sowie Moderna sind regulär für sämtliche Menschen ab zwölf Jahren zugelassen.
Das von Bund und Ländern beschlossene Ende der kostenlosen Corona-Tests ab Oktober trifft auf große Zustimmung in der Bevölkerung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 66 Prozent, sie hielten die Entscheidung für richtig. 28 finden sie falsch, 6 Prozent machten keine Angaben.
Anders sieht es mit den Überlegungen aus, Ungeimpften gar keinen Zugang mehr zu bestimmten Lebensbereichen zu gewähren und ihnen zum Beispiel die Teilnahme an Veranstaltungen zu verwehren. Eine Mehrheit von 52 Prozent ist dagegen, 41 Prozent sind dafür, 7 Prozent machten keine Angaben.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten am Dienstag beschlossen, ab 11. Oktober keine kostenlosen Corona-Tests mehr anzubieten. Das trifft diejenigen, die noch nicht geimpft und auch nicht von einer Corona-Infektion genesen sind, weil ihnen nur mit einem negativen Test bestimmte Zugänge gewährt werden.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte nach dem Treffen am Dienstag erneut eine Debatte darüber ausgelöst, Nicht-Geimpfte ganz aus bestimmten Bereichen auszuschließen. Das werde "so oder so ab einem bestimmten Zeitpunkt kommen, und mir wäre es lieber, wir würden jetzt ehrlich drüber reden, als es zu vertagen bis nach der Bundestagswahl", sagte er.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag sie bei 36,2 – am Vortag hatte der Wert 35,0 betragen, vor einer Woche 23,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2126 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.30 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1183 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden vier Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es zwei Todesfälle gewesen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen lag sie bei 35,0 – am Vortag hatte der Wert 32,7 betragen, vor einer Woche 22,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 4728 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.01 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3127 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden drei Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es vier Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.821.013 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.679.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.867.
Der Anteil der vollständig gegen Corona geimpften Erwachsenen in Deutschland könnte einer Umfrage zufolge auf mehr als 80 Prozent steigen. In der repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 75 Prozent, dass sie schon mindestens einmal geimpft seien. Weitere 6 Prozent gaben an, sich noch impfen lassen zu wollen – zusammen sind das 81 Prozent. Noch im Mai lag diese Quote in einer vergleichbaren Umfrage nur bei 74 Prozent. Kurz vor Beginn der Impfkampagne im Dezember 2020 hatten sich erst 65 Prozent für eine Impfung entschieden.
In der aktuellen Erhebung gaben nur noch 13 Prozent an, sich nicht impfen lassen zu wollen – im Mai waren es noch 15 Prozent. Sechs Prozent haben sich bis heute noch nicht entschieden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am vergangenen Montag erklärt, sie hoffe auf eine Impfquote "deutlich über 70 Prozent und hin zu 80 Prozent". Das bezog sie aber auf die Gesamtbevölkerung. Für Kinder unter 12 Jahren ist noch kein Impfstoff zugelassen. Für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren hat die Ständige Impfkommission noch keine generelle Impfempfehlung ausgesprochen. Nach den offiziellen Zahlen sind 63,1 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens einmal geimpft.
Die Anzahl der Coronainfektionen in Deutschland steigen seit Wochen an. Am Samstag lag die Inzidenz einzelner Landkreise wieder bei über 100 Infizierten pro 100.000 Einwohner, wie aus dem Corona-Dashboard des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Trauriger Spitzenreiter ist der Berliner Bezirk Neukölln.
In dem Berliner Stadtteil liegt die Inzidenz am Samstag bei 100,9. Knapp dahinter liegt die Stadt Kiel mit einem Wert von 100,1. Wie das RKI meldet, sind dies die einzigen zwei Landkreise, bei denen die Inzidenz über der 100-Marke liegt. Auch Flensburg verzeichnet hohe Corona-Werte von 98,7.
In Neukölln ist zudem die Impfbereitschaft sehr gering, sagt Albert Ngwa, der zum interkulturellen Aufklärungsteam des Bezirks gehört. Diese soll bei maximal 50 bis 60 Prozent liegen.
Das Robert Koch-Institut hat die Unterstützung von Ärztevertretern für seine Forderung, infizierte Geimpfte auch dann per PCR-Verfahren zu testen, wenn sie nur leichte Symptome zeigen. Sowohl der Vorsitzende des Hausärzte-Verbands, Ulrich Weigeldt, als auch der Chef der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sprachen sich beim Redaktionsnetzwerk Deutschland dafür aus. Das RKI hatte die Forderung erhoben, weil die Testzahl in den Arztpraxen in den vergangenen Wochen stark gesunken ist. Zugleich nimmt der Anteil positiver Befunde zu.
Reinhardt sagte: "Mit steigenden Infektionszahlen wird es zeitversetzt zwangsläufig vermehrt Fälle geben, bei denen sich Geimpfte anstecken. Wir brauchen deshalb valide Informationen zu den Gründen. Wo kommen Impfdurchbrüche vor, bei welchen Impfstoffen treten sie vor allem auf und durch welche Vorerkrankungen werden sie eventuell begünstigt?" Das könne helfen, die Wirksamkeit der Impfstoffe weiter zu steigern und sie an Virusvarianten anzupassen.
Der SPD-Politiker Karl Lauterbach korrigierte derweil seine jüngste Forderung, bei kritischer Neuinfektionslage von Ungeimpften die sichereren PCR-Tests statt Schnelltests zu verlangen. Das sei doch nicht nötig, sagte er nun der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). Er erklärte das damit, dass Infizierte mit der Delta-Variante – also derzeit nahezu alle Corona-Infizierten – eine sehr hohe Viruslast haben und Schnelltests auf hohe Viruslasten sehr gut ansprechen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen lag sie bei 32,7 – am Vortag hatte der Wert 30,1 betragen, vor einer Woche 21,2. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 5644 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.27 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3206 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 11 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 24 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.816.285 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.677.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.864.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitagmorgen lag sie bei 30,1 – am Vortag betrug der Wert 27,6, vor einer Woche lag er bei 20,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 5578 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.59 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3448 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 19 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 24 Todesfälle gewesen.
Russland hat am Donnerstag eine Rekordzahl von mehr als 800 Corona-Toten gemeldet. Innerhalb von 24 Stunden wurden nach Angaben der russischen Regierung 808 Todesfälle registriert - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie vor anderthalb Jahren. Die Zahl der Neuinfektionen lag demnach bei 21.932.
In Russland breitet sich die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus seit Mitte Juni in rasantem Tempo aus. Die Hauptstadt Moskau ist von der dritten Infektionswelle besonders betroffen. Trotzdem gibt es in Russland kaum noch Beschränkungen, an die Maskenpflicht in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln hält sich fast niemand.
Insgesamt hat Russland laut der amtlichen Statistik seit Beginn der Pandemie schon mehr als 168.000 Todesfälle registriert. Experten gehen allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. Die russische Statistikbehörde Rosstat hatte Ende Juni erklärt, bei einer weiter gefassten Definition von Corona-Toten gebe es in Russland schon mehr als 300.000 Todesopfer.
Angesichts stagnierender Corona-Infektionszahlen will die britische Regierung von kommender Woche an die Pflicht zur Selbstisolation für Geimpfte bei Kontakt mit Infizierten aufheben. Wie das Gesundheitsministerium in London mitteilte, werden zweifach geimpfte Erwachsene und Minderjährige künftig lediglich dazu aufgefordert, einen Corona-Test zu machen, sollten sie als Kontaktpersonen identifiziert werden. Bislang mussten sie eine zehntägige Quarantäne einhalten, was teilweise zu Personalengpässen in einigen Branchen geführt hatte.
Die Regierung in London sieht sich in ihrer Öffnungsstrategie bestätigt und will den Kurs konsequenter Lockerungen nun fortsetzen. Am 19. Juli waren im größten britischen Landesteil England fast alle Corona-Regeln aufgehoben worden. Der von Experten erwartete Anstieg der täglichen Neuinfektionen auf bis zu 100.000 oder sogar mehr blieb aber bislang aus. Die Regierung führt das auf die erfolgreiche Impfkampagne zurück. Mehr als 75 Prozent der Erwachsenen im Vereinigten Königreich haben bereits zwei Impfdosen erhalten.
Nach Melbourne und Sydney müssen auch die Bewohner der australischen Hauptstadt Canberra mindestens sieben Tage lang in einen Lockdown. Zuvor sei in der Stadt erstmals seit einem Jahr ein Corona-Fall bestätigt worden, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Es ist das erste Mal seit Beginn der Pandemie, dass in Canberra und der Region Australian Capital Territory (ACT) wieder strenge Maßnahmen verhängt werden, wie die Zeitung "The Age" berichtete. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen.
Im Laufe des Donnerstag seien drei weitere Menschen in Canberra positiv auf Corona getestet worden, die mit dem ersten Fall in Zusammenhang stünden, so die Gesundheitsbeauftragte der Region, Kerryn Coleman. "Dies ist bei weitem das schwerwiegendste Risiko für die öffentliche Gesundheit, dem das ACT in den letzten zwölf Monaten ausgesetzt war", hieß es in einer Mitteilung des örtlichen Gesundheitsministeriums.
Die Regeln sollten um 17 Uhr (Ortszeit) in Kraft treten. Der Ende Juni verhängte Lockdown im Bundesstaat New South Wales mit der Millionenmetropole Sydney war zuletzt bereits bis Ende August verlängert worden. Die Behörden verzeichneten hier am Donnerstag mehr als 340 neue Fälle. In Melbourne waren die Maßnahmen am Mittwoch um eine Woche verlängert worden.
Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern war wegen extrem strikter Regeln lange sehr erfolgreich im Kampf gegen die Pandemie. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante häufen sich nun aber die Lockdowns. Bisher sind nur 19 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat in ihrem Routinebericht mitgeteilt, dass sie die Impfstoffe von Biontech und Moderna auf weitere Nebenwirkungen prüft. Dabei wird geguckt, ob gewisse seltene Symptome, die in kleinen Gruppen aufgetreten sind, als Nebenwirkungen eingestuft werden. Dabei handelt es sich um eine allergische Hautreaktion und Nierenleiden.
Um wie viele Fälle es sich dabei handelt, wurde nicht genannt. Es sollen sich aber um eine kleine Anzahl an Meldungen handeln. Die beiden Impfstoffhersteller haben sich dazu bislang nicht geäußert. Deren Aktienkurse brachen nach der Meldung zwischenzeitlich ein. Biontech verlor bis zu 14 Prozentpunkte, Moderna bis zu 16 Prozentpunkte.
Neuseeland wird seine Grenzen für ausländische Reisende voraussichtlich Anfang 2022 erstmals wieder öffnen. Dies sei möglich, weil es schon ab September für alle Neuseeländer ein Impfangebot geben soll – drei Monate früher, als geplant, wie Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Donnerstag ankündigte. Der Inselstaat im Südpazifik hatte sich im März 2020 weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Nur noch neuseeländische Staatsbürger und Menschen mit Wohnsitz im Land durften einreisen. Im April hatte die Regierung einen Reisekorridor mit dem Nachbarland Australien eröffnet, der aber Ende Juli wegen einer Corona-Welle in Down Under wieder geschlossen wurde.
Vollständig Geimpfte aus Staaten mit niedriger Inzidenz dürfen den Plänen zufolge wieder quarantänefrei nach Neuseeland. Ungeimpfte und Menschen aus Hochrisikogebieten müssen hingegen weiter 14 Tage in Isolation. Das Land mit fünf Millionen Einwohnern gilt weltweit als Vorzeigestaat im Kampf gegen die Pandemie. Bislang wurden nur rund 2900 Infektionen bestätigt, 26 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Schon lange gibt es in Neuseeland wieder Großveranstaltungen mit Zehntausenden Besuchern.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Donnerstagmorgen lag sie bei 27,6 - am Vortag hatte der Wert 25,1 betragen, vor einer Woche lag er bei 19,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 5638 Corona-Neuinfektionen.
Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3539 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 17 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 26 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.805.063 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.673.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91 834.
Der stellvertretende Bundesvorsitzender für Programmatik der Jungen Liberalen Nemir Ali kritisiert die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz: "Eine Testpflicht für den Zugang zu Innenräumen ab einer Inzidenz von über 35 zwingend vorzuschreiben ist unverhältnismäßig."
„Impfungen sind der beste Schutz vor dem Coronavirus und der Weg zurück in die Normalität. Die MPK hätte ihren Fokus daher besser auf konkrete Strategien zur Beschleunigung der Impfkampagne legen sollen, statt auf neue Grundrechtseinschränkungen", sagt der 24-Jährige.
Weiterhin sollten die Impfangebote "so einfach und niedrigschwellig wie möglich gemacht werden." Dabei hat er auch einen direkten Vorschlag, wo diese eingesetzt werden können: "Es braucht jetzt kreative Lösungen statt starren Bürokratismus und Freiheitseingriffe. Mehr mobile Impfteams können dazu einen Beitrag leisten, denn nicht nur im Impfzentrum und beim Hausarzt, sondern auch beispielsweise in Fitnessstudios, Kneipen, Shisha-Bars und Clubs können Aufklärungsgespräche und Impfungen erfolgen."
Dazu fehlt Ali die Aussicht auf Besserung: "Wir befinden uns seit über einem Jahr im Ausnahmezustand und die MPK konnte bisher nicht erklären, wie sie sich den Weg zurück in die Normalität vorstellt und wann alle Freiheitseinschränkungen enden können."
Der Bundessprecher der Linksjugend Jan Schiffer kritisiert die Abschaffung der kostenlosen Schnelltests und auch die entfallenen Quarantäne-Regelungen für Immunisierte. Diese Entscheidungen seien "grundlegend falsch." Weiterhin sieht er keine Beschlüsse oder Aussichten für die Schulen: " Was ist mit der flächendeckenden Anschaffung von Luftfiltern in allen Klassenzimmern, damit nach den Sommerferien ein gesicherter Schulbetrieb starten kann?"
Nach den Beratungen von Bund und Ländern zur Corona-Strategie sieht Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek noch Nachbesserungsbedarf bei den Indikatoren. "Bei dem Thema Inzidenz und weitere Faktoren hätte ich mir schon gewünscht, dass man vielleicht klarere Parameter gefunden hätte. Da ist der Bund auch nochmal gefordert, was vorzulegen", sagte der CSU-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk.
Bei den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am Dienstag waren die Indikatoren ein Thema. Besonders die Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 sei eine "wichtige Größe zur Beurteilung des Infektionsgeschehens". Daneben wurde betont, dass Bund und Länder "alle Indikatoren, insbesondere die Inzidenz, die Impfquote, und die Zahl der schweren Krankheitsverläufe sowie die resultierende Belastung des Gesundheitswesens berücksichtigen", um die Corona-Maßnahmen gegebenenfalls anzupassen. Holetschek verwies weiterhin auf den Appell, sich impfen zu lassen. Im ZDF-"Morgenmagazin" sagte er: "Das Impfen hilft uns aus der Pandemie, nicht das Testen." Die Abschaffung der kostenfreien Corona-Schnelltests ab dem 11. Oktober sei richtig. Die Solidargemeinschaft könne nicht mehr dafür aufkommen, "wenn der eine oder andere sagt: Ich lasse mich nicht impfen, weil ich darauf warte, bis alle anderen geimpft sind."
Ab spätestens dem 23. August verlangen die Länder in den meisten Innenräumen die "3G-Regel". Heißt: Es darf nur hinein, wer geimpft, genesen oder negativ getestet ist. Dabei darf der Schnelltest nicht älter als 24 Stunden sein, der PCR-Test maximal 48 Stunden. Die Testpflicht gilt für den Besuch von Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern, Gaststätten (Innenbereich), Theatern, Sportveranstaltungen, Friseuren/Körperpflege, Fitnessstudios und Hotels/Pensionen. Ausnahmen gelten lediglich für Kinder unter sechs Jahren, alle Schüler und Genesene. Länder können die "3G-Regel" bei niedrigen Infektionszahlen aussetzen. Konkret heißt es bei unter 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Ab 11. Oktober wird der Staat nicht mehr für Schnelltest bei Ungeimpften aufkommen, sofern sie sich impfen lassen können. Ausgenommen sind Personen unter 18 und Schwangere. Ein Schnelltest wird zwischen zehn und zwölf Euro kosten.
Für Geimpfte entfallen jegliche Quarantäne-Pflichten, selbst wenn sie aus einem Hochrisikogebiet kommen. Ungeimpfte müssen zehn Tage in Quarantäne, können sich aber nach fünf Tagen freitesten. Die Maskenpflicht bleibt für alle bestehen. Neben der 7-Tage-Inzidenz sind auch die Impfquote, die Zahl der schweren Krankheitsverläufe und die Belastung des Gesundheitswesens wichtige Indikatoren, um die Corona-Maßnahmen gegebenenfalls anzupassen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Mittwochmorgen lag sie bei 25,1 - am Vortag hatte der Wert 23,5 betragen, vor einer Woche lag er bei 18,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4996 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3571 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 14 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 25 Todesfälle gewesen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält in der Corona-Politik eine Bevorzugung von Geimpften und Genesenen gegenüber negativ Getesteten weiterhin für sinnvoll. "Wir werden uns einer Debatte über 2G auf Dauer nicht verstellen können", sagte Söder am Dienstag nach einer Ministerpräsidentenkonferenz der 16 Bundesländer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin.
Die nun gefundene "3G-Lösung", die negativ auf Corona Getestete mit Geimpften praktisch gleichstellt, werde vermutlich nicht das Ende der Diskussion sein, sagte Söder. "Wir testen wie die Weltmeister." Die Erfahrung zeige aber auch: Testen alleine reiche nicht.
Die Corona-Impfung werde auch weiterhin freiwillig sein, sagte Söder. Wer sich nicht impfen lassen wolle, müsse aber auch ein Stück Verantwortung tragen. Der Steuerzahler könne nicht mit der Finanzierung von kostenlosen Tests auf Dauer für die zahlen, die sich gegen eine Impfung entschieden hätten. Auf der anderen Seite würden Geimpfte auch ihre verfassungsmäßig garantierten Rechte einfordern.
Erleichterungen soll es für Schüler geben, für die aufgrund ihres Alters eine Impfung noch nicht ohne weiteres empfohlen wird. Der Schülerausweis solle künftig zum Testnachweis werden, sagte Söder. Schüler würden regelmäßig im Unterricht getestet und könnten dies über ihren Schülerausweis dann auch nachweisen.
Es gebe derzeit noch keine gebräuchliche "Glücksformel", die die Sieben-Tage-Inzidenz mit dem Grad der Hospitalisierungen in Einklang bringe, sagte Söder. Die Politik sei bereit, darüber zu reden. Die Fachleute müssten nun aber eine gebräuchliche Formel entwerfen.
Sportgroßveranstaltungen dürfen zunächst nur vor maximal 25.000 Zuschauern stattfinden. Das haben die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am Dienstag bei ihrer Konferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel beschlossen. "Die Länder sind sich einig, dass über die 3G-Regelung hinaus bei Sportgroßveranstaltungen oberhalb einer absoluten Zahl von 5000 Zuschauenden die zulässige Auslastung bei maximal 50 Prozent der jeweiligen Höchstkapazität liegt, jedoch nicht bei mehr als insgesamt 25.000 Zuschauenden", heißt es im Beschlusspapier.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte, man sehe, "dass wir uns etwas zutrauen können, zulassen können, aber nicht in jeder Form, weil wir nicht komplett über den Berg sind." Die Zahl von 25.000 Besuchern mache deutlich, dass Großveranstaltungen möglich seien, "aber mit Regeln, mit Abständen, die berücksichtigt werden können bei der Veranstaltung", betonte Müller. Außerdem gelte es zu vermeiden, dass es davor oder danach zu großen Ansammlungen komme, wo Gefährdungen entstünden. Auch Bayern werde nach guten Erfahrungen bei der Fußball-EM – wo München deutscher Spielort war – die maximale Zahl an Zuschauern ausschöpfen, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Man wolle die sogenannte 3G-Regel – also der Zugang für Geimpfte, Genesene und Getestete – unter anderem auch bei Sportveranstaltungen in Innenräumen und beim Sport im Innenbereich durchsetzen, sagte Bundeskanzlerin Merkel (CDU). Die Länder können aber Regelungen vorsehen, dass die 3G-Regel ganz oder teilweise ausgesetzt werden kann. Dafür muss ein Landkreis eine Inzidenz stabil unter 35 haben oder das Indikatorensystem eines Landes muss ein vergleichbar niedriges Infektionsgeschehen widerspiegeln, so dass ein Anstieg der Infektionen durch eine Aussetzung der Regelung nicht zu erwarten ist.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat die Entscheidung zum Ende der kostenlosen Corona-Bürgertests von Bund und Bundesländern verteidigt. Wer sich gegen ein Impfangebot entscheide, könne nicht auf Dauer damit rechnen, dass ihm die "Solidargemeinschaft" die Folgen seiner Entscheidung finanziere, sagte Müller am Dienstag in Berlin nach einer Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten.
Müller rief die Bevölkerung zugleich eindringlich zu Impfungen gegen Corona auf. Der Impffortschritt in Deutschland sei "gut", aber mit einer Impfquote von derzeit rund 60 Prozent noch nicht ausreichend. "Die Gruppe der Ungeimpften ist zu groß. Da gibt es nichts drumherum zu reden", sagte Berlins Regierungschef. Eine viel höhere Impfquote sei notwendig, um die inzwischen wieder zurückgewonnen "Freiheiten" in der Coronakrise auch abzusichern.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts steigender Infektionszahlen eindringlich dazu aufgerufen, Angebote zu Corona-Impfungen wahrzunehmen. Es gebe jetzt genug Impfstoff, sagte Merkel am Dienstag nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten. Damit schütze jeder sich selbst, aber auch diejenigen, die nicht geimpft werden könnten. Dies sei "ein Beitrag für die Gemeinschaft". Das Impftempo in Deutschland habe derzeit aber erheblich nachgelassen.
Merkel sagte, es wäre gut, bei der Impfquote "deutlich über 70 Prozent und hin zu 80 Prozent zu kommen", was im Augenblick nicht als gesichert angesehen werden könne. Vollständig geimpft sind derzeit 55,1 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Die Kanzlerin betonte grundsätzlich: "Wir wollen alle, dass wir mit niedrigschwelligen Maßnahmen den Anstieg der Infektionszahlen eindämmen können." Für diejenigen, die nicht geimpft seien, solle daher auf Tests gesetzt werden. Auch angesichts der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus bleibe zudem der Basis-Schutz mit Abstand und Maskenpflicht etwa im Einzelhandel und in öffentlichen Verkehrsmitteln für alle verbindlich vorgeschrieben.
Der Bund wird ab dem 11. Oktober nicht mehr die Kosten für Corona-Schnelltests für alle Bürger übernehmen. Wer sich nicht impfen lässt und zum Beispiel für einen Restaurantbesuch einen negativen Test braucht, muss diesen dann selbst bezahlen. Ausnahmen gelten nach einem Beschluss von Bund und Ländern vom Dienstag für Personen, die nicht geimpft werden können oder für die es keine allgemeine Impfempfehlung gibt. Das seien insbesondere Schwangere und Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
In dem Beschlusspapier wird darauf hingewiesen, dass die kostenlosen Bürgertests einen wichtigen Beitrag dazu geleistet hätten, die dritte Corona-Welle zu brechen. Da mittlerweile allen Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot gemacht werden könne, sei die dauerhafte Übernahme der Kosten für alle Tests durch den Bund und damit den Steuerzahler nicht angezeigt.
Die ersten Beschlüsse beim Corona-Gipfel stehen fest: Ab dem 23. August soll eine Testpflicht für Ungeimpfte eingeführt werden – zum Beispiel für Gastronomien, Veranstaltungen oder Gottesdienste. Das hat der "Tagesspiegel" aus Verhandlungskreisen erfahren. Allerdings soll es den Städten und Landkreisen bis zu einer Inzidenz von 35 freigestellt sein, ob sie diese auch einführen. Ab dem 11. Oktober werden zusätzlich auch Corona-Schnelltests kostenpflichtig. Geimpfte und Genesene sollen von einer Testpflicht ausgenommen werden, heißt es in der Beschlussvorlage.
Geimpfte und Genesene bekommen ihre Freiheiten beinahe vollständig zurück – mit Ausnahme der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Einzelhandel.
Kurz nach 13 Uhr ist der Gipfel am Dienstagnachmittag gestartet. Doch bereits jetzt sickern erste Details durch: So will Kanzlerin Angela Merkel die Infektionszahlen möglichst schnell senken und fordert die Ministerpräsidenten dazu auf, schnell zu handeln.
Ein wichter Diskussionspunkt ist der aktuell noch kostenlose Corona-Test für die Menschen in Deutschland. Viele Ministerpräsidenten haben sich dafür ausgesprochen, dass Corona-Tests ab Herbst den Bürgern nicht mehr kostenlos zur Verfügung stehen sollen.
Bayerns Ministerpräsident Söder twittert: "Wir müssen die Impfbereitschaft erhöhen. Wer ein Impfangebot hatte und es bewusst ausschlägt, soll ab Oktober nicht mehr kostenlos testen können."
In einer Beschlussvorlage haben sich Bund und Länder wohl auf erste Regeln für die Corona-Strategie im Herbst geeinigt. Das berichtet die "Bild". Demnach sollen Geimpfte und Genesene von Testauflagen und Quarantäne-Regelungen bei einer Rückreise aus Hochinzidenzgebieten ausgenommen werden. Dazu müssen Ungeimpfte für alle Veranstaltungen mit strengeren Testpflichten rechnen. Ob Schnell- oder PCR-Test steht dem Bericht zufolge noch nicht fest. Die Gratis-Schnelltest sollen ab Oktober wegfallen, die Maskenpflicht wird verlängert und auch Hygienekonzepte bleiben Pflicht.
Einen ausführlichen Überblick der weiteren Themen, über die heute bei der Ministerpräsidentenkonferenz beraten werden, kannst du hier nachlesen.
Vor den Beratungen zwischen Bund und Ländern zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie hat der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz die geplante Testpflicht für Ungeimpfte unterstützt. "Wer nicht mit einer Impfung nachweisen kann, dass er sicher ist für Andere, muss einen Test machen", sagte Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin.
Er gehe davon aus, dass die Testpflicht in Innenräumen ausgeweitet werde. "Wir werden sehen, dass wir vor allem Dingen für die Innenräume verbindlich festlegen, dass wir auch dort einen Testnachweis brauchen." Müller nannte als Beispiele Hotels, Restaurants und große Veranstaltungen. Dort würden Tests von Ungeimpften erwartet. Einkaufen sei davon ausgenommen.
Müller gehe nach eigenen Angaben davon aus, dass die kostenlosen Corona-Schnelltests Mitte Oktober abgeschafft würden. "Dann hat ab jetzt jeder acht Wochen Zeit, sich impfen zu lassen", sagte Müller. Wer dieses Angebot nicht in Anspruch nehme, müsse für Tests bezahlen. Die sogenannte 3G-Regel (Getestet, Geimpft, Genesen) werde bestehen bleiben.
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