An Youtuber Rezo (links) hat CDU-Chefin AKK (rechts) immer noch zu knabbern.Bild: imago/watson-montage
Deutschland
Bei den Landtagswahlen im Osten massiv an Stimmen verloren. Die Stimmung: mies. Die persönlichen Umfragewerte: im Keller.
Kurz: CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat schon bessere Zeiten erlebt.
Zudem droht ihr auf dem anstehenden CDU-Parteitag in Leipzig auch noch deftiger Gegenwind aus den eigenen Reihen. Und was macht man, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht? Richtig. Demut zeigen. Fehler eingestehen.
Genau das macht AKK in einem am Dienstag veröffentlichten Interview für die ARD-Dokumentation "Die Notregierung – Ungeliebte Koalition". Die Sendung soll am 2. Dezember ausgestrahlt werden.
Die Fehler der AKK
AKK räumt darin Fehler und schlechtes Krisenmanagement im ersten Amtsjahr ein.
"Das ist natürlich nicht spurlos an mir vorübergegangen. Das kann man
an Umfragewerten sehen, das kann man natürlich auch an Diskussionen
in der Partei sehen", sagte Kramp-Karrenbauer
Und: "Eine Partei, die CDU insbesondere, will natürlich immer eine
Vorsitzende, von der sie weiß: Die steht da vorne, auf die kann ich
mich verlassen, die macht keine Fehler", sagte Kramp-Karrenbauer der
ARD. "Und das war ein Fehler. Und das hat die Partei natürlich
wahrgenommen", sagte sie vor dem Hintergrund ihres Krisenmanagements.
"Katastrophal, total unbeholfen", kurz: die Antwort auf Rezo
Selbstkritisch äußerte sie sich auch über die Reaktion auf ein CDU-kritisches Video des Youtubers Rezo. "Die Entscheidungen, wann
reagieren wir, wie reagieren wir, sind in einer unglaublichen Hektik
gefallen, wo jeder der Beteiligten immer zwischen zwei
Wahlkampfauftritten gerade mal fünf Minuten Zeit hatte, um
miteinander zu telefonieren. Das war grundlegend falsch." Die CDU
hätte "von Anfang an sehr schnell eine Reaktion setzen müssen gegen
das Video. Es wäre erst einmal egal gewesen, welche Reaktion. Sie
hätte nur sehr schnell erfolgen müssen."
Noch schärfer urteilt Innenminister Horst Seehofer (CSU) über das
Krisenmanagement der CDU-Spitze auf das Video: "Die Reaktion war
katastrophal, total unbeholfen. Später dann der Versuch, das mit
einem Video zu beantworten, einmal aus der CDU, dann aus der CSU – das war einfach nicht gut."
Showdown auf dem CDU-Parteitag?
Mit Spannung wird erwartet, wie die Delegierten auch angesichts
der anhaltend schlechten Umfragewerte auf die Rede der Vorsitzenden
zu Beginn des Parteitags am Freitag reagieren. Ex-Unionsfraktionschef
Friedrich Merz, ihr knapp unterlegener Kontrahent bei der Wahl zum
Parteivorsitz, hat ebenfalls eine Rede angekündigt. Intern schwelt in
der CDU eine Debatte über die künftige Kanzlerkandidatur.
(ts/dpa)
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