Drei Tage dauert die Afrika-Reise von Angela Merkel. Am Donnerstagabend kam die Bundeskanzlerin an ihrer dritten und letzten Station an: Sie wurde vom nigrischen Präsidenten Mahamadou Issoufou mit militärischen Ehren empfangen.
Doch die Reise von Merkel verlief nicht ohne Aufreger.
Die gute Nachricht vorweg: Der Regierungsflieger der Kanzlerin brachte Merkel überall hin, wo sie hinsollte. Keine Selbstverständlichkeit.
Bei der Ankunft in Ouagadougou gab es am Mittwoch einen ruppigen Moment. Burkinische Sicherheitskräfte blockierten Journalisten. Mitarbeiter der Botschaft und des Bundespresseamtes entschärften die Situation dann, berichtet die "Bild"-Zeitung.
Für Merkel selbst lief das Treffen ohne Probleme ab. Hinterher zeigte sich die Kanzlerin besorgt über die Sicherheitslage in Burkina Faso. In den Staaten der sogenannte Sahel-Zone (die Übergangszone zwischen Sahara und der Feuchtsavanne) verüben Dschihadisten immer wieder Anschläge und Attacken.
Am Mittwoch besuchte Merkel noch in Mali Bundeswehr-Soldaten. Sie dankte den rund 850 Soldaten für ihren Einsatz.
Dann ging es weiter nach Niger. Schon vorab aber gab es Kritik an der EU und auch an Merkel.
"Wenn man bedenkt, welche Rolle wir bei der Reduzierung der Flüchtlingsströme gespielt haben, haben wir nicht substanziell von Investitionen profitiert", sagte der nigrische Innenminister Mohamed Bazoum der Zeitung "Die Welt". Sein Land erlebe "diesbezüglich eine kleine Enttäuschung".
Merkel war noch nicht einmal da, da wusste sie schon, was sie erwarten würde: kein ganz einfacher Besuch.
Merkel will Niger mit einer Reihe von Initiativen unterstützen:
Präsident Issoufou empfing Merkel. Bei einer Pressekonferenz wurde die Bundeskanzlerin dann auch auf die Kritik des nigrischen Innenministers angesprochen. Es sei schon viel passiert, so die Antwort der Bundeskanzlerin
Issoufou habe aber nachgelegt: "Die Bevölkerung ist der ungeduldig." So berichtet es der "Welt"-Reporter Robin Alexander.
Merkels Afrika-Politik wird zu ihrem Vermächtnis als Kanzlerin gehören. Die größeren und kleineren Aufreger auf ihrer dreitägigen Tour machen deutlich: Die Afrika-Politik ist noch eine Baustelle.
(ll / mit Material von dpa und afp)