Bundespräsident Steinmeier.Bild: reuters
Deutschland
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appelliert in seiner Weihnachtsansprache (25. Dezember) an
Bürgerinnen und Bürger, ihre Verantwortung für die
Demokratie wahrzunehmen. Hier seine wichtigsten Aussagen im Überblick:
Steinmeier über die Demokratie
Deutschland lebe seit 30 Jahren "in Einheit, Freiheit und Demokratie. Nur: Nehmen wir das bitte nicht als selbstverständlich! Wir brauchen die Demokratie – aber ich glaube: derzeit braucht die Demokratie vor allem uns. (...)
"Was die Demokratie braucht, sind selbstbewusste Bürgerinnen und Bürger – mit Zuversicht und Tatkraft, mit Vernunft, Anstand und Solidarität. Ich weiß: Alles das steckt in uns, steckt in Ihnen, steckt in dieser gesamten Gesellschaft. Und deshalb glaube ich an uns. Deshalb glaube ich an dieses Land.
Sie alle sind Teil dieser Demokratie. Indem Sie wählen gehen, indem Sie sich politisch einmischen – auf einer Straßendemo oder in einer Partei oder in einem Gemeinderat, wo an vielen Orten heute so dringend Nachwuchs gesucht wird. Kurzum: Sie alle haben ein Stück Deutschland in Ihrer Hand!"
Steinmeier über den Anschlag auf eine Synagoge in Halle
Dieses Bild der Eingangstür der Synagoge "hat sich mir tief
eingeprägt". Es sei ein Wunder, dass sie den 20 Schüssen des
Angreifers standgehalten habe. Diese Tür stehe aber für noch mehr.
"Sie steht auch für uns. Sind wir stark und wehrhaft? Stehen wir
genügend beieinander und fest zueinander?"
Ein Appell:
"Die Antwort, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die geben auch Sie. Sie stehen auf und halten dagegen, wenn im Bus Schwächere angepöbelt werden; wenn jemand, der anders aussieht, beleidigt wird; wenn auf dem Schulhof, in der Kneipe rassistische Sprüche fallen.
Sie haben Ihre Stimme im Netz und auch in den Sozialen Medien. Sie entscheiden, ob die krassesten und lautesten Parolen mit immer neuen Klicks belohnt werden oder ob Sie auf Fakten, Vernunft und bessere Argumente setzen. Sie packen an: ob in der Nachbarschaft oder im Verein, ob im Ehrenamt oder im Hauptamt. Auch heute Abend wieder: Tausende, Zehntausende auf den Polizeiwachen, in Krankenhäusern oder in Pflegeheimen."
Steinmeier über die Streitkultur
Nach seiner Mahnung vom vergangenen Jahr, auch mal mit Menschen
anderer Meinung zu reden, habe er heute den Eindruck, dass
"tatsächlich in diesem Jahr – landauf, landab – mehr miteinander
gesprochen, auch mehr miteinander gestritten" werde.
Aber: "Wie wird
aus Reibung wieder Respekt? Wie wird aus Dauerempörung eine
ordentliche Streitkultur?", fragt der Präsident die Bürger. Manche
stellten sie die Frage: "Trennt uns inzwischen sogar mehr als uns
miteinander verbindet?"
Er schließt mit den Worten: "Mut und Zuversicht – das wünsche ich Ihnen und uns allen für das kommende Jahr. Gesegnete Weihnachten
(ll/dpa)
Laut Medienberichten rückt Israel nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad auf den Golanhöhen auf syrisches Staatsgebiet vor. Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu sprach in diesem Kontext von einem "historischen Tag".