Bayerns stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatte sich gegen eine Dragqueen-Lesung für Kinder ausgesprochen. Bild: dpa / Peter Kneffel
Deutschland
Schrill und bunt – anscheinend ist das nichts für Bayerns Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Mit seiner Kritik an der Familienlesung mit Dragqueens wie "Eric BigClit" und "Vicky Voyage" sorgte er für reichlich Wirbel in den sozialen Netzwerken.
"Das ist Kindswohlgefährdung und ein Fall fürs Jugendamt, keine Weltoffenheit, wie es die Grünen verharmlosen", sagt Aiwanger gegenüber der "Bild"-Zeitung und fordert den Stopp der Veranstaltung. Auch vonseiten der Christlich-Sozialen Union in Bayern hagelt es kräftig Kritik an der Dragqueen-Lesung.
Dragqueen-Lesungen wie hier in Österreich findet die CSU offenbar gar nicht gut.Bild: APA / Eva Manhart
CSU-Generalsekretär Martin Huber spricht etwa auf Twitter von "woker Frühsexualisierung". CSU-Stadtrat Hans Theiss fragt sich öffentlich: "Sexualkunde durch Drag Queens für vierjährige Kinder – ist das wirklich euer Ernst?". Die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss München-Bogenhausen will laut Medienberichten das Event verbieten lassen.
Eine Welle an Kritik, die nicht ohne Folgen bleibt: Die Veranstalter:innen des Christopher Street Day (CSD) erteilen der CSU nun einen Korb.
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Beim diesjährigen Christopher Street Day am 24. Juni darf kein Wagen der CSU mitfahren. "Der CSD hat eine Anmeldung der CSU für die PolitParade abgesagt", teilen die Organisator:innen in einer Pressemitteilung mit.
Dieses Jahr ist die CSU beim Christopher Street Day ausgeladen.Bild: dpa / Helmut Fricke
Weiter heißt es: "Die Partei hat sich in den Augen der Veranstalter:innen-Vereine insbesondere in den letzten Tagen wieder klar für eine Teilnahme am Münchner CSD disqualifiziert."
Christopher Street Day in München: CSU sei nicht erwünscht
Die CSU erfülle demnach nicht die Voraussetzung, um beim Christopher Street Day in München dabei zu sein. In der Pressemitteilung heißt es:
"Denn Voraussetzung für eine Teilnahme ist der glaubhafte und konsequente Einsatz für gleiche Rechte und gesellschaftliche Akzeptanz aller queeren Menschen (LGBTIQ*). Durch die jüngsten Forderungen von Teilen (nicht nur) der Münchner CSU zum Verbot einer Drag-Lesung in der Münchner Stadtbücherei scheint dies wenig glaubhaft."
Schon beim Christopher Street Day 2017 hatten die Teilnehmenden wohl keinen Bock auf die CSU. Bild: imago/Pacific Press Agency / Alexander pohl
Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sich die Partei mit der Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe mit der zwischen Mann und Frau immer noch schwertäte, wie das neue Grundsatzprogramm beweise.
Vielfalt wird in Bayern wohl nie sichtbarer gelebt und gefeiert als auf dem CSD. Die Parade zieht Tausende Besucher:innen an. Dabei ziehen buntgeschmückte Lastwägen von Vereinen, Parteien und Organisationen durch die Straßen der Innenstadt. Dieses Jahr nicht mit dabei: die Christsozialist:innen.
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Tobias Oliveira Weißmantel (46), Geschäftsführer der Münchner Aids-Hilfe (CSD-Mitgesellschafter), sagte gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Es soll ein Fest werden, über das wir uns freuen sollen. Die Kritik hat uns erschüttert, weil sie polemisch war. Es geht bei Drags überhaupt nicht um Sexualisierung. In diesem Fall sind es verkleidete Menschen, die aus kindgerechten Büchern vorlesen."
Der Widerstand gegen die Nominierungen des gewählten Präsidenten wächst.
Mit Matt Gaetz als Justizminister hat es nicht geklappt. Der Abgeordnete aus Florida war im Kongress so verhasst, sein Leistungsausweis so dürftig und sein sexuelles Gebaren derart widerlich, dass selbst die Senatoren der Grand Old Party bockten. Gaetz musste sich zurückziehen.