Robert Habeck wurde von den Grünen nicht zum Kanzlerkandidaten gekürt.Bild: dpa / Kay Nietfeld
Deutschland
Grünen-Chef Robert Habeck hat die Nominierung seiner
Co-Vorsitzende Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin als
"persönliche Niederlage" bezeichnet. "Nichts wollte ich mehr, als
dieser Republik als Kanzler zu dienen. Und das werde ich nach diesem
Wahlkampf nicht", sagte er in einem Interview der "Zeit". Trotzdem
hätten die Grünen nun die Chance, mit einem geschlossenen, klugen
Wahlkampf das Kanzleramt zu erobern. "Und das ist größer als das, was
man sich persönlich zutraut oder will."
Der Tag der Entscheidung sei aber "der schmerzhafteste in meiner
politischen Laufbahn" gewesen, sagte Habeck. "Oder sagen wir lieber:
der schwerste." Sein Beitrag zum Erfolg werde nun sein, die
"Entscheidung nach außen zu vertreten und daraus, obwohl sie für mich
eine persönliche Niederlage ist, einen politischen Sieg zu machen".
Statt Kanzlerkandidat will Robert Habeck nun Minister werden
Der Grünen-Vorstand hatte am Montag Baerbock als Kanzlerkandidatin
nominiert. Zuvor hatten sich die beiden Parteivorsitzenden
untereinander geeinigt. "Dass Annalena eine Frau ist in einem
ansonsten männlichen Wahlkampf, war ein zentrales
Kriterium", sagte Habeck zur Entscheidungsfindung. Baerbock tritt
gegen CDU-Chef Armin Laschet und Vizekanzler Olaf Scholz von der SPD
an.
Für die Zeit nach der Wahl strebt Habeck nun ein Ministeramt an.
"Wenn wir es gut machen, werde ich Teil der Bundesregierung sein",
sagte er. "Die Wirklichkeit zu gestalten ist für mich der Sinn von
Politik. Das bedeutet für mich Verantwortung."
(lfr/dpa)
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