Das Jahr 2023 war, das kann man kaum anders sagen, turbulent. Auch für die deutsche Politik. Mit den Weihnachtsfeiertagen stehen nun aber auch im politischen Berlin entspanntere Tage an. Waston hat bei Deutschlands Spitzenpolitiker:in nachgefragt: Wie feiern Sie Weihnachten und wie vermeiden Sie dabei Stress und Streitereien?
Arbeitsminister Hubertus Heil setzt auf das klassische Weihnachtsfest. Er sagt:
"Weihnachten feiern wir als Familie mit den Kindern zu Hause, rund um den Weihnachtsbaum. Wir kochen, spielen und lesen entspannt. Ich freue mich auf diese gemeinsame Familienzeit und versuche, möglichst selten auf mein Handy zu schauen."
Auch Bauministerin Klara Geywitz freut sich darauf, Zeit mir ihrer Familie zu verbringen. Sie sagt:
"Wie jedes Jahr werde ich Weihnachten im engsten Familienkreis verbringen. Gute Bücher und gutes Essen sind hilfreich, um ein schönes Fest zu haben."
SPD-Co-Chef Lars Klingbeil hofft, dass ihm die Feiertage zu einem frischen Blick verhelfen. Er sagt:
"Wie jedes Jahr freue ich mich total darauf, Weihnachten mit meiner Familie zu verbringen. Ich brauche dabei wirklich kein großes Drum und Dran. Wenn wir an den Feiertagen einfach alle zusammenkommen und entspannt Zeit miteinander verbringen, ist das genau das Richtige. Die große Politik hat dann hoffentlich mal Pause. Die Zeit in meiner Heimat, dem Heidekreis, erdet mich sowieso sehr, auch unabhängig von Weihnachten. Und wenn es dann zurück nach Berlin geht, habe ich wieder neue Kraft und einen frischen Blick auf die Dinge."
Auch der frisch gewählte Juso-Chef Philipp Türmer hat turbulente Wochen hinter sich. Zu seinen Weihnachtsplänen sagt er:
"Ich feiere mit meiner Familie. Ein bisschen Stress im Vorhinein gehört zu Weihnachten natürlich dazu. Umso schöner ist die Entspannung, wenn an Heiligabend alles geschafft ist."
Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, hofft ebenfalls auf ein entspanntes Weihnachtsfest:
"Beides feiere ich mit meiner Familie zu Hause im Sauerland. Und nach den letzten Wochen in Berlin freue ich mich auf ein paar ruhige Tage."
Die jüngste Abgeordnete im Bundestag, Emily Vontz, freut sich vor allem darauf, zur Ruhe zu kommen. Sie sagt:
"Weihnachten bedeutet für mich, Zeit mit meiner Familie zu verbringen und zur Ruhe zu kommen. Wie jedes Jahr werden wir an Heiligabend Fondue essen. Ich freue mich zu Hause zu sein, überall Kerzen anzuzünden und viele Weihnachtsplätzchen zu essen."
Die Co-Chefin der Grünen, Ricarda Lang, wurde erst vor wenigen Wochen in ihrem Amt bestätigt. Der Stress, in der ihre Partei in der Ampelkoalition steckt, geht auch an Lang nicht spurlos vorüber. Umso entspannter sollen die Feiertage werden:
"Ich verbringe Weihnachten wie jedes Jahr bei meiner Mutter auf der schwäbischen Alb. Stress muss ich dabei gar nicht vermeiden, denn Zeit mit meiner Familie bedeutet für mich Stressabbau. Ich freue mich sehr darauf, Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen. Spaziergänge mit dem Familienhund durch den Schnee und das ein oder andere gute Buch."
Ihrem Amtskollegen Omid Nouripour geht es da ähnlich. Er sagt:
"Ich freue mich sehr auf die Weihnachtstage mit meiner Familie. Ich verbringe sie entspannt zu Hause, da baue ich Stress ab. Gemeinsame Spaziergänge mit unserem Hund, ein gutes Buch, gescheite Musik – mehr brauche ich nicht."
Emilia Fester setzt sich bei den Grünen besonders für Kinder und Jugendliche ein. An Weihnachten verbringt sie mitunter auch chaotische Tage bei ihrer Familie. Abschalten kann sie trotzdem. Fester erzählt:
"Weihnachten feiere ich im größeren Kreis meiner gesamten Patchwork-Familie. Das ist total schön, weil es einer der wenigen Tage ist, wo einmal wirklich alle zusammen kommen. Bei so vielen Leuten ist das nicht immer ruhig, aber ich liebe dieses kreative Chaos! Es ist musikalisch, lustig und richtig harmonisch. Dafür bin ich sehr dankbar, weil es mir erlaubt vom stressigen Abgeordnetenalltag nach diesem Jahr ein wenig abschalten zu können."
Die klimapolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen, Ingrid Nestle, versucht es dahingegen bewusst ruhig anzugehen. Sie sagt:
"Weihnachten werde ich zu Hause feiern – mit meinem Mann, meinen Kindern und meinen Eltern. Wir gehen in die Kirche, singen Lieder, machen eine Bescherung und essen selbstgebackene Plätzchen. Ich genieße diese Zeit im Jahr sehr."
Bundesverkehrsminister Volker Wissing schaltet am liebsten in der Heimat bei seiner Familie ab; Stress bedeutet das für ihn allerdings keineswegs:
"Ich freue mich auf ein paar erholsame Tage zu Hause im Kreise meiner Familie in Rheinland-Pfalz. An Weihnachten stehe ich wie jedes Jahr am Herd und bekoche meine gesamte Familie. Das ist für mich Genuss und Entspannung und kein Stress."
Auch Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger begeht ein ganz traditionelles Weihnachtsfest im Kreise ihrer Familie. Sie erzählt:
"Die Weihnachtszeit verbringe ich mit meiner Familie, traditionell mit Kirchgang, mit den Nachbarn und Weihnachtsbaum. Es ist für mich die schönste Zeit des Jahres – ich genieße sie sehr."
Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann freut sich nach dem stressigen politischen Jahr auf ein paar erholsame Tage mit seiner Familie. Dafür hat er schon eine genaue Vorstellung. Er erzählt:
"Das war ein intensives politisches Jahr. Natürlich freue ich mich nun auf ein paar ruhigere Tage. Wir feiern ganz traditionell im Kreis der Familie und gehen an Heiligabend in die Kirche. Wir essen zusammen, dann werden die Geschenke ausgepackt. Die Tage werde ich für Zeit im Kreis meiner Liebsten nutzen, sicher viel lesen und vielleicht ein wenig Musik machen."
Abschalten funktioniert am besten, wenn man auch mal nicht über den Job sprechen muss. Das findet auch FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai:
"Weihnachten feiere ich mit der gesamten Familie. Dabei versuchen wir, nicht über Politik zu reden."
... möchte kein Statement abgeben, aber verbringt die Feiertage bei seiner Familie.
Die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag Ria Schröder hat einen genauen Ablaufplan für die Feiertage – Stress gehört für die junge Abgeordnete dabei jedoch ebenfalls dazu. Sie erzählt:
"Für mich ist Weihnachten rundum Familienfest – mit Stress und Streit genauso wie Geborgenheit und Gemütlichkeit." Schröder feiert Heiligabend mit ihren Geschwistern bei ihrem Vater und fährt dann weiter zu ihrer Mutter und Familie.
"Die mühsame Reiserei gehört dazu, genauso wie die alljährlichen Debatten um Weihnachtsgeschenke mit meinen Geschwistern – Koalitionsverhandlungen sind ein Klacks dagegen." Erholung gebe es dann zum Jahresende, "wenn ich mit meinem Mann in den Urlaub fahre. Das ist dann reiner Stressabbau."
CDU-Politikerin Serap Güler feiert mit ihrer Familie kein Weihnachten, stattdessen genießen sie die freie Zeit zusammen. Güler führt aus:
"Wir feiern kein Weihnachten, genießen aber die Zeit im Kreise der Liebsten mit guten Gesprächen und gutem Essen. In diesen Tagen gehe ich fast jeden Tag joggen, was zu meiner Ausgeglichenheit mehr beiträgt als alles andere. Das vermeidet oft Stress und Streiterei."
Die frühere Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner feiert Weihnachten sehr international. Sie sagt dazu:
"Mit meiner Familie in Guldental im Weingut. Kirchgang, gemeinsames Essen und dann Spielerunden. Am 2. Weihnachtsfeiertag seit über 20 Jahren: Truthahnessen mit engen Freunden – immer nach dem gleichen Rezept, einer der Freunde ist aus England. Also gibt es Plumpudding."
Für Dorothee Bär ist auch der weihnachtliche Trubel kein Stress:
"Weihnachten verbringe ich mit meiner wundervollen (Groß-) Familie in meiner Heimat in Franken. Und auch wenn Weihnachten in großen Familien immer viel Trubel bedeutet, so ist es für mich einfach immer am schönsten, wenn ich Zeit mit meinen Liebsten und vor allem mit unseren Kindern verbringen kann. Für mich ist das Weihnachtsfest das schönste Fest des ganzen Jahres. Ich liebe unsere Kindermette, die Traditionen und ehrlicherweise auch die Plätzchen und die Gans."
Roderich Kiesewetter rechnet mit wenig Stress an Weihnachten, zumindest dann, wenn es genügend Gesprächsstoff gibt. Er sagt:
"Kurz vor Weihnachten besuche ich jedes Jahr gemeinsam mit meinem Landtagskollegen Sicherheitseinrichtungen im Wahlkreis wie Polizei, DRK, Johanniter oder Malteser, um für den Einsatz und das Engagement zu danken. Die Feiertage selbst verbringe ich mit meiner Familie, meinen Eltern, Schwiegereltern und Enkeln. Streitereien gibt es nicht, denn ich bin so selten zu Hause, dass es in der Regel sehr viel zu erzählen gibt."
Für Mario Czaja bedeutet Weihnachten auch Küchendienst. Er sagt:
"Weihnachten feiern wir traditionell im Kreis der Familie. Wenn es dann doch mal stressig wird, entspanne ich gern beim Kochen. Ich stehe gern selbst in der Küche. Insbesondere zu Weihnachten. Dann gibt es bei uns traditionell Gans mit Rotkohl und Klößen."
Der frühere Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, freut sich besonders darauf, die Berliner Blase hinter sich zu lassen. Er sagt:
"Nach diesen turbulenten Wochen im Bundestag freue ich mich besonders auf die leuchtenden Kinderaugen, die uns allen einmal mehr zeigen, wie schön bedingungsloser Glaube sein kann. Stress und Streit der Berliner Blase sind da ganz schnell weit weg. Diese Momente des Krafttankens für neue Aufgaben mit Familie und Freunden will ich genießen und dabei auch mal das Handy zur Seite legen."
Christoph Ploß, Chef der CDU-Hamburg, freut sich vor allem auf seine Familie:
"Der gemeinsame Kirchgang mit meiner Familie gehört für mich fest zu Weihnachten und ist dabei immer auch eine Gelegenheit zur inneren Einkehr."
Linken-Chef Martin Schirdewan hat einen Tipp, wie man Weihnachtsstreitereien schon im Vorfeld entgegenwirken kann:
"Ich feiere im Kreise meiner Lieben und versuche ein wenig runterzukommen. Was dabei auf jeden Fall hilft: Vorher schon möglichst ein oder zwei Tage freihaben und mal ausschlafen."
Die Bundestagsabgeordnete Heidi Reichinnek braucht gar keine Anti-Stress-Tipps. Sie sagt:
"Ich feiere im heimischen Dorf in Sachsen-Anhalt mit meinen Eltern, meinem Freund und jeder Menge Katzen. Ich habe das große Glück, dass wir alle sehr entspannt sind und uns so sehr freuen, uns mal zu sehen, dass es nicht zu Stress oder Streit kommt."
Im Hause Gysi bleibt es an Weihnachten traditionell. Was der Linkenpolitiker plant, führt er so aus:
"Weihnachten feiere ich mit der Familie zu Hause und möglichst traditionell, das heißt mit einem Weihnachtsbaum mit Kugeln und Kerzen (echte Kerzen, keine elektrischen). Auf Lametta verzichte ich. Hinzu kommen noch Weihnachtsmusik und ein Gänsebraten mit Rotkohl. Inzwischen habe ich gelernt, mit Ruhe heranzugehen, nichts übereilt zu tun, was Streitereien und Stress weitgehend verhindert."