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International
13.08.2019, 21:3513.08.2019, 23:17
Die Lage in Hongkong bleibt äußerst angespannt. Am Dienstagabend kam es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Hongkonger Polizei. Zudem wächst die Befürchtung, China könnte mit Truppen in Hongkong eingreifen.
Ein Überblick.
Das passierte am Flughafen in Hongkong
- Zum zweiten Tag in Folge besetzten Demonstranten den Flughafen der Millionen-Metropole.
- Dutzende Beamte mit Schlagstöcken, Helmen und Schilden drangen am Dienstagabend in den von Aktivisten besetzten Airport ein, der wegen der Blockade stundenlang komplett lahmgelegt war.
Worum geht es bei den Protesten in Hongkong?
In der Sieben-Millionen-Metropole kommt es seit gut zwei Monaten immer wieder zu massiven Protesten, die regelmäßig mit Gewalt enden.
Hongkong war bis 1997 eine britische Kolonie, wurde dann an China übergeben. Seitdem ist die Stadt eine chinesische Sonderverwaltungszone unter Beibehaltung einer freien Marktwirtschaft, dem Recht auf freie Meinungsäußerung und hoher innerer Autonomie.
Auslöser der Proteste nun war ein – inzwischen auf Eis gelegter – Gesetzentwurf der Regierung zur erleichterten Auslieferung mutmaßlicher Krimineller an China. Seit Jahren kritisiert die Demokratie-Bewegung in Hongkong den wachsenden Einfluss auf Hongkong.
- Nach einem Bericht der Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" drangen die Polizisten am Abend in das Flughafengebäude ein, um einem Mann zu helfen, der über Stunden von Demonstranten festgehalten und beschuldigt worden sei, ein Agent vom chinesischen Festland zu sein. Sanitäter brachten den Mann schließlich aus dem Flughafen.
- Die Demonstranten hielten zeitweise auch einen zweiten Mann fest, den sie ebenfalls beschuldigten, als Agent zu arbeiten. Hu Xijin, Chefredakteur der chinesischen Zeitung "Global Times" schrieb auf Twitter, dass es sich bei den Mann um einen Reporter seiner Zeitung gehandelt habe. Er sei von der Polizei befreit und ins Krankenhaus gebracht worden.
- In der Nacht (Ortszeit) beruhigte sich die Lage am Flughafen wieder. Die meisten Aktivisten gingen nach Hause, auch die Polizei zog sich zurück. Auf dem Flughafen landeten wieder Flugzeuge.
Zieht China Soldaten an der Grenze zu Hongkong zusammen?
- Darauf lassen Videos schließen, die auf Twitter kursieren und von der Grenze zwischen China und Hongkong stammen sollen.
- Chinesische Staatsmedien verbreiteten zudem selbst Videos von gepanzerten Fahrzeugen der paramilitärischen Polizei, die in Shenzhen an der Grenze zu Hongkong zusammengezogen wurden. Es habe sich um eine Übung gehandelt, hieß es.
- US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter, dass Chinas Militär Truppen an der Grenze zu Hongkong in Stellung gebracht habe. Darüber sei er von den US-Geheimdiensten informiert worden.
- Er mahnte, alle Beteiligten sollten Ruhe bewahren und für Sicherheit sorgen. Kurz zuvor hatte Trump mit Blick auf die angespannte Lage gesagt: "Ich hoffe, niemand wird verletzt. Ich hoffe, niemand wird getötet."
Wie reagiert der Rest der Welt?
- Bundesaußenminister Heiko Maas äußerte sich ebenfalls besorgt. "Die Dinge eskalieren immer mehr. Deswegen kann man nur appellieren, dass sich alle Seiten zurücknehmen", sagte er bei einem Besuch in New York. "Wichtig wird für uns allerdings auch bleiben, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung nicht beeinträchtigt wird."
- Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, rief die Behörden auf, die Zwischenfälle zu untersuchen und sicherzustellen, dass die Sicherheitskräfte keine internationalen Normen verletzten. Bachelet warb für mehr Dialog mit den Demonstrierenden.
(ll/dpa)
Die Küche ist ihr Revier. Hier zaubern sie Brot, Eintöpfe und Torten. Mit einer Schürze schützen sie ihre schönen Kleider; das Haar ist kunstvoll frisiert.