Twitter geht weiter gegen die Tweets von US-Präsident Donald Trump vor, die gegen die Nutzungsbestimmungen der Plattform verstoßen. Ein Trump-Tweet vom Dienstag wurde von Twitter nicht nur mit einem Warnhinweis versehen, wie es bereits zweimal seit Ende Mai vorgekommen war. Die Plattform schränkte auch die Verfügbarkeit des Tweets für bestimmte Nutzungen ein.
Zunächst wurde der Tweet Trumps durch einen Warnhinweis ersetzt: "Dieser Tweet verstößt gegen die Twitter-Regeln zu missbräuchlichem Verhalten. Twitter hat jedoch beschlossen, dass möglicherweise ein öffentliches Interesse daran besteht, diesen Tweet zugänglich zu lassen." Nutzer müssen allerdings erst auf "Tweet anzeigen" klicken, um ihn zu lesen.
Zudem erklärte Twitter in zwei eigenen Tweets, die über den offiziellen Twitter-Safety-Account veröffentlicht wurden, dass gewisse Funktionen des Tweets eingeschränkt seien. Er könne nur mit Kommentar retweetet werden, nicht aber ohne. Zudem könne er weder gelikt noch mit einer Reply beantwortet werden.
Der Tweet, an dem Twitter Anstoß nimmt, bezieht sich auf die "Autonome Zone" in Seattle: ein Stadtviertel, das Aktivisten nach der Tötung George Floyds durch Polizisten im Zuge der anschließenden Proteste zur polizeifreien Zone erklärt haben. Die Aktivisten stellen eine Reihe von Forderungen – unter anderem die Auflösung des Seattle Police Departments – als Bedingung, um die Gegend wieder freizugeben.
Trump erklärte in seinem Tweet nun, eine solche "Autonome Zone" werde es in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington nicht geben, solange er Präsident sei. Und er schloss mit der Aussage:
Twitter erklärte dazu in seinen Tweets, es handele sich damit um ein Verstoß gegen das Verbot, auf Twitter eine identifizierbaren Gruppe Gewalt anzudrohen. Trump hat auf die erneuten Maßnahmen gegen einen seiner Tweets bisher nicht reagiert.
Ende Mai hatte Twitter erstmals einen Trump-Tweet mit einem Faktencheck versehen. Das Ergebnis: Fake News. Danach hatte der Konzern einen weiteren Tweet des US-Präsidenten zu Protesten in Minneapolis als gewaltverherrlichend gekennzeichnet. Schließlich hatte Twitter vergangene Woche ein von Trump veröffentlichtes Video mit dem Hinweis "Manipulierte Medien" versehen.
(om)