Die 29 Jahre alte Frau setzte sich in das Auto ihres Vaters – dann explodierte die Bombe. Der Tod der Tochter des bekannten russischen Nationalisten Alexander Dugin machte weltweit Schlagzeilen. Nahe Moskaus explodierte das Auto, die Frau starb sofort.
Darja Dugina war zwar selbst eine relativ unbekannte Persönlichkeit – im Ausland kannte man den Namen kaum. Offenbar galt der Anschlag aber auch nicht ihr persönlich, sondern ihrem Vater. Alexander Dugin ist einer der bekanntesten rechten Oligarchen Russlands. Er gilt als kremlnah und ultranationalistisch. Manche bezeichnen Dugin als "Putins Gehirn". Auch Dugina, die Tochter, galt als Verfechterin des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.
Nach dem Anschlag rätselte die ganze Welt, wer wohl für die Tat verantwortlich sein könnte. Dann tauchte ein Bekenner-Video auf und der russische Exil-Politiker Ilja Ponomarjow meldete sich zu Wort. Er erklärte, eine russische Partisanengruppe soll diese Bombe am Auto angebracht haben.
Doch US-Geheimdienste bezweifeln das. Sie gehen von anderen Tätern aus.
Wie die "New York Times" in der Nacht zum Donnerstag enthüllte, gehen US-Geheimdienste davon aus, dass der Mordanschlag von der ukrainischen Regierung autorisiert wurde. Die US-amerikanische Tageszeitung bezieht sich dabei auf Angaben von amerikanischen Beamten.
Demnach hätten sich die Vereinigten Staaten nicht an dem Angriff beteiligt, weder durch die Bereitstellung von Geheimdiensten noch durch andere Unterstützung, heißt es in dem Bericht. Die USA wollen auch nichts von der Operation gewusst haben. Beamte sagten laut dem Bericht, die USA hätten sich der Tötung widersetzt, wären sie konsultiert worden.
Demnach hätten amerikanische Beamte die ukrainischen Behörden wegen des Attentats verwarnt, sagten sie. Man geht davon aus, dass dieser Anschlag den Konflikt weiter ausweiten könnte.
Laut dem Bericht soll die US-Regierung bereits vergangene Woche über die neuesten Erkenntnisse der Geheimdienste informiert worden sein. Direkt nach dem Mord bestritt die Ukraine noch, daran beteiligt gewesen zu sein.
Laut dem Bericht befürchtet man in den USA nun, dass solche Attentate nun auch von russischer Seite in der Ukraine verübt werden könnten, auch wenn sie kaum direkte Auswirkungen auf das Geschehen an der Front hätten.
Ob der ukrainische Präsident von dem Vorhaben gewusst hat, geht aus dem Bericht nicht hervor.