Erneut haben israelische Kampfflugzeuge nach Angaben des Militärs Ziele militanter Palästinenser im Gazastreifen angegriffen. Anders als in den Vortagen wurde in der Nacht zu Samstag jedoch nicht die Extremistenorganisation Islamischer Dschihad ins Visier genommen, sondern Stellungen der islamistischen Hamas, wie die israelische Armee auf Twitter mitteilte, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Zuvor hatte es geheißen, zwei Raketen seien vom Gazastreifen aus in Richtung der südisraelischen Großstadt Beerscheva gefeuert worden. Beide Raketen seien aber abgefangen worden.
Am Freitag war bekannt geworden, dass bei den jüngsten israelischen Luftangriffen auch ein Mitglied des bewaffneten Arms der Hamas, der Kassam-Brigaden, seinen Verletzungen erlegen war. Die im Gazastreifen herrschende Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Sie hatte 2007 gewaltsam die Kontrolle im Gazastreifen übernommen und hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen geschrieben.
Nach einer neuen Eskalation der Gewalt im Nahen Osten hatte sich die Lage am Freitag zunächst beruhigt. Zwar hatten noch in der Nacht israelische Kampfflugzeuge Ziele des Islamischen Dschihad angegriffen, wie die Armee auf Twitter mitteilte. Vorausgegangen war neuerlicher Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. Doch ab Freitagmorgen hielten sich beide Seiten zurück.
Die Zahl der in dieser Woche durch israelische Luftangriffe getöteten Palästinenser im Gazastreifen stieg am Freitag auf 35. Die meisten der Toten waren nach palästinensischen Quellen militante Palästinenser gewesen. Israel und der Islamische Dschihad hatten sich unter Vermittlung Ägyptens und der Vereinten Nationen am Donnerstag auf eine Waffenruhe geeinigt.
(dpa/lin)