Britische Kriminaltechniker untersuchen einen Tatort im englischen Salisbury, wo Skripal und seine Tochter gefunden wurden Bild: imago stock&people
International
05.09.2018, 07:5305.09.2018, 10:56
Das Nervengift, an dem kürzlich eine
Frau im englischen Salisbury starb, ist identisch mit dem beim
Attentat auf die Skripals verwendeten Nowitschok-Kampfstoff. Das
hätten nun auch Untersuchungen der Organisation für ein Verbot von
Chemiewaffen (OPCW) bestätigt, teilte das britische Außenministerium
am Dienstag in London mit. Es handele sich um dieselbe Art des Gifts.
London bezichtigte wieder Moskau als Drahtzieher und verurteilte die
Tat.
Worum ging es im Fall Skripal nochmal?
Der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank entdeckt worden. Beide entkamen nur knapp dem Tod. Sie leben heute an einem geheimen Ort. Der Fall löste eine schwere diplomatische Krise aus.
Sergey Skripal und seine Tochter Julia in einem Restaurant, das sie besucht hatten, bevor sie vergiftet wurdenBild: imago stock&people
Später kam ein britisches Paar aus dem nahen Amesbury
versehentlich mit dem Nervengift in Kontakt. Der Mann hatte nach
eigenen Angaben ein Fläschchen gefunden, das er irrtümlich für einen
Parfümflakon hielt und seiner Freundin schenkte. Sie rieb sich mit
der Flüssigkeit ein – die dreifache Mutter starb einen qualvollen
Tod.
Nowitschok (zu deutsch: Neuling) gehört zu den tödlichsten
Kampfstoffen. Sowjetische Forscher entwickelten die Serie neuartiger
Nervengifte in den 1970er und 80er Jahren im Geheimen, um
internationale Verbote zu umgehen. Auch andere Länder forschten
damit.
(pbl/dpa)
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