In den USA und auf der ganzen Welt gehen die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt weiter. Doch nicht nur tausende Bürger setzten sich für "Black Lives Matter" ein, auch Politiker bekennen sich zu der Bewegung und setzten sich für die Rechte von Schwarzen ein. Das kommt nicht bei allen gut an.
Die Bürgermeisterin von Washington D.C., Muriel Bowser, hat nun in einer spektakulären Aktion eine ganze Straße mit einem riesigen, gelben "Black Lives Matter"-Schriftzug bemalen lassen und die Straße offizielle zu "Black Lives Matter Plaza" umbenennen lassen.
Die 16. Straße im Zentrum der US-Hauptstadt liegt in unmittelbarer Nähe zum Weißen Haus und gleich neben der St. John's Episcopal Church, jene Kirche, vor der US-Präsident Donald Trump mit einer Bibel posierte und dafür eine friedliche Demonstration auflösen ließ.
Bürgermeisterin Bowser hatte Trump bereits zuvor für den Umgang mit den Demonstrationen kritisiert und einen Abzug der Nationalgarde gefordert. Ihre Aktion dürfte nicht nur als klares Bekenntnis zur Black Lives Matter-Bewegung, sondern auch als Seitenhieb gegen den Präsidenten verstanden werden. Sie ließ sogar neue Straßenschilder installieren.
"Es gibt Menschen, die sich danach sehnen, gehört und gesehen zu werden und ihre Menschlichkeit anerkennen zu lassen. Wir hatten die Gelegenheit, diese Botschaft laut und deutlich auf einer sehr wichtigen Straße in unserer Stadt zu senden", sagte die Demokratin vor US-amerikanischen Medien.
Präsident Trump nutze die Aktion, um abermals gegen die Bürgermeisterin auszuteilen.
"Bürgermeisterin Bowser ist grob inkompetent und in keiner Weise qualifiziert, eine wichtige Stadt wie Washington, D.C., zu leiten. Wenn die großartigen Männer und Frauen der Nationalgarde nicht vorgetreten wären, hätte sie nicht besser ausgesehen als ihr Amtskollege in Minneapolis!", so der US-Präsident.
Die Proteste gingen in der Hauptstadt unterdessen weiter. Auch am Samstag protestierten vor dem Weißen Haus tausende Demonstranten gegen Rassismus, Polizeigewalt und Donald Trump.
(lau)