"Der Kreml schafft von Deutschland ein geistiges Bild, in dem es in einem Chor irrationaler 'Russophobie' einige wenige vernünftige Stimmen gibt", heißt es in dem Bericht.Bild: imago images / Alexander Ryumin
International
Deutschland steht nach einer Untersuchung der
EU so sehr im Fokus von russischen Desinformationskampagnen wie kein
anderes Land der Europäischen Union. "Kein anderer EU-Mitgliedsstaat
wird heftiger angegriffen als Deutschland", heißt es in einem
Bericht, den der Auswärtigen Dienstes der EU am Dienstag in Brüssel
veröffentlichte. Es gebe systematische Kampagnen sowohl auf
politischer Ebene als auch durch Medien, die dem Kreml nahestehen.
Zugleich werde deutschen Politikern vorgeworfen, den Dialog mit
Russland zu meiden.
Deutschland mehr als doppelt so oft angegriffen
Seit Ende 2015 seien in der EU-Datenbank "EU vs. Disinfo" zur
Bundesrepublik mehr als 700 Fälle gesammelt worden. Frankreich wurde
demnach hingegen gut 300 Mal, Italien gut 170 Mal und Spanien mehr
als 40 Mal attackiert. Der Auswärtige Dienst der EU analysiert auf
seiner Webseite "EU vs. Disinfo" öffentlich zugängliche
Medienberichte und Aussagen.
"Der Kreml schafft von Deutschland ein geistiges Bild, in dem es
in einem Chor irrationaler 'Russophobie' einige wenige vernünftige
Stimmen gibt", heißt es in dem Bericht. Als Beleg werden mehrere
Kampagnen russischer Medien genannt.
Russische Medien sprechen von Unterdrückung in Deutschland
So werde seit Anfang Februar die Geschichte einer russischen
Familie in Berlin ausgebeutet, deren drei Kinder von den Behörden in
Obhut genommen worden seien, weil ihr Wohlergehen gefährdet gewesen
sei. Russische Medien und Politiker beschuldigten die deutschen
Behörden dem Bericht zufolge, Russen in Deutschland systematisch zu
unterdrücken. Eine Webseite habe den Vorfall als "Antwort auf (den
russischen Kremlkritiker Alexei) Nawalny" bezeichnet.
Der EU-Bericht sieht eine "Doppelzüngigkeit" Russlands.
Geschichten wie diese würden häufig nicht in den deutschsprachigen
Angeboten der russischen Medien verbreitet. Der Kreml und das
Außenministerium zeigten sich gesprächsbereit, während sie die
Angriffe auf Deutschland und andere EU-Staaten erlaubten. Dies säe
Unsicherheit und Zwietracht, und russische Beamte hätten dadurch mehr
Handlungsspielraum.
(vdv/dpa)
Kari Lake ist eine aufstrebende US-Politikerin der Republikanischen Partei. Sie ist eine loyale Anhängerin von Donald Trump und würde laut eigener Aussage selbst zur Waffe greifen, um ihn zu schützen.