Politik
International

Schlauchboot mit Migranten gekentert – 13 Leichen vor tunesischer Küste geborgen

Schlauchboot mit Migranten gekentert – 13 Leichen vor tunesischer Küste geborgen

06.07.2019, 19:0606.07.2019, 19:06

Nach einem Bootsunglück vor der Küste Tunesiens haben Rettungskräfte dort 13 Leichen afrikanischer Migranten aus dem Meer geborgen. Die Zahl werde wahrscheinlich noch steigen, sagte Mongi Slim von der Hilfsorganisation Roter Halbmond am Samstag. Unter den Leichen seien zwei Frauen.

Das Schlauchboot war am Montag aus Tunesiens Nachbarland Libyen nach Europa gestartet. Insgesamt waren der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 86 Migranten an Bord, als es am Mittwoch nahe der tunesischen Küstenstadt Zarzis sank. Nur vier Migranten konnten gerettet werden, von denen einer später im Krankenhaus starb. Unter anderem würden noch drei Kinder vermisst, sagte Slim.

Tunesien ist neben Libyen eines der wichtigsten Transitländer für afrikanische Migranten auf ihrem Weg nach Europa. Im Mai waren mindestens 70 Migranten gestorben, nachdem ihr Boot vor der tunesischen Küstenstadt Sfax verunglückt war.

Beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, kamen dieses Jahr nach IOM-Angaben mehr als 420 Menschen ums Leben. Mehr als 3700 weitere seien aufgegriffen und in Internierungslager in Libyen gebracht worden.

(ts/dpa)

Frieden auf Bewährung: So fragil ist die Waffenruhe in Gaza
Nach heftigen israelischen Luftangriffen mit über hundert Toten soll im Gazastreifen wieder Ruhe einkehren. Israel und die Hamas bekräftigen ihre Zusage zur Waffenruhe. Doch Expert:innen warnen: Der Stillstand beruht weniger auf Vertrauen als auf Druck – und könnte jederzeit wieder kippen.
Die Waffen sollen wieder schweigen, vorerst. Nach nächtlichen Luftangriffen, bei denen laut palästinensischen Behörden über hundert Menschen starben, hat Israel angekündigt, die Waffenruhe im Gazastreifen wieder einzuhalten. Auch US-Präsident Donald Trump zeigt sich demonstrativ zuversichtlich: "Nichts wird die Waffenruhe gefährden", erklärte er auf seiner Asienreise. Doch die Realität im Nahen Osten lässt sich selten mit politischen Parolen befrieden.
Zur Story