
Journalisten bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Am Freitag saßen die Reporter wesentlich enger zusammen, als auf diesem Bild zu sehen ist.Bild: Planet Pix via ZUMA Wire / D. Myles Cullen/White House
International
Seit Donald Trump Präsident der Vereinigten Staaten ist, sind die Presse-Briefings vom Weißen Haus schon fast legendär. Entweder beschimpft Trump Journalisten als Lügner, streitet sich mit ihnen oder beantwortet ihre Fragen nicht.
Und auch die Pressekonferenz am Freitag passt in dieses Schema. Seit der Corona-Pandemie wurden die Stühle auf dem Rasen vor dem Weißen Haus wie von der CDC, der US-Seuchenschutzbehörde, gefordert in sechs Fuß (etwa 1,8 Meter) Abstand zueinander aufgestellt – bis jetzt.
Am Freitag konnte man auf Bildern sehen, dass die Stühle entgegen der Abstandsregelung enger zusammengerückt wurden. Die Journalisten saßen wesentlich enger beisammen und hätten sich unter Umständen sogar berühren können.
Journalist erhebt Vorwürfe
Jonathan Karl, Korrespondent von ABC News, wertete die Aktion als einen "offensichtlichen Verstoß gegen die CDC-Richtlinien zum Social Distancing". Er sieht sich und seine Kollegen einem Risiko ausgesetzt. "In einer Pressekonferenz, in welcher der Präsident sich weigert, auch nur eine Frage zu beantworten."
Auf Nachfrage von CNN gab der stellvertretende Pressesprecher Judd Deere zu, dass das Stühlerücken auf ihn zurückgehe. Die Begründung des Pressesprechers klingt absurd:
Er fügte hinzu, dass alle Anwesenden mit einem Fieberthermometer getestet, sowie zu Covid-19-Symptomen befragt wurden. Jedoch seien auch andere Journalisten unter den Anwesenden gewesen, die normalerweise nicht zu dem Pool gehören, heißt es in dem Bericht weiter.
Kritik an Aktion
Auf Twitter regte sich unter dem Post von Jonathan Karl aber auch Kritik. So schreibt ein User, dass die Stühle auch einfach wieder hätten verrückt werden können. Ein anderer merkte an, dass der Abstand-halten-Zug abgefahren sei – und verwies dabei auf die zahlreichen Antirassismus-Demos im Land.
Selten war Konsens trauriger. Alle Spitzenparteien sind sich einig, dass die Migrationspolitik noch ein paar Zähne mehr vertragen könnte. Die CDU setzt für den merz'schen Fünf-Punkte-Plan auf Unterstützung von Rechtsaußen, die Grünen mit ihrem habeck'schen Zehn-Punkte-Pendant versuchen es ganz demokratisch, frei nach dem Motto: Solange die AfD nicht mitmacht, ist es schon okay.