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US-Präsident Trump und First Lady mit Covid-19 infiziert – Melania: "Es geht uns gut"

President Donald Trump stands on stage with first lady Melania Trump after the first presidential debate with Democratic presidential candidate former Vice President Joe Biden Tuesday, Sept. 29, 2020, ...
First Lady Melania Trump und der US-Präsident sind positiv auf das Coronavirus getestet worden.Bild: AP / Julio Cortez
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US-Präsident Trump und First Lady mit Covid-19 infiziert – Melania: "Es geht uns gut"

02.10.2020, 11:4602.10.2020, 14:02
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US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania haben sich einem Coronatest unterzogen, nachdem eine enge Beraterin positiv auf das Virus getestet wurde. Wie Trump am Freitag auf Twitter mitteilte, fiel der Test für ihn und seine Ehefrau positiv aus – Melania und Donald Trump sind mit dem Coronavirus infiziert.

In seinem Tweet schrieb Trump: "Heute Abend sind die First Lady und ich positiv auf Covid-19 getestet worden." Die beiden würden umgehend in Quarantäne gehen und das Virus auskurieren. "Wir stehen das gemeinsam durch", gab sich Trump kämpferisch. Die USA befinden sich auf der Zielgeraden zur Wahl am 3. November, bei der sich Trump um eine zweite Amtszeit bewirbt.

Der Leibarzt des US-Präsidenten erwartet, dass Donald Trump trotz seiner Corona-Infektion die Amtsgeschäfte "ohne Unterbrechung" weiterführen kann. Sean Conley erklärte in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) in einer Mitteilung, Trump und seiner Ehefrau Melania gehe es gut und die beiden würden während ihrer Genesung im Weißen Haus bleiben. "Seien Sie versichert, dass ich erwarte, dass der Präsident während der Genesung weiterhin ohne Unterbrechung seinen Pflichten nachkommen wird", erklärte Conley.

Er und das medizinische Team des Weißen Hauses würden wachsam sein. Conley machte deutlich, dass dem Präsidenten und der First Lady die Unterstützung einiger der "großartigsten" medizinischen Experten und Institutionen des Landes zur Verfügung stünden.

First Lady Melania Trump bestätigt über ihren Twitter-Feed die positiven Tests. "Wir fühlen uns gut", schreibt sie an ihre Leser gerichtet. "Bitte tragen Sie Sorge, dass Sie sicher bleiben und wir werden das alle gemeinsam durchstehen."

Die Welt wünscht den Trumps gute Besserung

Aus aller Welt erreichten die Trumps am Freitagvormittag Genesungswünsche. Regierungssprecher Steffen Seibert teilte via Twitter mit: „Kanzlerin Merkel: Ich sende Donald und Melania Trump all meine guten Wünsche. Ich hoffe, dass sie ihre Corona-Infektion gut überstehen und bald wieder ganz gesund sind.“

In einem vom Kreml veröffentlichten Schreiben wird Wladimir Putin zitiert: "Ich bin mir sicher, dass Ihnen Lebensenergie, ein frischer Geist und Optimismus helfen werden, mit dem gefährlichen Virus fertig zu werden."

Das Außenministerium in Taiwan teilte mit: "Unsere besten Wünsche an den US-Präsidenten und die First Lady für eine schnelle Genesung und Rückkehr zur vollen Gesundheit", twitterte das Ministerium am Freitag, nachdem Trump und seine Ehefrau Melania positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Taiwans Regierung und Volk stünden in dieser schwierigen Zeit an Seite der USA, hieß es weiter.

Der britische Premierminister Boris Johnson wünscht Trump und der First Lady alles Gute. Er hoffe, dass sich beide schnell erholen, sagt Johnson, der selbst mit dem Virus infiziert war und mit Covid-19 auf der Intensivstation gelegen hat. Auch EU-Ratspräsident Charles Michel schickt Genesungswünsche per Twitter.

Alle kämpften weiter gegen das Virus, jeden Tag - "egal wo wir leben."

Das britische Kabinettsmitglied Robert Jenrick wünscht den Trumps gute Besserung. "Wir wissen, wie es ist, in unserem Fall war es ein Premierminister, der positiv auf Covid-19 getestet wurde", sagt der Wohnungsbau-Minister. Er weist auf "ein sehr klares Protokoll" in den USA bezüglich des Vize-Präsidenten hin, "sollte das notwendig werden". Der britische Premierminister Boris Johnson war an Covid-19 erkrankt. Frankreichs Regierungssprecher Gabriel Attal spricht davon, dass das Virus niemand verschone, "einschließlich diejenigen, die sich skeptisch gezeigt haben". Er wünsche Trump eine schnelle Genesung.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyeusus, sendet seine "besten Wünsche" an Trump und dessen Frau Melania. Zudem hoffe er auf "eine vollständige und schnelle Genesung", twittert Ghebreyeusus. Trump hat die WHO mehrfach für deren Umgang mit der Pandemie kritisiert. Zudem droht er damit, dass die USA die in Genf sitzende Organisation verlassen und sämtliche finanzielle Unterstützung streichen werde, weil die WHO zu enge Beziehungen zu China unterhalte.

Zuerst wurde Infektion von Hope Hicks bekannt

Zuvor hatte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) im Interview mit Fox News bestätigt, dass sich seine Beraterin Hope Hicks angesteckt habe. "Sie wurde positiv getestet", sagte Trump. "Wir verbringen viel Zeit mit ihr."

Im Umfeld von Trump hat es schon früher Corona-Infektionen gegeben. Hicks ist allerdings die dem Präsidenten am nächsten stehende Person, von der bekannt ist, dass sie sich infiziert hat. Sie war nach übereinstimmenden Medienberichten am Dienstag mit Trump in der Präsidentenmaschine Air Force One zur TV-Debatte nach Cleveland gereist, bei der Trump auf seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden getroffen war. Am Mittwoch reiste sie mit zu einem Wahlkampfauftritt nach Minnesota.

Hicks könnte sich bei Sicherheitskräften angesteckt haben

Trump suggerierte, dass sich Hicks bei Angehörigen des Militärs oder Polizeibeamten angesteckt haben könnte. "Sie kommen zu dir und sie wollen dich umarmen und sie wollen dich küssen, weil wir wirklich gute Arbeit für sie geleistet haben, man kommt sich nahe und Dinge passieren", sagte Trump. "Ich war überrascht, das mit Hope zu hören, aber sie ist eine sehr herzliche Person ihnen gegenüber und sie weiß, dass es ein Risiko gibt, aber sie ist jung." Man könne nicht einfach sagen: "Bleib weg, bleib weg", sagte Trump.

Auf Fotos von Mittwoch war Hicks auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews außerhalb des Präsidenten-Helikopters Marine One in unmittelbarer Nähe von Trumps Berater und Schwiegersohn Jared Kushner zu sehen. Beide trugen keinen Mund-Nase-Schutz.

Ein Sprecher des Weißen Hauses, Judd Deere, hatte am Donnerstagabend auf Anfrage mitgeteilt: "Der Präsident nimmt die Gesundheit und Sicherheit von sich selbst und allen, die für ihn und das amerikanische Volk arbeiten, sehr ernst." Sowohl auf Reisen als auch im Weißen Haus würden die aktuellen Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC und bewährte Maßnahmen zur Minderung des Risikos einer Ansteckung befolgt, ging aus dem Statement hervor.

ARCHIV - 29.03.2018, USA, Washington: Donald Trump, Pr
Donald Trump und Hope Hicks vor dem Weißen Haus. Die enge Beraterin des US-Präsidenten hat Covid-19 – Trump befindet sich nun in Quarantäne.Bild: AP / Andrew Harnik

Noch in der Air Force One musste sie in Quarantäne

Trump trägt in der Öffentlichkeit meistens keine Maske. Das Weiße Haus begründete dies damit, dass der Präsident und sein Umfeld regelmäßig auf das Coronavirus getestet würden. Trumps Sprecherin, Kayleigh McEnany, bezeichnete das Tragen von Masken im Juni als "persönliche Entscheidung" und verwies darauf, dass sie regelmäßig getestet werde.

Mitarbeitern des Weißen Hauses sei seit Mittwochabend bekannt, dass sich Hicks angesteckt habe, berichtete die "New York Times". Ihr sei es in Minnesota nicht gut gegangen und sei noch während des Rückflugs in der Air Force One unter Quarantäne gestellt worden, berichtete Bloomberg.

Anfang Mai war bekannt geworden, dass sich die Pressesprecherin von US-Vizepräsident Mike Pence, Katie Miller, angesteckt hatte. Ende Juli wurde der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Robert O'Brien, positiv getestet.

Die Corona-Pandemie ist in den USA noch immer nicht unter Kontrolle. Mehr als 7,2 Millionen Infektionen sind seit Beginn der Pandemie nachgewiesen worden. Mehr als 207.000 Menschen starben.

(pcl/mit Material von dpa/rtr)

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