US-Präsident Donald Trump will zu schärferen Mitteln greifen. Bild: Consolidated News Photos / Anna Moneymaker
International
29.05.2020, 11:0729.05.2020, 11:34
US-Präsident Donald Trump hat nach
Ausschreitungen in der Stadt Minneapolis mit Konsequenzen gedroht.
"Habe gerade mit Gouverneur Tim Walz gesprochen und ihm gesagt, dass
das Militär ganz an seiner Seite steht. Wenn es Schwierigkeiten gibt,
werden wir die Kontrolle übernehmen, aber wenn die Plünderungen
beginnen, beginnt das Schießen", twitterte Trump in der Nacht zum
Freitag (Ortszeit).
In der Großstadt Minneapolis im Bundesstaat Minnesota kam es in
der Nacht zum Feitag (Ortszeit) erneut zu Ausschreitungen, die durch
den Tod des Schwarzen George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz
ausgelöst wurden. Demonstranten drangen in eine Polizeistation ein,
wie örtliche Medien berichteten. Auf Fernsehbildern waren auch Feuer
zu sehen. "Diese Schlägertypen entehren das Andenken an George Floyd,
und das werde ich nicht zulassen", schrieb Trump.
Twitter hat den obigen Tweet mit einem Warnhinweis versehen
Bild: Twitter screenshot
Trump warf dem Bürgermeister der Stadt "völlige
Führungslosigkeit" vor. "Entweder kriegt der sehr schwache
Bürgermeister der Radikalen Linken, Jacob Frey, die Kurve und bringt
die Stadt unter Kontrolle, oder ich schicke die Nationalgarde rein
und erledige den Job richtig."
Dieser wies die Kritik in einer Pressekonferenz zurück. "Schwäche
ist es, in einer Krise mit dem Finger auf jemand anderen zu zeigen.
Donald J. Trump weiß nichts über die Stärke von Minneapolis. Wir sind
verdammt stark", sagte Frey, der Mitglied einer den Demokraten
nahestehenden Partei ist. "Sie können sich verdammt sicher sein, dass
wir das durchstehen werden."
Der Gouverneur des Bundesstaats, Tim Walz, hatte am Donnerstag
die Nationalgarde mobilisiert und einen Notstand für Minneapolis und
umliegende Gebiete ausgerufen. Mehr als 500 Soldaten seien in die
Region Minneapolis entsandt worden, teilte Minnesotas Nationalgarde
mit. Ihre Aufgabe sei es, Leben und Eigentum zu schützen sowie
friedliche Demonstrationen zu gewährleisten. Die Nationalgarde zählt
zur Reserve der US-Armee und untersteht in Friedenszeiten der Führung
eines Bundesstaats. In nationalen Notfällen kann der Präsident jedoch
die Nationalgarde mobilisieren.
Auslöser für die Wut und Empörung der Demonstranten war ein rund
zehn Minuten langes Video von Floyds Tod, das sich wie ein Lauffeuer
in Sozialen Medien verbreitete: Ein weißer Polizist drückte sein Knie
mehrere Minuten lang an den Hals des 46-Jährigen, der wiederholt um
Hilfe flehte, bevor er das Bewusstsein verlor. Wiederholt sagte der
Afroamerikaner: "Ich kann nicht atmen." Er starb kurz danach in einem
nahen Krankenhaus. Die insgesamt vier involvierten Polizisten wurden
entlassen, aber bislang weder festgenommen noch angeklagt.
(lin/dpa)
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