Algeriens Präsident Abdelaziz Bouteflika ist nach wochenlangen Protesten zurückgetreten. Er habe dem Präsidenten des Verfassungsgerichts offiziell das Ende seiner Amtszeit bekanntgegeben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur APS am Dienstag.
Die Proteste im Land waren zuvor trotz der Rücktrittsankündigung von Bouteflika weitergegangen. Hunderte Menschen protestierten am Dienstag im Zentrum Algiers gegen die Regierung und die Machtelite um den altersschwachen und gesundheitlich angeschlagenen Präsidenten.
Die Opposition bezeichnete die neu eingesetzte Regierung als "illegitim". Die Demonstranten warfen der Staatsführung Reformunwilligkeit vor.
Bouteflika hatte am Montag nach 20 Amtsjahren überraschend angekündigt, vor dem Ende seiner Amtszeit am 28. April zurückzutreten. Das genaue Datum ließ er aber offen.
Erst vor kurzem hatte er die für Mitte April angesetzte Präsidentschaftswahl angesichts der Massenproteste gegen ihn abgesagt und damit seine Amtszeit auf unbestimmte Zeit verlängert. Zuletzt hatte aber auch das Militär Bouteflikas Rückzug gefordert. Mehrere Oppositionsparteien verlangten am Dienstag nach einem Treffen den sofortigen Rücktritt von Bouteflika.
(mbi/dpa)