In Minnesota: US-Präsident Donald Trump verspottete einen unschuldigen Journalisten.Bild: imago images / ZUMA Wire
International
20.09.2020, 12:5220.09.2020, 13:20
US-Präsident Donald Trump hat auf einer Wahlkampfveranstaltung in Minnesota seine "Law and Order"-Politik verteidigt. Dabei sprach er unter anderem über eine Situation, die sich bei Protesten in der Stadt Minneapolis im Mai zugetragen hat:
Der Journalist Ali Velshi begleitete demnach eine Demonstration, als er von einem Gummigeschoss getroffen wurde. Seiner eigenen Aussage zufolge habe er kein Gesetz gebrochen, als er von den Polizisten angegriffen wurde. "Welches Gesetz habe ich verletzt, während ich einen komplett friedlichen Marsch begleitet habe?", fragt Velshi bei Twitter.
Trump bezeichnete den Vorfall am Freitag als "wunderschön": "Es war die schönste Sache. Es nennt sich Recht und Ordnung."
Trump erzählte dann, dass Velshi von einem Tränengaskanister am Knie getroffen wurde und sich dann über die Schmerzen beklagte. Von seinen Anhängern gab es daraufhin Applaus. Ob Velshi tatsächlich von einem derartigen Geschoss getroffen wurde, ist nicht bekannt.
Der US-Präsident berichtete weiter, dass sich die Einsatzkräfte nach dem Vorfall nicht um Velshi gekümmert hätten.
"Es war ihnen egal. Sie haben ihn zur Seite geschoben und sind weitergegangen."
Donald Trump
Nachrichtensender mit scharfer Kritik an Aussagen
Für den US-amerikanischen Nachrichtensender MSNBC, für den Velshi arbeitet, Grund genug, sich zu äußern: "Die Freiheit der Presse ist eine Säule unserer Demokratie", heißt es in einem Statement des Senders. Und weiter: "Wenn der Präsident einen Journalisten dafür verspottet, dass er sich in Gefahr bringt, um die Öffentlichkeit zu informieren, bringt er Tausende andere Journalisten in Gefahr und untergräbt unsere Freiheiten."
(lin/vdv)
James David "J. D." Vance ist ein aufstrebender US-Politiker der Republikanischen Partei. Mittlerweile ist der einstige Kritiker des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump dessen Verbündeter und Vize-Kandidat für die Wahl im November.