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International
27.07.2019, 08:0627.07.2019, 12:10
Die Mauer an der Grenze zu Mexiko war Donald Trumps wichtigstes Wahlkampfmittel. Die gesamte Grenzpolitik des US-Präsidenten ist an diesem einen Versprechen ausgerichtet, den Übergang zum US-Nachbarn abzuriegeln. Aber lange Zeit musste er dabei einen Rückschlag
nach dem anderen hinnehmen. Nun gibt ihm der Oberste Gerichtshof zumindest in
einer Sache recht – der Präsident triumphiert.
- Trump hat beim geplanten Bau der umstrittenen Mauer an der Grenze zu Mexiko einen Sieg vor Gericht errungen.
- Der Oberste US-Gerichtshof machte am Freitagabend (Ortszeit) den Weg dafür frei, dass die Regierung für den Bau auf Geld aus dem Verteidigungsministerium zurückgreifen darf.
- Trump schrieb auf Twitter, die Entscheidung sei ein "großer SIEG für Grenzsicherheit und Rechtsstaatlichkeit".
Was erlauben die Richter Trump genau?
Ein Bundesrichter in Kalifornien hatte im Mai eine einstweilige
Verfügung erlassen, wonach Trump zunächst keine Mittel für den
Mauerbau verwenden durfte, die nicht vom Kongress bewilligt wurden.
Ein Berufungsgericht entschied ebenfalls, dass die Regierung nicht
auf das Geld zurückgreifen könne, während der Rechtsstreit laufe. Das
Oberste Gericht hob die einstweilige Verfügung dagegen nun auf und
gab der Verwendung der Mittel statt, während die rechtliche
Auseinandersetzung weitergeht.
Betroffen sind Abschnitte in Arizona, Kalifornien und New Mexico.
Weil der Kongress die Mittel für den Bau verweigerte, wollte Trump
auf 2,5 Milliarden US-Dollar aus dem Etat des
Verteidigungsministeriums zurückgreifen.
Trumps wichtigstes Versprechen
Die Grenzmauer ist eines von Trumps wichtigsten Wahlkampfversprechen.
Der Republikaner argumentiert, dass nur ein solches Bollwerk illegal
einreisende Migranten, Drogen, Menschenschmuggler und kriminelle
Banden außen vor halten könne. Er hat versprochen, langfristig auf
der Hälfte der rund 3200 Kilometer langen Grenze zu Mexiko eine Mauer
bauen zu lassen. Der Rest der Grenze ist nach seinen Worten durch
natürliche Barrieren wie etwa Flüsse geschützt. Trumps Pläne sind
hoch umstritten. Mehrere Organisationen und US-Bundesstaaten gehen
juristisch dagegen vor.
Trump hatte ursprünglich angekündigt, Mexiko werde für den Bau der
Mauer bezahlen. Dazu kam es nicht. Trump beantragte daher beim
Kongress 5,7 Milliarden Dollar für den Bau. Das Parlament bewilligte
im Budgetgesetz für das bis Ende September laufende Haushaltsjahr
aber nur 1,375 Milliarden Dollar für "neue physische Barrieren".
Der nationale Notstand
Trump rief daraufhin im Februar einen Nationalen Notstand an der
Grenze aus. Die Maßnahme verleiht dem US-Präsidenten bestimmte
Vollmachten. Trump ist davon überzeugt, dass er durch die
Notstandserklärung Mittel ausgeben kann, die der Kongress für andere
Projekte als den Mauerbau bewilligt hat. Aus Sicht von Kritikern wird
das Geld zweckentfremdet.
Die Umweltorganisation Sierra Club und die Vereinigung "Southern
Border Communities Coalition" klagten gegen Trumps Vorhaben. Der
Oberste Gerichtshof erklärte nun, die Regierung habe zu diesem
Zeitpunkt "ausreichend" nachgewiesen, dass die Gruppen nicht
berechtigt seien, die Verwendung des Geldes anzufechten. Die fünf
konservativen Richter des Gerichts stimmten dafür, die einstweilige
Verfügung aufzuheben, mit der die Verwendung der Mittel blockiert
worden war. Die vier liberalen Richter stimmten dagegen.
(mbi/dpa)
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