US-Präsident Donald Trump hat eine Welle der Kritik ausgelöst, weil er nicht der These entgegengetreten ist, dass die demokratische Politikerin Kamala Harris wegen ihrer Herkunft kein Anrecht auf den Präsidentenposten haben könnte.
Die Senatorin Harris wurde vom designierten demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden als Vize ausgewählt.
Der konservative Jurist John Eastman veröffentlichte danach im Magazin "Newsweek" einen Gastartikel, in dem er bezweifelte, dass Harris auch den Präsidentenposten übernehmen könnte – mit der Begründung, dass ihre Eltern noch keine US-Bürger gewesen seien, als sie geboren wurde.
Eastman bezog sich darauf, dass es in der US-Verfassung heißt, dass für den Präsidentenposten nur ein "natural born Citizen" infrage komme – jemand, der die Staatsbürgerschaft schon durch die Geburt erlangt habe. Mit Zusatzartikeln und Gerichtsentscheidungen ist anerkannt, dass es entscheidend ist, auf dem Territorium der Vereinigten Staaten geboren zu sein. Eastman argumentierte dagegen, auch die Nationalität der Eltern könne dabei eine Rolle spielen.
Trump wurde bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus am Donnerstag danach gefragt und widersprach den Zweifeln nicht. "Ich habe keine Ahnung, ob das stimmt", sagte er. Er habe kürzlich zum ersten Mal davon gehört. "Ich werde mir das ansehen." Der Jurist, der das geschrieben habe, sei "hochqualifiziert, sehr begabt", sagte der Präsident zugleich.
Bidens Wahlkampfteam erinnerte daraufhin daran, dass Trump seinerzeit unbegründet infrage gestellt hatte, dass sein Vorgänger Barack Obama in den USA geboren wurde. Die demokratischen Kongressabgeordneten Ted Lieu und Don Beyer warfen Trump Rassismus vor.
(vdv/dpa)