Unter anderem soll die Regierung Anreize für das Verbot von Würgegriffen bei Polizeieinsätzen schaffen.Bild: imago images / Brian Branch Price
International
04.03.2021, 08:4229.03.2021, 12:31
Mehr als neun Monate nach dem Tod des
Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den
USA hat das US-Repräsentantenhaus umfassenden Polizeireformen
zugestimmt. Eine Mehrheit in der von den Demokraten dominierten
Parlamentskammer billigte den nach George Floyd benannten
Gesetzesentwurf am Mittwochabend (Ortszeit). 220 Kongressabgeordnete
stimmten dafür, 212 dagegen.
Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass die Bundesregierung Anreize
für das Verbot von Würgegriffen bei Polizeieinsätzen schafft. Die
Immunität von Polizisten soll eingeschränkt werden, um
Strafverfolgung bei Gewaltanwendung zu erleichtern. Außerdem soll
unter der Ägide des Justizministeriums eine nationale Datenbank für
polizeiliches Fehlverhalten aufgebaut werden. Damit soll erschwert
werden, dass gewalttätige Polizisten nach einer Entlassung bei
anderen Polizeibehörden anheuern.
Senat muss noch zustimmen
In einem nächsten Schritt muss der Senat dem Gesetzesentwurf
zustimmen. Ob dort die notwendige Mehrheit zustande kommt, ist offen.
Der demokratische US-Präsident Joe Biden unterstützt das Gesetz. Das
Weiße Haus hatte am Montag mitgeteilt, das Vertrauen zwischen der
Polizei und den Menschen müsse wieder aufgebaut werden, um Sicherheit
zu schaffen. "Wir können dieses Vertrauen nicht wiederherstellen,
wenn wir Polizeibeamte nicht für Machtmissbrauch zur Rechenschaft
ziehen und gegen systemisches Fehlverhalten – und systemischen
Rassismus – in den Polizeibehörden vorgehen."
Der unbewaffnete Floyd war am 25. Mai in der Stadt Minneapolis im
Bundesstaat Minnesota bei einer brutalen Festnahme ums Leben
gekommen. Sein Tod führte im ganzen Land zu Massenprotesten gegen
Polizeigewalt und Rassismus. Der Prozess gegen den mutmaßlichen
Haupttäter und weitere Angeklagte soll am kommenden Montag beginnen.
(lau/dpa)
Ernsthaft? Kaum waren die ersten Meldungen von der Flucht des syrischen Machthabers Baschar al-Assad zu lesen, waren sie schon da: Die Forderungen nach einer Veränderung der Asylpolitik bei Syrer:innen in Deutschland.