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International
25.04.2018, 06:5125.04.2018, 08:06
War der mutmaßliche Todesfahrer von Toronto womöglich von Hass auf
Frauen getrieben? Das legt zumindest ein Facebook-Post nahe, den er
kurz vor der Tat abgesetzt haben soll.
Die Polizei betont zugleich:
Man ermittele weiter in jede Richtung.
- Wenige Minuten vor dem Verbrechen postete der Verdächtige Alek M. eine kryptische Facebook-Botschaft, die nahelegt, dass er womöglich Teil einer Online-Gruppe frustrierter Männer ohne Erfolg in Liebesdingen war, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.
- Auf einer Pressekonferenz sagte ein Ermittler, dass es sich bei den Toten und Verletzten überwiegend um Frauen gehandelt habe. Doch sei es zu früh, ein konkretes Motiv zu nennen.
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Das war in Toronto passiert
Der 25-jährige mutmaßliche Angreifer soll am Montag einen Lieferwagen auf einen Gehweg gesteuert und vorsätzlich Passanten überfahren haben. Zehn Menschen kamen um, 14 weitere verletzt. M. wurde nahe dem Tatort gestellt und festgenommen. Am Dienstag wurde ihm formal mehrfacher Mord und versuchter Mord vorgeworfen. Die Attacke war eine der opferreichsten der jüngeren kanadischen Geschichte. Sie ereignete sich zeitgleich mit einem Treffen der Außenminister der G7-Staaten in der Stadt, an dem auch Bundesaußenminister Heiko Maas teilnahm.
Auf seinem mittlerweile gelöschten Facebook-Konto würdigte M. laut der Polizei den Studenten Elliot Rodger, der 2014 nahe der
Universität von Santa Barbara in Kalifornien mit einer Schusswaffe
und Messern sechs Menschen getötet und 13 verletzt hatte. Rodger
hatte sich zuvor in Online-Postings über die Zurückweisung durch
Frauen beklagt.
Minassian bezeichnete Rodger im kurz vor der Tat abgesetzten Post als "Obersten Gentleman". Weiter hieß es darin: "Die Incel-Rebellion hat
bereits begonnen. Wir werden alle Chads und Stacys stürzen."
- Der 22-jährige Rodger hatte das Wort "Incel" - kurz für involuntarily celibate, zu Deutsch "unfreiwilliges Zölibat" - ebenfalls in seinen Online-Postings gegen Frauen verwendet.
- Die Namen "Chad" und "Stacy" werden in Internet-Foren abwertend für Männer und Frauen gebraucht, die ein ausgefülltes Sexleben haben.
Tat erinnert an Montreal-Amoklauf
Die jüngsten Erkenntnisse um die Todesfahrt von Toronto erinnerten an
ein Massaker 1989 an der École Polytechnique, einer Ingenieurschule
in Montreal. Dort kam Marc Lepine in einen Seminarraum, forderte die
Männer zum Gehen auf und erschoss 14 Frauen, ehe er sich selbst
richtete. In einer Abschiedsnotiz warf er Feministinnen vor, sein
Leben ruiniert zu haben.
Bild: Galit Rodan/The Canadian Press/ap
In der Nacht zum Mittwoch kamen am Schauplatz von Toronto im Bezirk
Noth York zahlreiche Menschen zusammen, um an die Opfer zu erinnern.
An einer spontan errichteten Gedenkstätte legten die Trauernden
Blumen und Kondolenzbotschaften ab und zündeten Kerzen an. "Liebe für
alle, Hass für niemanden" stand auf Transparenten in der Nähe.
(pb/ap)
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