Der frühere New Yorker Bürgermeister will für die Demokraten ins Rennen gehen.Bild: reuters / Brian Snyder / Brian Snyder
International
24.11.2019, 18:4125.11.2019, 07:21
So schnell kann es dann doch gehen: Noch im März hatte Michael Bloomberg eine Kandidatur bei der US-Wahl im nächsten Jahr ausgeschlossen. Nun will der Milliardär und frühere New Yorker
Bürgermeister doch für die Demokraten ins Rennen gehen und US-Präsident Donald Trump bei
der Wahl 2020 herausfordern.
Der Demokrat kündigte am Sonntag an,
offiziell ins Präsidentschaftsrennen seiner Partei einzusteigen.
Bereits seit Tagen wurde eine solche Botschaft des schwerreichen
77-Jährigen erwartet. "Ich bewerbe mich als Präsident, um Donald
Trump zu besiegen und Amerika wieder aufzubauen", teilte Bloomberg
mit. "Wir können uns vier weitere Jahre von Präsident Trumps
rücksichtslosem und unethischen Handeln nicht leisten."
Bloomberg hatte bereits Vorbereitungen getroffen und in mehreren
Bundesstaaten die nötigen Unterlagen für eine mögliche Teilnahme an
den Vorwahlen eingereicht. Der Demokrat Bloomberg, der einst das nach
ihm benannte Finanz- und Medienunternehmen gegründet hatte, gilt als
einer der reichsten Männer der Welt. Er kann damit erhebliche
Finanzmittel in einen Wahlkampf gegen Trump einbringen, der bei
der Wahl für die Republikaner erneut antreten will.
Trump hatte über Bloomberg gespottet
Trump hatte bereits vor Tagen mit Spott auf die Berichte über
eine mögliche Präsidentschaftsbewerbung Bloombergs reagiert. Dem
"kleinen Michael" Bloomberg fehle die nötige "Magie", die Wahlen in
einem Jahr zu gewinnen, sagte Trump. "Er wird nicht gut abschneiden."
Bloomberg reiht sich – extrem spät – in einer übervolles
Bewerberfeld bei den Demokraten ein. Obwohl bereits zahlreiche
Parteikollegen ausgestiegen sind, bewerben sich noch immer fast 20
Demokraten um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei. Die
meisten von ihnen machen bereits seit Monaten Wahlkampf. Die
Vorwahlen, bei denen die Demokraten ihren Kandidaten für die
Präsidentschaftswahl im November 2020 endgültig bestimmen, beginnen
Anfang Februar in Iowa.
Konkurrent Bernie Sanders stichelte schon
Prominente Anwärter auf die Kandidatur der Demokraten hatten sich
in den vergangenen Tagen angesichts der Spekulationen über seine
Kandidatur bereits gegen Bloomberg in Stellung gebracht. Insbesondere
die linken Senatoren Elizabeth Warren und Bernie Sanders, die in
Umfragen bislang mit an der Spitze liegen und immer wieder Position
gegen Superreiche, zielten auf Bloombergs Reichtum ab. Sanders etwa
sagte, man könne die Wahl nicht kaufen.
Bloomberg gilt als moderater Demokrat und macht damit vor allem
dem früheren US-Vizepräsidenten Joe Biden Konkurrenz, der in Umfragen
bislang noch vorne liegt, zuletzt aber zunehmend schwächelte und von
der internen Konkurrenz fast eingeholt und beim Spendensammeln zum
Teil überholt wurde.
Berichten zufolge verzichtete Bloomberg damals im März bewusst auf eine Kandidatur, um Biden nicht in die Quere zu
kommen.
(bn/dpa)
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