Mit den Massenprotesten in den USA erhöhen die Überlebenden des Schulmassakers von Parkland den Druck auf die mächtige Waffenlobby und die Politik. Vor allem die jungen Demonstranten stehen im Fokus — stärker als andere Waffengegner zuvor werden sie wegen ihrer mutigen und emotionalen Auftritte als Revolutionäre gefeiert.
Nun positionieren sich Waffen-Befürworter, allen voran natürlich die amerikanische Waffenlobby, die National Rifle Association (NRA).
Aber auch der republikanische Ex-Präsidentschaftskandidat Rick Santorum ließ sich zu einer höhnischen Äußerung hinreißen:
Das sagte er in der CNN-Sendung "State of the Union" am Sonntag. Und Schüler könnten sich auch gegen Mobbing in ihren Gemeinden engagieren oder versuchen, selbst mit einem gewaltbereiten Schützen fertig zu werden statt Abgeordnete um Gesetze zu ihrem Schutz zu bitten.
Vertreter wetterten auf Facebook, es handele sich keinesfalls um eine "spontane Protestkundgebung" und witterten eine Verschwörung.
Ein Behördenmitarbeiter in Forida verstieg sich etwa in der These, zwei Schüler der Gruppe seien engagierte Schauspieler. Er wurde entlassen. ("Washington Post")
Ein anderer NRA-Vertreter äußerte sich jetzt in US-Medien besonders abfällig über die Demonstranten:
Gaskill ist ein Polizist, der Anfang vergangener Woche ein weiteres Shooting verhinderte. Dazu hatten Noir und andere gesagt, dass die Lösung für Waffengewalt an Schulen mehr "gute Menschen mit Waffen" sei.
Die neue Protestgeneration hat also bereits erfahren, dass ihr Kampf ein mühseliger ist. Zwar hat ihr Druck immerhin im Bundesstaat Florida bereits eine Verschärfung des regionalen Waffenrechts bewirkt — doch bei der Regierung und im Kongress in Washington gibt es bislang nur minimale Konzessionen im Waffenrecht.
Die jungen Demonstranten setzen jedoch darauf, dass auch sie mächtigen politischen Druck entfalten können. Schließlich werden viele von ihnen schon bei der Kongresswahl im November wahlberechtigt sein — und noch viel mehr bei der Präsidentschaftswahl 2020.
(hd/afp)