47 Menschen kamen bei dem Unglück in der Stadt Yancheng (Provinz Jiangsu) ums Leben, 90 Menschen wurden schwer verletzt.Bild: reuters
International
22.03.2019, 06:4122.03.2019, 07:49
Nach einer schweren Explosion in einem
Chemiepark in Ostchina ist die Zahl der Opfer deutlich gestiegen: 47
Menschen kamen bei dem Unglück in der Stadt Yancheng (Provinz
Jiangsu) ums Leben, 90 Menschen wurden schwer verletzt, von denen
sich viele in einem kritischen Zustand befinden. Das teilte die
Lokalregierung von Yancheng am Freitag mit. Unmittelbar nach dem
Unglück am Donnerstag war zunächst von sechs Toten die Rede.
- Die Druckwelle der Explosion in einem Chemiepark der Stadt beschädigte auch Hausfassaden in der Umgebung und zerstörte zahlreiche Fenster, wie auf Videoaufnahmen des Unglücks zu erkennen ist.
- 640 Menschen zogen sich nach Behördenangaben Schnittwunden und andere Verletzungen zu und begaben sich zur Behandlung in Krankenhäuser.
Zahlreiche Autos, Wohnhäuser und andere Gebäude seien durch die
Wucht der Explosion teilweise noch einige Kilometer entfernt von der
Unglücksstelle beschädigt worden. Rettungskräfte brachten Tausende
Arbeiter und Bewohner umliegender Dörfer in Sicherheit.
Bild: reuters
"Alle Türen und Fester wurden in unserem Haus herausgerissen und
Teile der Decke fielen herunter", sagte eine 18-jährige Anwohnerin
der Deutschen Presse-Agentur (dpa), die mit ihrer Familie etwa zwei
Kilometer von der Unglücksstelle lebt: "Zum Glück war niemand
Zuhause". Im Kindergarten ihrer jüngeren Schwester habe es jedoch
viele Verletzte gegeben. "Wir haben es zweimal laut knallen gehört.
Dann sind die Fenster plötzlich zersprungen", sagte der Besitzer
einer Werkstatt in der Nähe des Industrieparks der dpa. Einer seiner
Mitarbeiter sei durch die Scherben verletzt worden.
Mehrere Schulen und Kindergärten um die Unglücksstelle blieben am
Freitag geschlossen. Behörden testeten die Luft- und Wasserqualität
auf mögliche Belastungen.
Ausgelöst wurde die Explosion nach ersten Berichten durch ein
Feuer in einer Chemiefabrik der Firma Jiangsu Tianjiayi, die nach
Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua hauptsächlich
Pestizide herstellt und 195 Menschen beschäftigte.
Xinhua zitierte Augenzeugen, die von vielen blutverschmierten
Menschen sprachen. Auch seien Arbeiter in eingestürzten
Fabrikgebäuden eingeschlossen worden.
Das Unglück alarmierte auch die oberste Führung in Peking.
Präsident Xi Jinping und Ministerpräsident Li Keqiang gaben
Anweisungen für die Rettungsarbeiten, teilten die Behörden in
Yancheng mit.
Die Explosion erinnert an die bisher größte Katastrophe dieser
Art in der nordostchinesischen Millionenmetropole Tianjin. Dort waren
im August 2015 bei der gewaltigen Detonation eines Chemielagers im
Hafen 173 Menschen getötet worden. Chinas Regierung hatte danach
angekündigt, die Chemielager und Fabriken des Landes auf
Sicherheitsrisiken prüfen zu wollen.
Trotzdem kommt es noch immer regelmäßig zu schweren
Industrieunfällen. Bei der Explosion eines mit Chemikalien beladenen
Lastwagens starben im Norden Chinas im vergangenen November
mindestens 23 Menschen. Monate davor waren bei einem Feuer in einem
Chemiewerk in Ostchina vier Menschen ums Leben gekommen.
(pb/dpa)
Die Rebellen in Syrien haben eigenen Angaben zufolge die Kontrolle über die Hauptstadt Damaskus übernommen und damit das Ende der mehr als zwei Jahrzehnte andauernden Herrschaft von Machthaber Baschar al-Assad eingeläutet. Assad verließ die Hauptstadt am frühen Morgen mit unbekanntem Ziel, wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf syrische Offiziere in Damaskus erfuhr. Das russische Außenministerium gab an, Assad habe das Land verlassen. Angaben zu seinem Aufenthaltsort machte Moskau allerdings nicht.