
Die umstrittene Konföderiertenflagge: Umgangssprachlich ist oft von der "Südstaatenflagge" die Rede.Bild: imago images / imagebroker
International
20.07.2020, 12:2420.07.2020, 12:24
US-Präsident Donald Trump sieht die
umstrittene Konföderiertenflagge, die Kritikern zufolge die einstigen
Sklavenhalter der Südstaaten verherrlicht, nicht als rassistisches
Symbol.
US-Präsident sträubt sich gegen Aufarbeitung der Geschichte
Wenn Menschen die Flagge heute einsetzten, gehe es ihnen
"nicht um Rassismus", sondern um ein Symbol des von ihnen geliebten
Südens, sagte Trump in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit
dem Sender Fox News. Ihn störe der Gebrauch der Flagge nicht, weil er
vom Recht auf freie Meinungsäußerung garantiert sei, sagte Trump.
Der US-Präsident lehnte auch erneut die Umbenennung von
Militärstützpunkten ab, die bis heute nach Generälen der einstigen
Konföderierten benannt sind. Die Geschichte einfach auszulöschen sei
falsch, sagte er. Vertreter beider Parteien im Kongress wollen die
Umbenennung über einen Zusatz zum kommenden Verteidigungshaushalt
verpflichtend machen. Trump hat daher gedroht, den Haushalt zu
blockieren.

Donald Trump spricht von freier Meinungsäußerung in Zusammenhang mit dern umstrittenen Knföderiertenflagge.Bild: imago images / MediaPunch
Konföderiertenflagge spielt symbolische Rolle
In der aktuellen Rassismusdebatte in den USA spielt die Flagge
eine starke symbolische Rolle. Die Debatte war durch den Tod des
Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende
Mai in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota angeheizt worden.
Der Bundesstaat Mississippi schaffte unlängst seine seit 1894
gültige Flagge ab, weil diese teilweise an die Konföderierten
erinnerte. Das US-Verteidigungsministerium verbannte die Fahne de
facto von allen Militäreinrichtungen. Die Flaggen dort müssten alle
Amerikaner mit Würde und Respekt behandeln und polarisierende Symbole
vermeiden, hieß es zur Erklärung. Auch die im Süden beliebte
Motorsportserie Nascar verbot wenige Wochen nach Floyds Tod den
Zuschauern, die Flagge zu Rennen mitzubringen. Trump kritisierte das
heftig.
Es geht dabei um die Kriegsflagge der Konföderierten aus dem
Bürgerkrieg, die häufig vereinfacht als Südstaatenflagge bezeichnet
wird. Der Süden, für den die Sklaverei eine große Rolle spielte,
wollte sich in dem Bürgerkrieg (1861 bis 1865) vom Norden
abspalten.
(vdv/dpa)
Im Sudan herrscht Bürgerkrieg. Mit besonders schweren Folgen für Frauen und Mädchen. Sexualisierte Gewalt ist für sie Alltag, wie ein neuster Bericht von Amnesty International aufzeigt.
Seit zwei Jahren tobt im Sudan ein blutiger Bürgerkrieg zwischen den regulären Streitkräften (SAF) und den paramilitärischen Kräften der Rapid Support Forces (RSF). Besonders gravierend ist die Situation für Frauen und Mädchen: Sie sind Opfer von Vergewaltigungen, Versklavung, sexueller Ausbeutung, Zwangsverheiratungen. Die Täter: Truppen der RSF.