Dichte Rauchschwaden ziehen über San Francisco. Bild: www.imago-images.de / TERRY SCHMITT
International
10.09.2020, 08:0510.09.2020, 11:41
Die verheerenden Waldbrände im
US-Bundesstaat Kalifornien haben weitere Menschenleben gefordert. In
einer Brandzone im Bezirk Butte County knapp 300 Kilometer nördlich
von San Francisco seien drei Leichen gefunden worden, teilte Sheriff
Kory Honea am Mittwochabend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz mit.
Die Opfer seien noch nicht identifiziert worden.
Das sogenannte North Complex Fire in der ländlichen Region hatte
sich am Mittwoch rasch ausgebreitet und Tausende Menschen in die
Flucht geschlagen. Nach Angaben der Feuerwehr sind dort 2000 Gebäude
beschädigt worden oder ganz abgebrannt. Die Brände in Butte County tobten in der Nähe der Ortschaft
Paradise, die im November 2018 von dem sogenannten Camp Fire fast
völlig zerstört worden war. 85 Menschen starben damals, Zehntausende
wurden obdachlos.
Insgesamt 24 Feuer in Kalifornien
Weiter südlich im Gebirge der Sierra Nevada griff das seit
Freitag wütende Creek Fire weiter um sich. Auf einer Fläche von mehr
als 675 Quadratkilometern zerstörte der Waldbrand bereits mehr als 60
Häuser und war am Mittwoch zu null Prozent unter Kontrolle, wie die
Feuerwehr erklärte.
Menschen flüchten vor den Flammen – viele mussten ihre Häuser verlassen.Bild: www.imago-images.de / Terry Pierson
Der Rauch von zwei Dutzend Feuern in Kalifornien bedeckte weite
Teile des Westküstenstaates. Im Raum San Francisco färbte sich der
Himmel orangerot. Den ganzen Tag über blieb es dunkel, die Sonne
konnte die Schichten von Nebel und Rauch nicht durchbrechen.
"Apokalyptisch" und als "Marshimmel" beschrieben Anwohner in sozialen
Medien das Phänomen.
"Einige unserer Tiere waren irritiert, weil die Sonne nicht
herauskam", sagte Zoo-Sprecherin Nancy Chan dem "San Francisco
Chronicle". Einige Gehege mit Vögeln und Koalas seien künstlich
beleuchtet worden.
14 000 Feuerwehrleute kämpften am Mittwoch gegen 28 größere
Waldbrände in dem Westküstenstaat an. In diesem Jahr wurde bereits
eine Rekordfläche von mehr als 10.000 Quadratkilometern Land
zerstört. Nach Mitteilung der Feuerwehr kamen in den vergangenen
Wochen acht Menschen ums Leben, darunter zwei Einsatzkräfte. Mit den
am Mittwoch bekannt gewordenen Todesfällen ist diese Zahl nun weiter
angestiegen. Auch in den benachbarten Westküstenstaaten Oregon und
Washington wüteten Feuer.
(lau/dpa)
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